Holloway
Holzer.
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er im Auftrag des Hofs mit Lord Howard nach Afrika reiste, um dort die Festung
Tanger aufzunehmen. Nach Ueberstehung grosser Gefahr durch Sturm und Seeräuber
kam er im Jahr 1670 wieder, in England an und erhielt für seine Arbeit vom Hofe
nicht mehr als 100 Pfund Sterling. Üeberhaupt wurde er meist schlecht belohnt.
Er hatte sich eine eigene Manier zu stechen gebildet. Seine Striche sind äusserst
leicht und frei, genau und zart. Er verstand das Kleine und Unscheinbare so gut
wiederzugeben als das Grosse, in die Augen Fallende, und arbeitete in den ver-
schiedensten Fächern seiner Kunst. Wir nennen von seinen Arbeiten: Regina Saba
nach Holbein; die Enthauptung des Johannes nach Elsheimer; Besuch der
Königin Henriette Maria und des Prinzen Wilhelm von Nassau bei S. Par zu Heem-
steede. Seine Werke bezeichnete er gewöhnlich mit seinem ganzen Namen, zu-
weilen mit den Initialen W. H. und mit beigesetztem Monogramm. Er starb zu
London in äusserst-er Dürftigkeit im Jahr 1677.
Literatur. Brulliot. Dictionnaire des Monogrammes. Gustav Parthy, Beschreibendes Verzeich-
niss der Kupferstiche des Wenzel Hollar, Berlin 1853. Heller, Monogrammenlexikon. Quandr,
Entwurf zu einer Geschichte der Kupferstecherkunst, S. 135 ff.
Holloway, Thomas, Kupferstecher, geboren zu London im Jahr 1770. Er
studirte die Manier des William Sharp, Fittler und Bleath und schuf das
Schönste, was die Technik des Grabstichels, der Radir- oder Schneidenadel zu leisten
vermag. Als Beweis hiefür nennen wir die Stiche nach Raphaels Cartons zu den
Tapeten, wovon 5 Blätter erschienen; Pauli's Predigt zu Athen; der Fischzug;
Elymasmit Blindheit geschlagen; Christus ertheilt Petro die Schlüssel; der Tod
des Ananias. Er starb im Jahr 1828.
Literatur. Ersch und Grub er, Encyclopiidie. Quandt, Entwurf zu einer Geschichte der Kupfer-
stecherkunst, S. 188 ff.
Holm, Christian, Maler und Radirer, geboren zu Kopenhagen im Jahr 1803.
Sein Vater war Goldschmied, für dessen Geschäft er auch Anfangs bestimmt war.
Im 22. Jahre besuchte er die Akademie seiner Vaterstadt und- wurde ein Schüler von
Gebauer. Er bereiste viele Länder, namentlich auch Schweden und Norwegen,
und liess sich im Jahr 1835 in München nieder. Aeusserst gelungen sind seine Thier-
stücke , Jagden von Bären, Gemsen, Rennthieren u. s. w., auch malte er Schlachten.
Solche-und ähnliche Gegenstände radirte er gleichfalls gut. Er starb zu Rom im
Jahr 1847.
Literatur. Conversationslexikon von Meyer. Go'tta'sches Kunstblatt 18355. Söltl,
Die bildende Kunst in München.
Holstein, Gornelis, Maler und Kupferstecher, geboren zu Haarlem um das Jahr
1620. Er erhielt d'en ersten Unterricht von seinem Vater Peter, welcher in
Gouache und auf Glas malte. Zwei Hauptstücke von ihm sind, der Triumph des
Bacchus und das im Waisenhaus zu Amsterdam befindliche Bild, Lykurg, welcher
seinen Neffen zum Erben seiner Güter einsetzt. Man lobt besonders seine Farbe
und Zeichnung. Seine Gemälde bezeichnete er mit beistehendem Monogramm. Er
Stach auch Mehfefes in Kupfer. Seine Bliithezeit fällt in das Jahr 1651 , WO 61' z"
Amsterdam lebte.
Literatur. Brulliot, Dictionnaire des Monogrammes. Deseamps, La vie des peintres flamauds,
allemands et hollandois. Dritter Theil. Fiorillo, Geschichte der lzeichnenden Künste in Deutsch-
land und den Niederlanden.
Holt, Heinrich van, Bildhauer aus Calcar. Er verfertigte im Jahr 1514 die
Engel an den Gewölbeschlusssteinen der Viktorskirche zu Xanten.
Literatur. Otte, Handbuch für Kunstarchäologie, S. 211,
I-Iolthausen, Ludwig, Maler, geboren zu Uerdingen im Bezirke Krefeld. Er
gehört der Düsseldorfer Schule an. Im Jahr 1856 brachte er zur Ausstellung in
Düsseldorf ein kleines ungemein zierlich ausgeführtes Bild, Christus und Johannes.
Er ist vorzugsweise Blumenmaler.
Literatur. Deutsches Kunstblatt 1857, S. M. Müller, Düsseldorfer Künstler.
Hlllworthy, I, englischer Maler. Er zeichnete sich im Jahr 1804 durch seine
Walliser Landschaften und später als Aquarellmaler aus.
Literatur. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Grossbritannien.
Holzer, Johann Evangelist, Maler und Kupferstecher, geboren zu Burgeis im
Oberwintschgau, wo sein Vater Müller war. Niklaus Auer, Maler bei Meran,
Wi