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Hoerde Hafer.
Preis. Im Jahr 1797 wurde er zum Mitglied der Akademie der Künste und zum
königlichen Hofmaler ernannt, auch erhielt er von König Karl XIV. im Jahr 18-12
eine jährliche Pension von 100 Bankthalern. Er malte theils heilige, theils profane
Gegenstände. Von ersternneunen wir ein grosses Altarbild in der Kirche Oestra
Husby, eine Himmelfahrt darstellend. Auch versuchte er sich in der Frescomalerei.
Als Kupferstecher bediente er sich einer eigenen Manier, welche an die der Meister
aus dem 15. und 16. Jahrhundert erinnert, und wobei die Stempel von Gyps sind.
Er ist durchaus originell , voll Tiefe, Wahrheit und Innigkeit, war auch Musiker und
erfand eine neue Art von Violinen mit Positiven." Im Jahr 1816 starb er.
Literatur. Ccttsfsches Kunstblatt 1822, Nro. 31. Ausführliches über ihn findet sich in der
Schrift: Des Schwedischen Bauern und Malers, Pehr Hörbergs, Lebensbeschreibung.
von ihm selbst verfasst; übersetzt und mit einigen Anmerkungen begleitet von
Schildner. Greifswald 1819.
Hoerde, Hans de , Baumeister. Er vollendete die Münsterkirche der heiligen
Pusinna zu Herford im Jahr 1490.
Literatur, Fiorillo, Geschichte der zeichuenden Künste in Deutschland und den Niederlanden.
Hoermann, J. J., Maler und Kupferstecher, blühte zu Augsburg noch um das
Jahr 1817. Seine Gemälde sind sowohl hinsichtlich der treuen Darstellung der
Natur, als der Zartheit der Ausführung trefflich. Auch besitzt er ausgezeichnetes
Talent für charakteristische Zeichnung und für die Karrikatur.
Literatur. Conversationslexikon von Meyer.
110613, Gerard. Maler und Kupferstecher, geboren zu Bommel im Jahr 1648. Er
erhielt seinen ersten Unterricht bei seinem Vater Moses, einem Glasmaler, und dann
bei van Rijsen. Später half er seinem Bruder im Glasmalen. Im Jahr 1672 ging
er wegen der Kriegsunmhen in das Haag, und malte daselbst für General Salis
mehrere Bilder. Seine geschichtlichen und mythologischen Kenntnisse, sowie seine
gewandte Hand verschafften ihm grossen Ruf und viele Bestellungen. Er bereiste
Holland und Frankreich, wo er nach Milet stach. In der Folge kehrte er nach
Holland zurück, liess sich zu Utrecht nieder und gründete dort mit H. Schock eine
Malerschule. Zuletzt, 60 Jahre alt, ging er wieder in das Haag und malte daselbst
mit jugendlichem Feuer einen Saal mit den sieben christlichen Tugenden, wobei der
Reichthum der Erfindung, das Colqrit und das Landschaftliche hoch geschätzt wurde.
Die bedeutendsten unter seinen Bildern sind: eine Diana im Bade; der Raub der
Salbillerillllell; das Opfer der Dido. Auf einigen Kupferstichen, welche Peter
Bodart nach ihm fertigte, stehen die Initialen G. H. Er starb im Haag im
Jahr 1733.
Literatur. Brulliot, Dictionnaire des Monogrammes. Descamps, La vie des peintres iiumeuds,
gäixeiilfglilids et hollandois, dritter Tlieil, wo auch sein Bildniss ist. Füssli, Allgemeines Künstler-
Hoetzendorf (Hoetzmansdori), Johann Samuel, Maler von Wien, blühte 1'728
bis 1733. Er malte in der Abtei Güttweih die Geschichte des heil. Benedikt und des
Bischofs Altmann, Stifters dieses Klosters, sowie zwei grosse Gemälde, die Prospekte
des alten Stifts und des neuen, wie es werden sollte, nebst vielen kleinern. Es ist
in seinen Arbeiten eine grosse Leichtigkeit und praktischer Griff bemerkbar. Die
Mittelgründe sind schön und nach den Regeln der Perspektive, die Luft und der
Baumschlag originell, wahr und kräftig.
Literatur. Hormayr, Archiv Geschichte u. s. w. 1821, S. 5311i".
Hoey, Jan van, Maler, geboren zu Leyden im Jahr 1545. König Heinrich 1V_
von Frankreich ernannte ihn zum Inspektor der Krongemälde und zum Kammer-
herrn. Er starb im Jahr 1615.
Literatur. Descamps, La vie des peintres rlamauds, allemands et hollandois, erster T1193,
I-Iofer, Johannes Ludwig von, Bildhauer, geboren zu Ludwigsburg im Jahr
1801. Sein Vater war Glockengiesser daselbst. Er ist ein Schüler Thorwaldsens,
arbeitete auch längere Zeit bei dem belgischen Bildhauer Kessels und wurde von
König Wilhelm zum Hofbildhauer ernannt. Von seinen Werken nennen wir zwei
in Carrara ausgeführte Gruppen von Rossebändigern, welche im Jahre 1848 in dem
königlichen Schlossgarten zu Stuttgart aufgestellt wurden, und sich durch genaues