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Höfe)
Hoeger.
Gehilfe des Quirin Mark und zuletzt dessen Schwiegersohn. Im Jahr 1820 erhielt
er das Professorat der freien Handzeichnung an der Neustädter Militärakademie, und
später wurde er Mitglied der Akademie der Künste in Wien. Im technischen Theile
der Formschneidekunst machte er wichtige Entdeckungen. Von seinen zahlreichen
Werken nennen wir das Bildniss der Kaiserin Maria Theresia und die der meisten
Glieder der kaiserlichen Familie, sowie sechs geschichtliche Blätter für die National-
bibliothek in Warschau, und das Bild einer alten Frau nach einem Gemälde von
Waldmiller, das er im Jahr 1831, wo er sich in Wienerisch-Neustadt aufhielt,
fertigte. Er bedient sich bald der Initialen B. H., bald beigesetzten Monogramms.
Literatur. Conversationslexikon von Meyer. Cottafsches Kunstblntt 1831, Nro.93.
Na gier, Die Monogrammisten.
Höfel, Johann Nepomuck, Maler, geboren zu Pest im Jahr 1788. Er ist ein
Bruder des Blasius. Seinen ersten Unterricht erhielt er von Krafft, und 1804
trat er in die k. k. Akademie der Künste zu Wien ein. Im Jahr 1811 erhielt er für
das Bild, Aegeus erkennt seinen Sohn Theseus bei der Tafel am Schwerte, den
grossen Preis in der Historiemnalerei und zugleich den kleinen im Zeichnen. Im
Jahr 1818 bereiste er Italien und im Rückweg München. Er malt Gegenstände
theils aus der Profangeschichte, z. B. das im Jahr 1820 zu Wien ausgestellte Stück,
die Söhne des Diagoras von Rhodus als Sieger zu Olympia, theils aus der heil. Ge-
schichte , namentlich viele Altarblätter, sowie Bildnisse. Im Jahr 1826 lebte er
noch in Wien.
Literatur. Hormnyr, Archiv für Geschichte u. s. w. 1826, S. 6231i
HOEflGI, Georg, Edelsteinschneider aus Nürnberg, geboren um das Jahr 1572.
Er schnitt unter Anderem das Porträt Friedrich V., Kurfürsten von der Pfalz, in einen
Rubin, und das spanische Wappen in einen Diamant. Um 1632 starb er.
Literatur. Dlahacz , Allgemeines Kiinstlerlexikon. Lipowsky, Bayrisches Künstlerlexikon.
Rettb er g, Nürnbergs liunstleben.
I-Ioeflich, Klaus , Baumeister. Er arbeitete zwischen 1495 und 1505 an der
S. Georgenkirche zu Nördlingen.
Literatur. Fiorillo, Geschichte der zeichnendeu Künste in Deutschland und den Niederlanden.
Hoefnagel (Hufnagel), Joris, Maler, geboren zu Antwerpen im Jahr 1545. Er
war der Sohn eines reichen Diamantenhändlers, sollte sich gleichfalls diesem Ge-
schäft widmen und man nahm ihm alles Material zum Zeichnen. Da versuchte er es
mit einem Stock in den Sand und mit gewöhnlicher Kreide auf Brettern. So fand ihn
einmal der savoyische Gesandte, seine eigene linke Hand abkonterfeiend und be-
stimmte den Vater, den Sohn seiner Lieblingsneigung folgen zu lassen. Er reiste
nun durch Deutschland, Italien und Spanien, wo er überall Städte , Festungen
und Trachten mit grösster Genauigkeit aufnahm. Nach Flandern zurückgekehrt,
bildete er sichbei Jan Bol vollends aus. Neben der Kunst betrieb er noch den
Handel mit Juwelen, kam aber bei der Einnahme Antwerpens durch die Spanier
um Hab und Gut. ES blieb ihm somit nichts übrig, als zu streben, sich durch seine
Kunst wieder emporzubringen, was ihm auch gelang. In Augsburg arbeitete er für
den Kurfürsten von Bayern, in Rom , wohin er von Venedig aus ging, für den Kar-
dinal Farnese, in Innsbruck für Erzherzog Ferdinand. Am Hofe dieses Fürsten hielt
er sich acht Jahre auf und zierte ein Messbuch mit vorzüglichen Miniaturen. In Prag a;
fertigte er für Kaiser Rudolf, der ihn in seinen Dienst nahm, vier Bücher natur- „
geschichtlichen Inhalts. Für diese Werke wurde er auch reichlich belohnt. Zuletzt
hielt er sich in Wien auf, wo er seine Zeit zwischen Kunst und lateinischer Poesie 9'
theilte. Seine Werke bezeichnete er bald mit seinem ganzen Namen, bald mit ä
G. Houtl, bald mit nebenstehenden Monogrammen, von denen jedoch das erste und
zweite auch seinem Sohn Jakob, welcher im Jahr 1607 Hofmaler desselben
Kaisers war, zugeschrieben wird. Er starb im Jahr 1600.
Literatur. Brulliot, Dictionnaire des MOIIOgrBmmeS, D es Camp s , La. vie des peintres tlnmands,
Sllemands et hollandois, erster Theil. Dlabacz, Allgemeines Künstlerlexikon. - Füssli, Allge-
meines Künstlerlexikon. Karel van Mander, Het Schilder Boeck. Tüsmsterdam 1618, welcher
auch sein Bildniss gibt.
Hoegßri 50591111, Landschaftsmaler, geboren zu Wien im Jahr 1802. Er besuchte
nach vollendetem Studium der Humaniora die k. k, Akademie und bildete sich sodann