Hiebe!
Hildebrand , Fritz.
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Castilien. Seine ersten Lehrer waren Bitter Villacis und Gilarte zu Murcia,
welche ihn zu einer richtigen Zeichnung anhielten. Hierauf ging er nach Rom , wo
er unter Anleitung des Giacinto Brandi die Antike und die grossen italienischen
Meister studirte, auch im Umgang mit Pietro Berettini, Salvator Rosa und
Carlo Maratta sehr Vieles lernte, seiner schwachen Gesundheit wegen aber zurück-
kehren musste. Nachdem er sich längere Zeit in Valenzia aufgehalten und dort Ver-
schiedenes gearbeitet hatte, begab er sich nach Madrid, und wurde hier des Neids,
welchen er bei Palamino durch ein schönes Altarblatt für die königliche Kapelle
erregte, unerachtet zum Censor de pitturas publicas und Kammermaler, sowie im
Jahr 1703 von Philipp V. zum Ritter des S. Michaelordens ernannt. 1m Jahr 1711
vollendete er 24 trefflich componirte Gemälde in dem Kreuzgang des Klosters San
Felipeel Real. Seine Schrift: Principios para estudiar el nobilissima. arte de la pin-
tura. Madrid 1691 verdient Lob, indem er darin die Gebrechen der Malerei zu dama-
liger Zeit zu heilensuchte. Er starb, wie Einige behaupten, in einem Kloster.
Literatur. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Spanien.
Hiebel, Johann, Maler, geboren zu Ottobeuern im Jahr 1681. Er lernte zuerst
bei Johann Siegelbein zu Wangen im Algäu , bildete sich sodann in München bei
Kaspar Sing weiter aus, und begab sich im Jahr 1706 zu dem Jesuiten Pozzo in
Wien, dessen Manier er in den Architektur- und Frescogemälden annahm. Im Jahr
1709 liess er sich in Prag häuslich nieder und arbeitete mit Byss in dem Graf von
Thunischen Hause auf der Kleinseite in Fresco. Er war auch eine Zeitlang Ober-
ältester der dortigen Malergesellschaft. Nach ihm haben Bickhart, Renz,
G. Lichtensteger und Hieronymus Sperling in Kupfer gestochen. Er zierte
die S. Clemenskirche in Prag, die Bibliothek am Clementinum und die Congregations-
kapelle ldaselbst, auch auswärtige Gotteshäuser mit Fresken , und starb zu Prag im
Jahr 1755.
Literatur. Dlabacz, Allgemeines Kiinstlerlexikon.
Highmore, Joseph, Maler in England, geboren im Jahr 1700. Er bildete sich
in Knellers Akademie, und wurde vorzüglich von den Londoner Bürgern der City
beschäftigt. In der Folge liess er sich in Lincolms-inn-iields nieder, und fertigte
nach der Erneuerung des Bathordens die Bildnisse der Ritter, welche von Pine in
Kupfer gestochen wurden. Von seiner Hand ist auch das schöne Porträt des Dr.
Young, und das historische Bild, Hagar und Ismael. Ausserdem verfasste er einige
auf Kunst bezügliche Schriften. Er starb im Jahr 1780.
Literatur. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Grossbritannien. Passavant, Kunst-
x-eise durch länglsnd und Belgien. Ausführliches über ihn findet {sich in Gentlemen's Magazine For
April 1780 mit seinem Bildnisse.
Hilaire, Päriä, Zeichner und Maler, geboren zu Castres in Languedoc im Jahr
1780. Er war ein Schüler David's , Direktor der Zeichenschule in Nimes, Conser-
vator des Museums und Mitglied der Akademie von Gerd. Im Jahr 1833 starb elf
zu Nimes.
Literatur. Cottzfsches Knnstblatt 1833, Nro. 78.
Hilarius, Maler aus Bithynien. Er blühte unter Kaiser Valens (364-379) Z1!
Athen. Eunapios stellt ihn dem berühmten Euphranor gleich. Er war auch
Gelehrter. Die Barbaren ermordeten ihn und seine Familie auf dem Lande bei Athen.
Litcralnr. Ersch und Gruber, Encyclopädie.
Bild, Joseph, Baumeister. Er bildete sich in Rom und baute 1832-1837 die
schöne Kathedralkirche zu Erlau in griechisch-römischem Styl.
Lilcrtlnr. Liottaschcs Kunstblntt 1837, Nro. 80.
Hildebrand, Baumeister. Er baute als königl. preussischer Baudirektor um 1754
und später Verschiedenes in Potsdam. Um 1766 ging er von dort weg.
Literatur. Fiissli, Allgemeines Künstlerlexikon.
Hildebrand, Fritz , Maler, geboren zu Danzig im Jahr 1819. Er war der jüngere
Bruder des Eduard. Nachdem er einige Zeit sich der Schiiffahrt gewidmet und
während seiner Seereisen sein Talent für das Zeichnen noch weiter entwickelt hatte,
ging er, etwa. 18 Jahre alt, nach Petersburg und wurde bei dem damals dort im Bau
begriffenen kaiserlichen Winterpalais für die Arbeiten seines Genres angestellt. Im
Jahr 1840 kehrte er in die Heimath zurück und im folgenden Jahr bildete er sich zu