Volltext: F - L (Bd. 2)

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Felsing, Johann Konrad 
Fendi 
nach dem Kaulbach'schen Bilde: Poesie und Liebe; im Jahr 1852 entstand: die Aus- 
setzung Mosis, nach Chr. Köhler. Der neueste Stich von ibm, den wir kennen, 
ist die Loreley, nach Karl Sohn. Im Jahr 1854 wurde der Künstler an Toschi's 
Stelle zum Mitglied der Akademie der Künste in Paris ernannt. 
Felsing strebt in seinen Arbeiten namentlich dahin, den Charakter des Originals 
möglichst treu wieder zu geben, und zwar nicht blos die Form und Farbe, sondern 
auch die Eigenthülnlichkeiten der jeweiligen Malweise. Vor einer einseitigen Bevor- 
zugung des rein Malerischen in seinen Vorbildern, in der er früher befangen war, 
warnte ihn jedoch das ent-gegengesetzte Streben Toschi's, den er in Florenz kennen 
lernte, und dessen Manier damals zusehr auf Bravour des Stichs ausging. Es erfreut 
uns daher in seinen Blättern vor Allem die höchst gediegene und strenge Technik, die 
wirklich geistreiche, erfinderische Weise, mit der zugleich darin die WViedergabe der 
malerischen Wirkung und der Beleuchtung erreicht ist, ohne der Natur und Würde 
des Grabstichels etwas zu vergeben, sowie die ungewöhnliche Klarheit, Kraft und 
Eleganz seines Instruments, dessen meisterhafte Führung, namentlich in seinen letz- 
teren Arbeiten, Zeugniss von dem ganzen Umfang der Stechkunst überhaupt abzu- 
legen geeignet ist.  
Felsing, Johann Konrad, der Vater des Vorigen, geb. zu Gicssen 1766, gest 
zu Darmstadt 1819, ein Kupferstecher, der in topographischen Stichen Vorzüg- 
liches leistete.  
Feltre, 1101191120 LIIZZO da, ein Maler, der zu Anfang des 16. Jahrhunderts blühte, 
in Oel und in Fresco malte und unter Anderem die Wände der Kirche S. Stefano zu 
Feltre mit Fresken schmückte. Im Berliner Museum triüt man ein in der Weise des 
Bonifazio gemaltes Bild: eine Madonna mit dem Kinde und Heiligen, bezeichnet 
Lavrentivs Lvcivs Feltrensis faciebat 1511.  
Feltre, 1101130 da, ein sehr geschickter Grotteskenmaler, der seine Kunst zu 
Rom unter Papst Alexander VI. , zu Florenz im öffentlichen Palast und zu Venedig, 
wo er für Giorgione, zu dessen Malereien im Tuchgewölbe der Deutschen, die 
nöthigen Zierrathen malte, übte, aber jung, in Seinem 45. Jahre, im Jahr 1505 
(nach Vasari nach 1519) starb. Er soll auch Figuren gemalt haben und in 
solchen Bildern in der Auffassung sowohl als im tiefen warmen Fleischton den Gior- 
gione zum Vorbild genommen haben. Im Museum zu Berlin sieht man von ihm ein 
allegorisches Bild, Krieg und Frieden darstellend. Nach Lanzis Geschichte der 
Malerei in Italien wäre Morto eine und dieselbe Person mit Pietro Luzzo da 
Feltrc, genannt Zarat-to oder Zarotto, der unter Anderem das Bild der Maria. 
mit dem Kinde zwischen den h. h. Franciscus und Antonius in S. Spirito zu 
Feltro gemalt. 
Feltrini, Andrea, genannt di COSinIO, weil er bei Cosimo Roselli die Kunst 
erlernt, während er den Namen Feltrini oder Feltrino vielleicht von seinem zweiten 
Lehrer, dem Morto da Feltro, nahm, ein tretflicher Grotteskenmaler, der in den 
ersten drei Decennien des 16. Jahrhunderts zu Florenz eine Menge von Fagaden, 
Wänden und Decken, Friese, Kästen und Täfelwerk mit Grottesken, die sehr hübsch 
erfunden und anmuthsvoll ausgeführt waren, schmückte. Besonders geschickt war 
er auch in sgraffirten Bildern. Er hatte eine Schwester des Sansovino zur Frau. 
Literatur. Vasari, Leben der ßusgezeichnetsteu Maler, Bildhauer und Baumeister- 
Fendi, Peter, ein tüchtiger Historien- und Genremaler, Kupfersteßllßr und Litho- 
graph, Mitglied der k. k. Kunstakademie zu Wien, geb. zu Wien 1795, gest. daselbst 
1842 , bildete sich, nachdem er zuvor mehrere Jahre schon mit dem Zeichnen antiker 
Vasen zugebracht, auf der k. k. Akademie unter Fischer, Haubert, Maurer und 
CümPi; erweiterte hierauf seine Kunststudien auf einer Reise nach Venedig und 
widmete sich sodann in den Musestunden, welche ihm seine seit 1818 erhaltene 
Stelle- als Zeichner und Kupferstecher des k. k. Münz- und Antikenkabinets frei liess, 
-del' Hisfßfielh, Genre- und Porträtmalerei. Vornehmlich pflegte er das Genrefach, 
zu Welchem 61' eigentlich in Wien den Grund legte, insofern er zuerst in solchen 
Gemälden einen dichterischen Gedanken niederznlegen und durchzubilden verstand.
	        
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