362
Helmont , J.
Helst.
1783. Zuerst versuchte er sich im Bemalen von Uhrziüerblättern, womit sein Vater
sich beschäftigte. Im Jahr 1822 übersiedelte er nach Freiburg und fand an dem
Grafen von Rheinach einen Gönner, auch half ihm ein vielgereister Glasarbeiter
Namens Herman aus Neustadt in jener Gegend bei seinen Versuchen. So erhielt er
Viele Aufträge. Zu seinen besten Arbeiten gehören die am Münster zu Freiburg,
darunter eine Passionsgeschichte nach Albrecht Dürer. Er starb im Jahr 1849.
Sein jüngerer Bruder Andreas, welcher überall sein Mitarbeiter war, starb im
Jahr 1845.
Literatur. Gessert, Geschichte der Glasmalerei. Kugler, Kleine Schriften, dritter Band.
Neuer Nekrolgg der Deutschen 1849.
Helmont, J. J. van , Bildhauer, war zu Anfang des vorigen Jahrhunderts in Köln
wirksam. Zu seinen Hauptwerken gehört ein meisterhaft aus Holz gearbeiteter
grosser Altar, in welchem die maccabäische Mutter Salome und ihre 7 Söhne dar-
gestellt sind, zuerst in der Kirche des niedergerissenen Maccabäerklosters und jetzt
in der S. Andreaskirche befindlich, sowie die ebenfalls in Holz gemeisselte Kanzel
der Kirche S. Johann Baptist mit dem Brustbilde des Kirchenvaters Augustin. Er
bediente sich der Initialen J. V. H. oder J. F. V. H., zuweilen setzte er auch seinen
ganzen Familiennamen bei.
Literatur. Merlu, Nachrichten von dem Leben und den Werken köluischer Künstler.
Helmont, Lucas Gassel van, Maler in Brüssel, lebte zu Ende des 16. Jahr-
hunderts. Er arbeitete wenig, aber vorzüglich.
Literatur. Descamps, La vie des peintres ilamands, allemauds et hollandois, erster Theil.
Nouvelle Biographie generelle.
Helmont, Matheus van, Maler, geboren zu Brüssel im Jahr 1650. Er war wahr-
scheinlich ein Schüler von David Teniers, dem jüngeren, und malte Werkstätten,
Alchymisten, Quacksalber, italienische Märkte u s. w., denen man ansieht, dass
er Italien besucht hat. Auch in Paris fertigte er einige seiner besten Bilder für Lud-
wig XIV. Sein Colorit ist warm und durchscheinend , sein Pinselstrich jedoch weniger
kräftig als der seines Meisters, seine Behaudlungsweise breit, seine gutgezeichneten
Figuren sind voll Ausdruck. Er bediente sich der Initialen M. V. H.
Literatur. Brulliot, Dictionuaire des Monogrammes. Immerzeel, De Levens eu Werken der
Holland. en Vlaam. Kunstschilders u. s. w. "
Helmont, Segres Jacobus van, Maler, geboren zu Antwerpen im Jahr 1683.
Er war der Sohn und Schüler des Matheus und entwickelte sein Talent schon früh-
zeitig. Durch ileissiges Studium nach den besten Modellen und vor Allem nach der
Natur erreichte er einen hohen Grad von Vollkommenheit, theils in der Composition,
theils im Colorit. Seine Hauptbilder befinden sich zu Brüssel sowohl in Kirchen,
als auch bei Privaten. Er starb daselbst im Jahr 1726.
Literatur. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste in Deutschland und den Niederlanden.
lmmerzeel, De Levens en Werken der Holland. en Vlaßm. Kunstschilders u. s. w.
Helmsdorf, Friedrich, Landschaftsmaler, geboren zu Magdeburg im Jahr-'1784.
Im Jahr 1809 übersiedelte er nach Strassburg und bildete daselbst einen Kreis von
Schülern und Schülerinnen um sich. Von hier aus unternahm er zwei Reisen nach
Italien, und sein letzter Aufenthalt daselbst währte 1816- 1820. A118 dieser Zeit
stammt sein berühmtes Bild: die Tassds-Eiche, welchem sein See von Nemi an Werth
gleichkommt. Begeisterte Anschauung der Natur, treifliche Perspektive und Technik,
Harmonie der Töne bei aller Mannigfaltigkeit sind die Vorzüge seiner Arbeiten.
Sein Todesjahr ist uns nicht bekannt.
Literatur. Cntnlog der allgemeinen Kunstausstellung in München 1858. Conver-
sationslexikonvun Meyer. l
Helst, Bartholomeus van der", Maler, geboren zu Haarlem im Jahr 1613. Man
weiss nichts von seinem Leben , als dass er, ohne Drang nach Italien , genügsam in
der Heiruath blieb, sich dort noch in späten Jahren verheirathete und einen Sohn
hatte, der gleichfalls Maler war. Sein grosses Verdienst zeigt vor Allem das unter
dem Namen „die Schützenmalzeit" bekannte im Museum zu Amsterdam befindliche
Bild, Welches ein Mittagessen von 24 Personen zur Feier des Westphälischen Friedens
darstellt. Die frischen fröhlichen, vom Wein und Gespräch belebten Gesichter dieser
Gesellschaft, ihre kräftigen , stämmigen Gestalten, in der reichen Tracht jener Zeit