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Feid
Fellner , Ferdinand.
tiven plastischen Arbeiten thätig. Er war einer der Mitgründer der 1770 zu München
gegründeten ersten öffentlichen Zeichnenschule. Sein Bruder Johann Michael
war ebenfalls Stuccator und bei den plastischen Verzierungen von bayrischen Kirchen
u. s. w. mannigfach beschäftigt.
Feid, Joseph, geb. zu Wien 1807, ein treiflicher Landschaftsmaler, der in seinen
Bildern die Natur im grossen Style auffasst und mit einer äusserst tüchtigen Behand-
lung, eine grosse Anspruchlosigkeit zu verbinden weiss. Vorzugsweise ist es die
schweigsame, ernste oder behagliche Waldeinsamkeit, die er darstellt und in die
er den Beschauer mit zauberischer Gewalt mit hineinzuziehen versteht. ln Beziehung
auf die Ausführung rühmt man an seinen Bildern besonders die meisterhafte Behand-
lung des Baumschlags. In der Gallerie des Belvedere zu Wien sind mehrere Bilder
von ihm: eine waldige Gegend mit badenden Nymphen (1828); ein Naturstudium aus
der Gegend des Schneebergs; eine Waldlandschaft mit einer grossen Eiche im Mittel-
grunde (1841); eine Landschaft bei herannahendem Gewitter.
Feigl, Johann , ein tüchtiger Kupferstecher zu Wien, der sich unter Schmutzer
und Wille ausbildete und im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts thätig war.
Sein bestes Blatt ist eine Alte, welche einem Knaben den Kopf reinigt, nach
G. Dow (1776).
Feistengerger , Andreas ,
en er r An on
gäägenberggr: Josiph: g 816116 Faistenberger.
Feistenberger , Simon Benedikt,
Felber, Hans, ein altdeutscher Baumeister, gebürtig aus Ulm, der 1416 zu Augs-
burg thätig war und 1427-4429 als Mithauptwerkmeister der grossen St. Georgen-
kirche zu Nördlingen genannt wird. Ein Hans Felber von Ulm, wahrscheinlich
der Sohn des obigen, erbaute 1488 die Kirche zu Waiblingen mit ihrem schönen
Thurme.
Felipe, Fray, ein trelflicher spanischer Miniaturmaler, der mit Bernardino
C an d er r 0 n und A l 0 n s o Vaz qu e z (1514) im Auftrag des Kardinal Ximenes de
Cisnores für die Kathedrale von Toledo ein Missale in 6 Bänden mit Miniaturen
schmückte. Jetzt noch rechnet man diese 1518 vollendete Arbeit zu dem Schönsten,
was die spanische Kunst in dieser Art hervorgebracht hat.
Fellner, Colomanus, Pater, ein Kupferstecher, gest. 1818 im Benediktinerstifte
Lambach, bildete sich hauptsächlich unter Schmutzer in Wien. Sein bestes Blatt
ist: die Beschneidung Christi, nach Dietrich.
Fellner, Ferdinand, Doktor der Rechte, Historienmaler, geb. 1'799 zu Frank-
furt a. M., hegte schon frühzeitig eine entschiedene Neigung für die bildende Kunst,
erhielt aber zur Erlernung derselben die Billigung der Eltern nicht, die in einer wissen-
schaftlich praktischen Laufbahn eine grössere Gewähr für seine Zukunft erblickten.
Auf ihren Wunsch st-udirte er die Rechtswissenschaft auf der Hochschule zu Heidelberg
und promovirte später auf der Universität zu Göttingen. In seine Vaterstadt zurück-
gekehrt, machte er die erforderlichen Staatsprüfungen und wurde in die Zahl der
dortigen Advokaten aufgenommen. In der immerwährend genährten Absicht, sich
endlich doch einmal ausschliesslieh der Kunst widmen zu können; dllrßh da-S Städelsche
Institut unterstützt, besuchte er im Spätjahr 1825 die unter Cornelius' Leitung
gestellte Akademie zu München, verweilte dort bis zum Herbste 1831 und begab
sich dann nach Stuttgart, wo er mit kurzen Unterbrechungen bis jetzt lebt. Die
zehn Illustrationen zur „Geschichte der sieben Schwaben" (Stuttgart 1832) gehören
zu den ersten künstlerischen Erzeugnissen, die von ihm zur Verötfentlichung ge-
langten und einen ausserordentlichen Erfolg hatten. Die Situationen für die einzelnen
Bilder sind höchst glücklich gewählt, die Einzelnen Helden ihren Eigenthümlichkeiten
gemäss auf's Tretflichste charakterisirt und in den verschiedenen Handlungen conse-
quent durchgeführt. Am gelungensten dürfte das Blatt sein, Wo die sieben Schwaben,
nachdem Sie- um Bodensee angekommen sind, vor ihrem Kampfe zum letztenmal
Mittag halten und dabei Todesbetrachtungen anstellen, eine Situation, die nicht