Hasenpüug
Haudebourc-Lescot.
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herallsfand, wo er vorzugsweise das rheinische Spiessbürgerthum mit drastischer
Komik darstellte. Zu seinen vortrelflicllsten Leistungen überhaupt gehören seine
Illustrationen zur Jobsia-de, worunter wir die höchst launige Examensparthie nennenf
Ausserordentlich verbreitet ist sein Gemälde, die Weinprobe. Aber auch ernste
Gegenstände wählte er sich zur Darstellung aus, namentlich die Spielbank, ein
Stück, das nlit den Hogarth'schen Bildern wetteifert. Seit 1843 war er Mitglied
der Künste zu Berlin, und von Brüssel erhielt er die goldene Medaille. Er starb zu
Dilsseldorf im Jahr 1853.
Literatur. Deutsches Kunstblatt 1854, Nro. 2. Müller, Düsseldorfer Künstler.
Hasenpüug, Karl Georg Adolph, Maler, geboren zu Berlin im Jahr 1802.
Da. sein Vater ein unbernittelter Schuhmacher war, hatte er viele Mühe, sich Bahn
zu brechen. Dekorationsmaler Gropius entdeckte sein Talent und nahm ihn in
seine Werkstätte auf, im Ganzen aber bildete er sich durch sich selbst. König
Friedrich WVilhelm III. beehrte ihn mit mehreren Aufträgen und kaufte auch sein
Gemälde, den Dom und die S. Severin-Stiftskirche in Erfurt. In dem Genre von
Winterarchitekturstlücken, von denen wir die Klöster Wallenried und Heisterbach
besonders nennen, ist er unerreicht, da sie ein wahrhaft poetischer Hauch durch-
weht. Seit 1830 wohnte er in Halberstadt, deln Vereinspunkte einer grossen An-
zahl von Bauwerken der verschiedensten Perioden. Er starb im Jahr 1858.
Literatur. Deutsches Kunstblatt 1856, Nro. 20. Haudschriftliche Nachrichten. Kug-
ler, Kleine Schriften.
Hasselgreen, Gustav Erick, Historiellnlaler, geboren in Stockholm. Er war
ein Schüler der Akademie daselbst und zu Dresden, von wo er im Jahr 1808 in sein
Vaterland zurückkehrte. Er wurde in Stockholm Professor und Mitglied der Aka-
demie. Seine Stoffe waren meist der Geschichte seines Vaterlands entnommen und
er hat das Verdienst, zur Läuterung des dortigen Geschmacks wesentlich beigetragen
zu haben. Er starb zu Stockholm im Jahr 1827.
Literatur. Conversationslexikonivon Meyer. Ersch und Gruber, Encyclopädie.
Hauber, Joseph, Maler und Kupferstecher, geboren zu Geratsried bei Kempten
im Jahr 1766. Er war der Sohn eines Schreiners. Nachdem er im Zeichnen hin-
länglich geübt war, besuchte er die Akademie in WVien, bildete sich darauf in München
weiter aus, und copirte daselbst mehrere Bilder von Rubens, Mieris, G. Dow und
van D'yck, die grossen Beifall erhielten , malte Bildnisse und versuchte sich endlich
in grösseren Darstellungen, besonders aus der heil. Geschichte, worin er manches
Trelfliche leistete. Mehr als fünfzig Altargenlälde in München und in Oberbayern
sind von ihm. Sein schönes Bild, der sterbende Heiland, ist durch den Steindruck
weit verbreitet und war auch in der Ausstellung zu München im Jahr 1858 zu sehen.
Ausserdem hat er Mehreres in Kupfer gestochen. Er starb als Professor der Akademie
der bildenden Künste zu München daselbst im Jahr 1834.
hiterntllr. Cotta.'sches Kunstblatt 1835, Nro. 12. Dr. Söltl, Die bildende Kunst in Münßllßl-
Hauck, Friedrißh LlldWig, Maler, geboren zu Honlburg vor der Höhe im Jahr
1'718. Er lernte bei seinem Vater, welcher Hofmaler daselbst war, das Porträt-
malen, und bildete sich sodann durch Reisen nach Deutschland und England Weiter
aus. Im Jahr 1744 liess er sich in Frankfurt a. M. häuslich nieder, und bereiste von
da aus Holland. Ausser wohlgetroifenen Porträts fertigte er auch Conversations-
Stücke.
Literatur. Hüsgen, Nachrichten von Frankfurter Künstlern.
Haudebourt-Lescot, Hortense Victoire, Malerin, geboren zu Paris im Jahr 1785,
Sie hielt sich viele Jahre in Italien auf, wo sie auch mit ihrem nachherigen Gatten,
delu Architekten Haudebourt, bekannt wurde. Ihre Bilder schildern grössten-
5116118 Italienisches Volksleben. Sie erscheint in dem Fusskuss des heil. Petrus in
S. Peter Z11_ Rom vom Jahr 1812, und in einer von einem griechischen Bischof ver-
richteten Flfmelllng von 1814 im Helldunkel als eine glückliche Nachfolgerin von
Granet, obwohl ihre Färbung geschminkter ist; ihre Bilder ziehen überdiess durch
Abgebildetin den Denkmälern der Kunst.
Atlas zu Kuglers Handb. der Kunstgesch. Taf. 123, FigA.