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Hartmann, Ferdinand August Hasenclever.
I-Iartmann, Ferdinand August, Maler, geboren zu Stuttgart im Jahr 1774. Er
war ein Schüler der Karlsakademie daselbst, und bildete sich in Rom noch weiter
aus. Im Jahr 1807 wurde er als Professor und im Jahr 1823 als Direktor der Aka-
demie zu Dresden angestellt, nachdem er Italien zum zweitenmal besucht hatte, wozu
später noch eine dritte Reise dahin kam. Sowohl in_der Historien- als in der Porträt-
malerei war er hervorragend. Unter seinen Werken im ersten Genre nennen wir
Aeneas, im Begriff sich den Griechen zu widersetzen, mit gutem Geschmack und
kräftigem Colorit, jedoch nicht fehlerfreien Umrissen, Orest vom Geist seiner Mutter
und den Furien geschreckt, Kreidezeichnung mit verdienstlicher Erfindung, der Erl-
könig, im Museum der bildenden Künste zu Stuttgart befindlich, mit tiefem Eindringen
in den Geist des Dichters, Hektor und die Trojanerinnen mit treiflicher Farbengebung
und Gruppirung. Zu seinen besten Bildnissen gehört sein eigenes und das von
Quandt. Er starb zu Dresden im Jahr 1842.
Literatur. Beschreibung des Stndtdirektionsbezirks Stuttgart. Cottzfsches Kunst-
blatt 5842, Nrn. 22. Göthe, Winkelruann und sein Jahrhundert, 2. 157.
Hartmann, Franz, Maler, geboren zu Prag am Anfang des 18. Jahrhunderts. Er
lernte bei seinem Vater Johann Jakob, ahmte aber die Manier des Sammt Breughel
nach. Seine Gemälde sind jetzt nur noch selten in Böhmen zu finden, weil sie sehr
gesucht waren. Er starb um das Jahr 1730.
Literatur. Dlabacz, Allgemeines Künstlerlexikon.
I-Iartmann, Johann, Landschaftsmaler, geboren zu Mannheim im Jahr 1753. Et
war ein Schüler von Kobel]. Schon um das Jahr 1776 führte ihn sein Hang nach
der Schweiz auf Biel, wo er noch weitere Studien nach der Natur machte. Seine
Darstellung des dortigen See's und der darauf liegenden S. Petersinsel in Gouache
ist wegen des herrlichen Colorits überall berühmt. Auf seinen Oelgemälden ist die
Tanne besonders gut abgebildet. Thyry arbeitete nach ihm in brauner Aquarell- äg
manier. Er bediente sich des Zeichens H. J. und beigesetzten Monogramms.
Literatur. Brulliot, Dictionnaire des Monogrammes. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon.
H e 1 1 e r Monogrammenlexikon.
Hartmann, Karl Gottlieb, Baumeister. Er wurde 1'793 als Baubeamter angestellt
und betheiligte sich namentlich bei der Wiederherstellung des Schlossbaues von
Marienburg. Er starb zu Marienwerder als Baudirektor des Regierungscollegiums
daselbst und als Ritter des Rothen Adlerordens 3. Klasse mit der Schleife im Jahr 1843.
Literatur. Cotta'sches Kunstblatt 1843, Nro.100.
Hartmannus , Bildhauer, aus der Zeit König Heinrichs III. Er fertigte eine reich-
verzierte Säule der Domvorhalle zu Goslar, wie die Inschrift besagt: Hartmannus
statuam fecit basimque figuram.
Literatur. Kugler, Kleine Schriften. Otto, Handbuch der kirchlichen Kunstarchäologie, S. 172.
Hartzoeker, Theodor, Maler, geboren zu Utrecht im Jahr 1696. Er W81 ein
Schüler des Balestra in Venedig, bildete sich noch weiter in Rom aus und kehrte im
Jahr 1720 oder 1721 in sein Vaterland zurück. Seine Werke sind äusserst selten
und verdienen den hohen Preis, Welcher für sie bezahlt wird. Er starb zu Utrecht
im Jahr 1740 oder 1741.
Literatur. Nouvelle Biographie generslo.
Ilarvey, G1, Genremaler in London, stellte im Jahr 1846 ein äusserst lobens-
werthes Bild, das erste Lesen der Bibel in der Unterkirche von S. Paul, aus.
Literatur. Cottifsches Kunstblatt 1846, Nro. 49.
Harvey, William, Xylograph in London. Er ist einer der ersten Künstler in
seinem Fache. Wir nennen von seinen Werken die Illustrationen zu Tausend und
Eine Nacht.
Literatur. Conversationslexikon von Meyer.
Hasenclever, Johann Peter, Genremaler, geboren zu Remscheid im Jahr 1810.
Er kam in seinem 17. Jahre nach Düsseldorf, um sich nach dem Willen seines Vaters
an der dortigen Akademie zum Baumeister auszubilden. Bald aber zog ihn die
Malerei zu sich hinüber. Schadow wurde sein Lehrer und er versuchte sich An-
fangs in den verschiedensten Richtungen, bis er sein Gebiet, das der Humoristik,