Volltext: F - L (Bd. 2)

Hagemann 
Haghe. 
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Dichters Friedrich von Hagedorn. Sein Eifer für die Kunst war ausserordentlich, 
daher blühte die Kunstakademie zu Dresden, zu deren Direktor er im Jahr 1764 er- 
nannt wurde, unter seiner Leitung auf's schönste heran. Er führte eine sehr geist- 
reiche Nadel, wovon etwa 50 Blätter radirter Landschaften und Charakterköpfe 
Zeugniss geben. Die besten derselben sind folgende: sechs Blätter Charakterköpfe 
mit dem Titel, Versuch; sechs Blätter Studien und Charakterköpfe; zwölf Blätter 
kleinere und eben so viele Blätter grössere Landschaften; sechs Blätter Landschaften 
mit dem Titel, Neue Versuche. Seine Blätter sind mit nebenstehendem Monogramm H). 
bezeichnet und auf manche Hefte radirte er den Titel, Versuch. Daher er irrthüm- 
lioh unter dem Namen "Versuch" aufgeführt wu1'de. Er schrieb auch Mehreres über 
Kunst. Er starb zu Dresden im Jahr 1780. 
Literatur. Huber, Handbuch für Kunstliebhaber, bearbeitet von Rost. 
Hagemaun, Friedrich, Bildhauer, geboren im Jahr 1773. Er war ein Schüler 
Schadows. Vorzüglich gelungen sind seine jugendlichen Gestalten und weiblichen 
Figuren. Eines seiner besten Werke ist eine liegende Bacchantin mit Schale und 
Giesskanne. Im Jahr 1803 besuchte er Rom, wurde sofort ordentliches Mitglied 
der Akademie der Künste zu Berlin und starb daselbst schon im Jahr 1806. 
Literatur. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon. 
Hagen, Jan van der, Maler, geboren in dem Haag. Er war ein Freund von 
Nicolaus Berchem und Adrian van de Velde, welche häuüg die Staffage zu 
seinen dem Cleve- und Gelderlande entnommenen Landschaften fertigten. Diese 
Aquarellbilder sind noch jetzt sehr geschätzt. Dagegen haben seine Oelbilder sehr 
stark nachgedunkelt, was der Einmischung blauer Asche unter seine Farben zuge- 
schrieben wird. Seine vorzüglichsten Arbeiten fallen in die Periode von 1650 bis 
1662. Zu denselben gehören zwei Gemälde im Museum zu Berlin, wovon das eine 
eine flache nordische Gegend naturgetreu darstellt, das andere eine Felsparthie mit 
sehr zartem Tone und meisterhaftem Viehvordergrunde gibt. 
Literatur. Ersch und Gruber, Encyclopädie.  Füssli, Allgemeines Kiinstlnrlexikon.  Immerzeel, 
De Levens en Werken der Holland. en Vlaam. Kunstschilders u. s. w.  Kngler, Beschreibung der 
Kunstschatze in Berlin. 
Hagenau. Nikolaus von, Bildhauer, vollendete im Jahr 1501 den Hauptaltar 
des Münsters zu Strassburg, ein Meisterstück der Sculptur. Derselbe wurde im 
Jahr 1724 in die Hauptkirche zu Erst-ein gebracht, späterhin aber zerstört. 
Literatur. Fiorillo, Geschichte der zeichnenden Künste. 
Hagenauer, Medailleur, blühte im Anfang des 16. Jahrhunderts zu Augsburg. 
Er ist einer der bedeutendsten Künstler in diesem Fach. Die wenigsten seiner Me- 
daillen sind mit Monogrammen bezeichnet, doch erkennt man sie leicht an dem 
lebensvollen Ausdruck der Gesichter und an dem Festhalten des grossen Ganzen mit 
Unterordnung der Nebenwerke. 
Literatur. Anzeiger für Kunde der deutschen Vor-zeit 1853. 
Hagenauer, Johann Baptist, Bildhauer, geboren im Jahr 1732. Nachdem er. 
auf der Akademie zu Wien sich ausgebildet hatte, arbeitete er um das Jahr 1770 
zu Salzburg, und zierte hier einen grossen Brunnen mit vielen gegossenen Figuren; 
auch steht von ihm über einem Thore dieser Stadt eine kolossale Bildsäule des 
Kaisers Sigismund._ Von da ging er nach Wien, wo er zum Direktor der Erzver- 
schneiderklasse bei der k. k. Akademie ernannt wurde. Von seinen WVerkßll Sieht 
man mehrere in Schönbrunn. Er hatte auch eine Art Manufaktur von gipsenen  
Statuen. Er starb mit dem Titel eines akademischen Bildhauers im Jahr 1803- 
Litcratuf. Fiissli, Allgemeines Kiinstlerlexikon. 
Hager, Adolph Friedrich, Landschaftsmaler, geboren im Jahr 1726, Stand 
40 Jahre als Hofmaler und zuletzt als Galleriedirektor im Dienste der Regenten von 
Württemberg und starb zu Berlin im Jahr 1806. 
Literatur. Füssli, Allgemeines Kiinstlerlexikon. 
Haghe, Louis, Maler und Lithograph, geboren im Jahr 1802. Er gehört der 
Schule von Antwerpen an, hält sich aber schon lang in England auf, wo er Mitglied 
der Gesellschaft der Aquarellmaler ist. Im Jahr 1855 brachte er zur Ausstellung 
in Paris zwei Aquarellgemälde, das eine Kapuziner in der Frühmesse zu Brügge, 
das andere einen Audienzsaal daselbst vorstellend, wofür er die goldene Medaille
	        
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