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Febvre le, Guillaume Fähre le, Wäleutin.
erwarb. Vier Jahre hielt er sich mit geringen, zu Studien in Norwegen verwandten
Unterbrechungen in Stockholm auf und ging dann 1828 über Kopenhagen nach
Dresden. Hier entwickelte sich während eines beinahe dreijährigen Aufenthalts unter
der Leitung seines Freundes und Landsmannes, des treiflichen Landschaftsmalers
Dahl, seine Eigenthümlichkeit. und sein Talent auf eine höchst überraschende Weise.
Von Dresden aus begab er sich nach München, wo seine genialen, zum grossen
Theil der Natur seiner Heimath entnommenen Bilder, wie später in Rom, wohin er
1832 reiste, allgemeines Aufsehen erregten und verdiente Anerkennung fanden.
Fearnley besuchte hierauf 1835 Paris, 1836 London und kehrte im Spätjahre 1838
über München in sein Vaterland zurück. Kaum dort (im Jahr 1840) verehlicht, zog
es ihn wieder nach dem kunstbelcbten München. Er machte mit seiner jungen Frau
die Reise über Amsterdam und kam im Sept. 1841 wieder in Bayerns Resideuzstadt
an. Leider sollte es dem Künstler nicht vergönnt sein, sich einer langen erfolg-
reichen Thät-igkeit zu erfreuen. Schon nach wenigen Monaten, im Januar 1842,
raffte den geist- und talentvollen Künstler der Tod hinweg.
Fearnley war eine ächte Künstlernatur, im vollsten Sinne des Worts, und er
bewies durch seine Bilder auf die bcwundernswürdigste Art, in wie ferne der Land-
schaftsnfaler durch Form und Farbe Dichter sein kann. Ganz besonders aber war
die Farbe und die durch ihre Wirkung in dem tiefsinnigen Beschauer hervorgerufene
Stimmung sein eigentliches Element. Der Eindruck, den seine Gemälde hervorbringen,
ist überwältigend, mit zwingender Macht versetzen sie in diejenige Stimmung, die
der Künstler in seinem Gegenstande fand und treffend wiedergab. Diese tiefe Wahr-
heit, die nur das Resultat- einer wirklich genialen Auffassung der Natur sein kann,
diese scharfe Charakteristik ist ein Hauptvorzug seiner Landschaften. Dann sind es
nicht einzelne Bruchstücke der Natur, die er uns verführt, sondern immer ein in sich
abgeschlossenes Ganzes. Sein Colorit ist mild, aber wahr und harmonisch und ver-
rätli keine Spur von Effekthascherei. Die Behandlung erscheint, trotz ihrer Eleganz,
erschöpfend und gründlich, und seine Darstellungsweise steht immer im genauesten
Einklange mit dem Gegenstande.
In Dänemark, Schweden und Holland sind viele Bilder von ihm. Aber auch
in Deutschland in der Leuchtenbergschen Gallerie, in den Privatsammlungen des
Fürsten von Turn und Taxis zu Regensburg, der Herren Grafen Arco-Stepperg und
Arco Valley, des Freiherrn von Lotzbeck, findet man herrliche Zeugnisse seiner künst-
lerischen Genialität.
Fearnley hat einige Bilder mit nebenstehendem Monogramm bezeichnet. Wir v-F
kennen auch 3 Blätter Landschaften, die er radirt.
FGÜVTB le, Guillaume, Erzgiesser zu Tournay, von dem sich in der Kirche Notre
Dame zu Hal (in den Niederlanden) ein Taufbecken mit kleinen Figuren in Rundwerk
befindet, das der Tracht nach in die Zeit von 1430 bis 1440 gehören dürfte und die
Inschrift enthält: WVillaume Lefebvre fondeur en laiton a Tournay.
Febvre oder Fevre, auch Lefebure geschrieben, Claude le, t-relflicher Porträt-
maler und Kupferätzer, geb. zu Fontainebleau 1633, gest. zu London 1675 (nach
Anderen zu Paris), bildete sich anfänglich nach den Meisterwerken im Schlosse zu
Fontainebleau, und dann unter Le Sueur und Le Brun , welch Letzterer ihm rieth,
sich ausschliesslich der Bildnissmalerei zu widmen, für die er ein sehr ausgesprochenes
Talent zeigte. Er wurde 1663 in die Akademie aufgenommen und ging später nach
England, wo seine Porträts fast so hoch geschätzt wurden als die des van Dyck.
Seine Bildnisse sind lebendig undwahr aufgefasst und fleissig, in einem warmen, dem
van Dyck verwandten Tone ausgeführt. Im Louvre zu Paris sieht man einige Por-
träts von ihm. Er radirte auch mehrere Bildnisse in Kupfer, unter denen Sein eigenes,
das des Alenandre Boutan und des Dr. Charles Patin zu den besten gezählt werden.
Fähre 19, Valentin, Maler und Kupferstecher, geb. zu Brüssel 1642, gest. zu
Venedig 1700. malte Bildnisse und Historien in der Manier des Paolc Veronese
lllld Stach in Sehr geschickter Weise mehrere Blätter nach Tizian, Paolo Veronese
und Tiutoretto.