Gusman
Gutierrez , D.
Francisco.
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Gusman, Adolph, Formschneider in Paris, gehört seit 1840 zu den vorzüglichsten
Künstlern seines Fachs. Hauptblätter von ihm sind: Napoleou am S. Bernhard
nach David; Psyche und Zephyr nach Proudhon; die Gerechtigkeit und die
göttliche Rache nach Demselben; S. Katharina von Engeln getragen nach
Mücke. Auch in illustrirten Werken iindet man Blätter von ihm, wie in den IG
Oeuvres choisis de Gavarni, Les Francois peints par eux-memes. Auf mehreren Holz- 6
schnitten sieht man beistehende zwei Monogramme. Die zwei darunter gegebenen
sind in den Blättern der Physiologie de 1a. Femme enthalten, welche auch A. Castan ß
bedeuten könnten , da derselbe hiebei sein Mitarbeiter war. [Ü
Literatur. Nagler, Die Monogrammisten.
Gutekunst, Johann Gottlob, Maler und Photograph in Stuttgart, geboren zu
Tübingen im Jahr 1801. Er zeigte frühzeitig Lust zur Malerei und musste, da. er
auf sich selbst angewiesen war, in den verschiedensten Fächern derselben sich üben.
Nachdem er mit Unterstützung Königs Wilhelm drei Jahre in Italien verweilt hatte,
schmückte er dessen Lustschloss Rosenstein bei Stuttgart mit Frescogemälden, welche
sich auf den Mythus von Amor und Psyche beziehen und sich sowohl durch treiiliche
Composition, als durch lebhaftes Colorit empfehlen, sowie mit sehr lieblichen Genien.
Unter seinen übrigen Arbeiten ist vorzugsweise zu nennen: das Bild einer Matrone,
die sich einen Schleier unter dem Kopf zusammenhält, mit seelenvollem Ausdruck.
Seit dem Jahre 1849 verband er die Photographie mit der Aquarellmalerei. Er starb
im Jahr 1858.
Literatur. Handschriftliche Nlachrichten. Cottrfsches Knnstblatt 1843.
Gutenberg, Johannes oder Henne, Gensfieisch, Eründer der Buchdruckerkunst,
geboren zu Mainz in einer Patrizierfamilie im Jahr 1397. Um das Jahr 1438 wendete
er zuerst bewegliche Typen von Holz an. Seine Druckerei bestand bis 1465 in
Mainz. Just und Schöffer ernteten aber den Lohn seiner Bemühungen, und such-
ten sich selbst den Ruhm der Erfindung der Buchdruckerkunst anzueignen. Wenn
Kurfürst Adolph von Mainz ihn nicht an seinen Hof genommen und ernährt hätte,
hätte der in seinem Alter betteln müssen, dessen Erfindung Zahllose bereicherte.
Er starb im Jahr 1468, nachdem er noch einige Jahre vorher in den Adelsstand er-
hoben worden war.
Literatur. Heller, Geschichte der Holzschneidekunst. König Ludwig, Walhallas Genossen.
Gutensohn, Johann Gottfried, Baumeister, geboren zu Lindau am Bodensee im
Jahr 1792. Nachdem er seine ersten Studien auf der Akademie zu München gemacht
hatte, bereiste er Italien und hielt sich daselbst vom Jahr 1819 bis zum Jahr 1827
auf. Während dieser Zeit gab er in Gemeinschaft mit J. M. Knapp eine aner-
kennenswerthe Sammlung der ältesten christlichen Kirchen und in Gemeinschaft mit
Thürmer eine sehr üeissige und getreue Sammlung von Denkmälern und Ver-
zierungen der Baukunst in Rom vom 15. bis 16. Jahrhundert heraus. Nach Seiner
.Rückkehr wurde er Hofbauingenieur und später Kreisbauinspektor und baute den
Kursaal in Bfüßkellßlll, Welcher an Glanz dem in Wiesbaden gleichsteht. Im Jahr
1832 unternahm er eine Reise nach Griechenland und im Jahr 1844 war er in Prag 13g.
thätig. Nebenstehende Monogramnie finden sich in seinen Werken. E1111
Literatur. Brulliot, Dictionnaire des Monagrnmmes. Cottzfsches Kunstblatt 1843 und 1844.
Gutierrez, D. Francisco, Bildhauer, geboren 1727 zu S. Vicente de Arövalo
im Bisthum Avila. Schon in früher Jugend trieb ihn seine Liebe zur Kunst zu einem
übrigens geringen Meister, wo ihn ein Edelmann sah und, sein Talent erkennend,
ihm die Mittel zur Reise nach Madrid gab. Dort studirte er sechs Jahre unter
D. L. Salvador und machte solche Fortschritte, dass er von der Akademie eine
Pension erhielt, um seine Studien in Rom fortsetzen zu können. Daselbst studirte
er zwölf Jahre unter Maini. Nach Madrid zurückgekehrt und zum Mitglied der
Akademie von S. Fernando ernannt, erhielt er den Auftrag, die Sculpturen am Grab-
.ma1 Ferdinand's VI. auszuführen, welche Arbeit ihm grossen Ruhm und die Ernen-
nung zum Vicedirektor der Akademie erwarb. Er war ein intimer Freund von
Raphael Mengs, dessen Modellen er gewöhnlich die Gewänder in Falten legte.