Guillain , Simon
Guillaumot.
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welches den letzten Kampf des Louis Potier, Marquis von Gesvres, darstellt und die
Figuren der Fama und der Parcen enthält. Er starb zu Paris im Jahr 1658 oder 1679.
Literatur. Biographie universelle. Fiissli, Allgemeines Künstlerlexikon.
Guillain, Simon, Kupferstecher, vermuthlich ein anderer, als obiger. Neben-
stehende abweichende Initialen bedeuten: Annibal Caracci invenit, Simon Guillain
sculpsit. Man findet dieselbe auf mehreren Blättern mit Darstellungen aus dem
Leben des heil. Diego, welche Simon Guillain nach Caracci's Zeich- I S n
nungen gestochen hat. Das Werk enthält 20 Blätter mit dem Titel: Vita
di San Diego etc. Simon (Euillain fec. Ausserdem stach er noch mehrere Ä 391;
Blätter mit Heiligen und die vier Evangelisten, welche ebenfalls obige Bezeich- ' '
nung tragen. Auf andern steht: An. C. J. mit S. G. sc. 8386
Literatur. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon. Nagler, Die Monogrammisten.
Guillaume, Abt von S. Benigne zu Dijon, Baumeister, lebte zu Anfang des eilften
Jahrhunderts. Er baute die Rotunde zu Dijon, wozu ihm Bischof Bruno die Bau-
materialien, besonders die Säulen von Stein und Marmor, aus andern Gegenden be-
schaffte, in römischem Styl, dem ungebildeten französischen Geschmack ganz zuwider.
Literatur. lüorillo , Geschichte der zeichuenden Künste.
Guillaume, Claude Jean Baptiste Eugene, Bildhauer, geboren zu Montbard im
Jahr 1822. Er ist ein Schüler von Pradier, und erhielt im Jahr 1845 den ersten
grossen Preis der Schule von Rom, im Jahr 1852 die Medaille zweiter Klasse. In
letzterem Jahre brachte er zur Ausstellung die Marmorstatue des Anakreon, ein treff-
lich concipirtes und geschmackvoll ausgeführtes Bild, im Jahr 1853 die Bronzestatue
eines Mähers und zwei Bronzebüsten , die Gracchen vorstellend , welche den strengen
Charakter dieser ächten Republikaner auf's treueste ausdrücken, und im Jahr 1855
die Marmorbiist-e von Hittorff, Baumeister und Mitglied des Instituts.
Literatur. Catalogue de Yexposition des beaux arts. Paris 1855. Deutsches Kunst-
blatt 1852 und 1853. Nouvello Biographie generale.
Guillaume, Frere genannt, Maler und Baumeister, geboren zu Marseille im Jahr
1475. Schon in seiner Jugend führte er Glasgemälde sehr zart und harmonisch aus.
Durch Bitten mehrerer Freunde liess er sich bewegen , bei der Ermordung eines ihrer
Feinde gegenwärtig zu sein. Diess veranlasste ihn, zu seiner Sicherheit in den
Dominikanerorden zu treten, und in seinem Kloster lernte er Meister Claudio, einen
ausgezeichneten Glasmaler, kennen. Als dieser nach Rom gerufen wurde, um im
Auftrag des Papsts Julius II. dort Glasmalereien zu fertigen, nahm er den Guillaume,
der desshalb das Ordenskleid ablegte, mit sich. Beide Künstler malten nun gemein-
schaftlich mehrere Fenster der Hauptsäle im Vatikan und in den Privatgemächern des
Papstes , sowie in der Kirche S. Maria del Popolo, wo sie die Motive aus dem Leben
der Maria nahmen. Nach dem Tode des Claudio vervollkommnete er sich noch
mehr in seiner Kunst und malte besonders schön ein Fenster für die Kirche S. Maria
delP Anima. Kardinal Silvio Passerini liess ihn sofort mehrere Glasgemälde in Cor-
tona theils für die dortige Kathedrale, theils für sein eigenes Palais fertigen.
Hierauf zierte er Arellß, Florenz, Perouse, Castiglione und andere Städte mit Seinen
Glasmalereien. Die Compositionen seiner Bilder waren mannigfaltig, reich und Sehr
schicklich vertheilt, und seine Gestalten erscheinen wie erhaben. Im Dom zu AreZZO
schmückte er drei grosse Gewölbe mit Fresken und erhielt dafür ein kleines Landgut.
Er malte auch in Oel und entwarf viele architektonische Zeichnungen. Dieser Viel-
seitige Künstler, seit seiner Ankunft in Rom il Prete Gallo genannt, Starb Zu ATelzü
im Jahr 1537. Sein Bildniss gibt Vasari.
hileratur. Biographie universelle.
Guillaumot, Auguste Alexandra , Baumeister, geboren in Paris, Schüler des
Lemaitre, erhielt im Jahr 1845 die Medaille dritter Klasse, und brachte zur Aus-
stellung in Paris im Jahr 1855 eine Ansicht der nördlichen Halle der Kathedrale von
Chartres nach der Zeichnung des L. Gaucherel; eine Standbildsäule der Kathedrale
zu Rheims nach R0 guet radirt; das Beschlag der S. Anna-Thüre der Notredamekirche
zu Paris nach Vac quer; das Grab der Heiligen Simeon und Juda. zu Viranno nach
Müller, Künstler-Lexikon. II. 21