Gudin
Guelphi.
311
Tidemand gefertigten Arbeiten" dieses Künstlers kennzeichnen sich überhaupt da-
durch, dass sie um so mehr anziehen, je öfter man sie heschaut, und es weht aus
ihnen der Geist der Naturwüchsigkeit.
Literatur. ßatalogue de Yexposition des benux arts. Paris 1855. Dentschqig Kunst-
blatt 1850 if. Müller, Düsscldorfeiyliüxistler aus den letzten fünf und zwanzig Jahren.
Gudin, Jean Antoine Theodore, Maler, geboren zu Paris im Jahr 1802. Er
ist ein Schüler von Girodet Trioson. In seinen Seestiicken weiss er den geheim-
nissvollen Zauber, welchen das Meer auf den Beschauer ausübt, so Wahr und so
poetisch wiederzugeben, dass er zu den ersten Meistern in diesem Fache zählt. Unter
seinen rorzüglichsten Arbeiten sind zu nennen: eine Ansicht des Meeresufers im
Mondschein, die Rettung der Passagiere des Columbus, Buchancss im Norden von
Schottland , der Windstoss auf der Rhede von Algier, die Burg Mont S. Michel in der
Normandie zu Neuilly. Auch befindet sich ein Bild von ihm, welches zu denjenigen
gehört, die zu den genannten eine Art Gegensatz bilden, mit herrlichem Lichteüekt,
in dem königlichen Lustschlosse Rosenstein bei Stuttgart. Im Jahr 1824 erhielt er
die Medaille der zweiten, im Jahr 1848 die der dritten Klasse, im Jahr 1841 wurde
er Offizier und im Jahr 1857 Commandeur der Ehrenlegion. Um seinen vielen Be-
stellungen zu genügen, verlliichtigte er in neuerer Zeit manche seiner Arbeiten.
Literatur. Catalogue de Fcxnosiriun des beaux arts. Paris 1855. Conversations-
lcxikon von Brockhaus. Deutsches Kunstblatt 1852. Kugler, Geschichte der Ma-
lerei. Nouvelle Biographie generale. Waagen, Kunstwerke und Künstlerin Paris.
G116, Jean Marie 9508!, Maler, geboren zu Bordeaux. Er ist ein Schüler "des
Julien Guä, lebt zu Lyon, erhielt, 1834 die Medaille dritter und 1840 die Medaille
zweiter Klasse. Zur Ausstellung in Paris im Jahr 1855 brachte er das" Bild, der
treue Wächter. Zu seinen besten Arbeiten gehört die 1846 gefertigte Magdalena.
Literatur. Catalngue de Yexposition des benux arts. Paris 1855. Conversations-
lexikon von Meyer.
G116, Jules Michael, Maler, geboren in Cap Frangois auf San Domingo im Jahr
1789. Er War ein Schüler Davids. In den Schlössern zu Paris befinden sich mehrere
seiner Landschaften und Genrebilder. Von seinen Aquarellen sind viele auch nach
Deutschland gegangen.
Lileratur. Cotuysihes Kunstblntt 1344.
Guelard, B., Maler und Kupferätzer, lebte um 1730 zu Paris, wo e_r mit einer
sehr angenehmen und meisterhaften Manier nach J. van Bloemen, genannt Ori-
zontc, arbeitete.
Literatur. Füssli, Allgemeines Kiinstlerlexikon.
Güldensilein, Albert, Bildhauer, geboren zu Sontheim bei Heilbronn in Württem-
berg im Jahr 1822. Er arbeitete zuerst als Graveur in der Bruckmanifschen Fabrik
zu Heilbrßnn, ging dann als Ciseleur in das Atelier von Schwanthaler zu München,
und wurde von diesem nach Vcrtluss eines Jahres zu Bildhauerarbeiten verwendet,
da er während dieser Zeit seine freie Zeit zum Componiren benützt hatte. 1343
kehrte er nach Stuttgart zurück und modellirte in der dortigen Kunstschule ein Relief,
eine- Scene aus de? Sülldüutnh darstellend, welche Erstlingsarbeit ihm ein Staats-
stipendium zu einer Reiß nach Berlin verschaffte, die er zur Bewerbung um den von
dem verstorbenen Dichter Michael Beer für Bildhauer israelitischer Religion behufs
ihrer weiteren Ausbildung in Italien ausgesetzten Preis unternahm. Er erhielt auch
solchen im Jahr 1845 und trat im Jahr 1847 die Reise nach Rom an. In der Zwischen-
zeit hatte er verschiedene Reliefs und den figürlichen Schmuck des Hauptbrunnens
für die Villa. des Kronprinzen Karl bei Berg gefertigt. In Folge der Politischen
Ereignisse kürzte er seinen Aufenthalt in Italien ab. vollendete jedoch 110W 111m
grössten Theil die Thiergruppe, wozu er von König Wilhelm den Allftrag erhalten
hatte. Seit 1849 ist er in Stuttgart thätig. Wir nennen von seinen Arbeiten aus
dieser Zeit folgende: drei durch grosse Naturwahrheit ausgezeichnete Thiergruppen
fiir die Wilhelma, Lustschloss Königs Wilhelm, darstellend einen Hirsch, von Wölfen
angefallen . eine Bären- und eine Schweinshatz, eine Triumphfontaine Kaisers
Napoleuu 111-. ein sinnig und originell concipirtes Kunstwerk.
Literatur: Deutsches Kunsthlatt 1857. Hnndschx-iftlicheNachrichten,
Gllßlphl, Bildhauer, geboren inBologna. Er war ein, Schüler des Camill-Q