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Fassolo
Favray.
zu Lüttich, gest. 1811, kam erst in seinem 34. Jahre zur Kunst, bildete sich auf
der Akademie zu Antwerpen, und setzte dann seine Studien auf Reisen in Italien,
Savoyen undder Schweiz fort. In's Vaterland zurückgekehrt, malte er eine grosse
Anzahl sehr geschätzter Bilder, von denen sich der grösste Theil in Deutschland und
England befindet.
Fassolo, Bernardino, ein Maler aus Pavia, der aus Leonardo da Vinci's
Schule hervorging, über dessen Leben wir aber keinerlei nähere Kenntnisse besitzen.
Wir kennen nur ein im Louvre zu Paris befindliches, aus der Sammlung des Fürsten
Braschi in Rom stammendes, sehr interessantes, in der Weise seines Lehrers behan-
deltes liebenswürdiges und anmuthiges Bild , zart im Gefühl und in der Malerei weich
und warm, eine Madonna. mit dem Kinde darstellend, bezeichnet: BERNARDINUS.
FAXOLVS. DE. PAPIA. FACIEBAT. 1518. Auch im Berliner Museum schreibt man
ihm ein Gemälde zu, eine heil. Familie, ein wiederum höchst liebenswürdig-es, an-
muthsvolles , weich und warm gemaltes Bild.
Fattore, il, siehe Penni, Francesco.
Faucci, Carlo, Kupferstecher, geb. zu Florenz 1729, gest. daselbst um 1784,
stach Bildnisse und historische Darstellungen mit gewandter Hand. Sein Neffe
Itaimondo Faucci, war ebenfalls Kupferstecher und arbeitete öfters gemeinschaft-
lich mit ihm.
Fauchery, Augustin, Maler und Kupferstecher, geb. 1800 zu Paris, gest. da-
selbst 1843, war ein Schüler von Guerin und Regnault. Sein bester Stich ist
die Mona. Lisa, nach Leonardo da Vinci's Gemälde im Louvre (1841).
Fauchier, Laurent, ein französischer Bildnissmaler, der ein Schüler von Mignard
war und in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu Paris geschätzte Por-
träts malte.
Faustner, B., ein tüchtiger Porzellans und Glasmaler zu München. Im Jahr 1840
sahen wir von ihm auf der Münchner Kunstausstellung einen sehr schönen Christus
nach Memling.
Faustner, Leonhard , ein trefflicher Landschaftsmaler zu München , von dem wir
unter Anderem auf der grossen Kunstausstellung zu München im Jahr 1854 eine
tüchtig gemalte Landschaft sahen.
Fauvelet, Jean, ein französischer Genre- und Blumenmaler, geb. zu Bordeaux,
der sich unter Lacour gebildet. Seine Genregemälde: Benvenuto Cellini, die letzte
Hand an eine Bronzeiigur legend (1851); der Gang nach der Stadt (1852); die
jungen Mütter und die beiden Musikantinnen (1855) zeichnen sich durch frische Un-
mittelbarkeit, geschmackvolle Zeichnung, zierliche Ausführung und fein empfundenes
Colorit aus.
Fauvray, siehe Favray.
Fava, Giangiacomo, siehe Alba, Macrind d.
Fava, Pietro, Graf von, geb. 1667, gest. 1'744, ein Edelmann, der die Kunst,
welche er bei L. Pasinelli gelernt, zu seinem Vergnügen übte, aber darin Tüch-
tigeg leistete, wie aus mehreren seiner Bilder, womnter wir seine Erscheinung und
Auferstehung des Herrn im Dome zu Ancona rechnen, hervorgeht. Er war Mitglied
der clementinischen Akademie.
Favanne oder Favannes, Henri de, Historienmaler, geb. 1668 zu London, wo
sich seine Eltern, geborene Franzosen, aufhielten, erlernte die Kunst bei Renat
Houasse, arbeitete in England und Spanien, wo er Sich Zehn Jahre aufhielt und
starb als Rector der französischen Akademie zu Paris 1'752-
Favanne oder Favannes, Jacques, der Sohn des Vorigen, übte in jüngeren
Jahren die Kupferstecherkunst, worin ihn H. F. Thomassin unterrichtete, malte
aber später fast ausschliesslich Seestücke.
FSVI-"ßy oder Fauvray, Antoine, Ohevalier de, französischer Historienmaler,
geb. 1'706 und 1'789 noch am Leben, war ein Schüler von J. F. de Troy, dem
Sohne, der ihn zu seiner weiteren Ausbildung mit nach Rom nahm, wo er die
Bekanntschaft von Maltesenittern machte, die ihn einluden, mit ihnen nach Malta