Guariqo , Domenico
Gubo.
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S. Lorenzo, die Kirche S Philippo Neri. den Palast des Prinzen Philibert, von
Savoyen und zwei Paläste des Prinzen von Carignan, in Modena. die Kirche von
S. Vincenz, in Verona die der Nonnen von Ara Cöli. Nach seinen Planen wurden in
Messina die Kirche der Somascher, in Paris die nicht mehr stehende Kirche dei-
Tlieatiner, in Prag die der Maria von Oetting und in Lissabon die der Maria den;
Providenzia aufgeführt. Auch war er Schriftsteller. Er schrieb Placita philosophica,
den Euclides adauct-us, die Coelestis mathematica, worin er die Gnomonik und die
Art, die Gebäude zu messen, behandelte. Sein letztes Werk war Architetturawcivile.
So gross aber zu seiner Zeit sein Ruhm war, so ungünstig ist das Urtheil der Nach-
welt über ihn und mit Recht, da er die Fehler des Borromeo auf die Spitze trieb und
sich in den bizarrsten Formen geiiel. Er starb im Jahr l683 oder 1685.
Literatur. Quatremere de Quinc y, llictionnuire historique d'Architecture.
Guarino , Domenico, Maler zu Neapel, lernte bei Paul de Matteis, erwählte aber
des Lucas Giordano Manier, und wurde ein guter Künstler, indem er seine histo-
rischen Gemälde mit leichter Mühe componirte und mit einem frischen Colorit aus-
führte. Er lebte noch im Jahr 1740.
Literatur. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikou.
Guarino, Francesco, Maler, geboren zu Solofra in Neapel im Jahr 1612i, Schüler
des Maximus Stauzioni. Er malt-e in seiner Geburtsstadt die Decke der Kirche
S. Agatha, arbeitete auch einige Zeit für den Herzog von Gravina, und starb in
derselben Stadt im Jahr 1651.
Literatur. .Füssli , Allgemeines Künstlerlexikon.
Guarnana oder Varana, Giacomo, Maler, der venezianischen Schule angehörig,
geboren zu Verona im Jahr 1720. Er war ein Schüler des Seb. Ricci und des
G. B. Tiepolo. Mit einem schönen Talent der Composition verband er ein gute;
Colorit. Die Akademie zu Kopenhagen trat ihm die Stelle ihres ersten Malers an,
auch suchte ihn die Kaiserin von Russland, entzückt über ein Gemälde, welches sie
von ihm besass , das Opfer der Iphigenia darstellend, an ihren Hof zu ziehen. allein
er konnte sich nicht entschliessen, sein Vaterland zu verlassen. Er starb im Jahr 1807.
Literatur. Nouvelle Biographie getarnt.
Guay, Jacques, Juwelier und Steinschneider, geboren zu Marseille um das Jahr
1715. Nachdem er in Paris bei Franz Boucher die Zeiclienkunst gelernt hatte, er-
weckte in ihm die schöne Sammlung von geschnittenen Steinen des Herrn Crozat die
Lust, Steinschneider zu werden. Auf einer Reise nach Italien kam er 1742 nach
Florenz, wo er die grossherzogliche Sammlung geschnittener Steine mit grösster Auf-
merksamkeit betrachtete, und in Rom copirte er einige antike Kopfe, unter welchen
der Antinous vorzüglich bewundert wurde. Nach seiner Rückkehr ertheilte ihn:
König Ludwig XV. den Auftrag, die Hauptbegebeuheiten seiner Regierung in Edel-
steine zu-graben, wobei er mit dem Siege von Fontenoy den Anfang machte. Im
Jahr 1742 oder 1748 wurde er auf ausdrücklichen Befehl des Königs zu einem Mit-
gliede der Malerakademie aufgenommen. Er verdankte diess der Protektion der
Marquisin von Pompadour, welche 63 Blätter nach ihm radirte. Er starb zu Paris
im Jahr 1787.
Literatur. Füssli, Allgemeines Künstlerlexikon. Nouvelle Biographie ginäralc.
Gubbio, Oderigi da, ein berühmter Miniaturmaler des 13. Jahrhunderts, geboren
1240 zu Gubbio bei Perugia. Er erhielt seine Bildung bei den Miniaturmalern seiner
Vaterstadt hnd wurde der Cimabue der Bologneser Schule. Er zierte verschiedene
Bücher für Papst Bonifaz VIII. mit Miniaturbildern in Gemeinschaft mit Giottß und
seinem Schüler Franco. Es- scheint, dass er ein sehr eitler und stolzer Charakter
war, indem ihn Dante in dieser Eigenschaft in seinem Fegefeuer autiiihrt, wo er
darüber klagt, dass genannter Franco ihn übertroffen habe. Er starb im Jahr 130m
Literatur. F. de Boni, Biografie dcgli nrtisti. Veneziu 1852. Fiorillo, Geschichte der zeichnen-
den hunste. Vasari, Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister.
Gube, Heinrich, Medailleur, geboren in Breslau. Er wurde Nachfolger Voigtn
in der Medaillenanstalt von Loos und 1829 Mitglied der Akademie der Künste in
Berlin, von wo er kurze Zeit nachher als kaiserlicher Münzmedailleur nagh Pegel-g.
burg ging. Zu der Mehrzahl seiner vielen schätzbaren Werke lieferte er zugleich