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Guadagnini
Guarini.
und Andreas von Prato, welche nie existirt haben. Sein Talent wurde mit-
Recht von seinen Zeitgenossen in vollem Maasse anerkannt. An sieben in der Samm4
lung des Dr. Julius Friedländer befindlichen von ihm verfertigten Münzen kann
man die allmähligen Fortschritte des Künstlers von der noch ziemlich plumpen des
Papstes Nikolaus V. vom Jahr 1454 bis zu der höchst vorzüglichen des Alphons,
Herzogs von Calabrien, vom Jahr 1481 verfolgen. Unter den übrigen Medaillen
spricht vor allen die des Papstes Pius II. durch geistvolle Auffassung an.
blferntur. Andreas Guacialoti von Prnto. Eine Abhandlung von Dr. Julius Friedländer.
G. F. Waagen im deutschen Kunstblatt 1858.
Guadaguini, G. , ein jetzt lebender italienischer Kupferstecher, von dem wir
einige sehr brave Arbeiten, eine heil. Familie, nach P. Veronese, und Christus
am Kreuz, nach G. Reni, kennen.
"Guadalupe, Diego de, ein spanischer Bildhauer, der um 1500 das Tabernakel
des Bauptaltars in der Kathedrale von Toledo ausführte.
Gnadalupe, Pedro de, ein spanischer Bildhauer, der aus Valladolid gebürtig und
um 1519-1522 für die Kathedrale zu Palenzia in seinem Fache thätig war.
Guadalupe, Pedro Fernandez de, ein spanischer Maler, der für die Kathedrale
zu Sevilla mehrere Tafeln ausführte, welche mit der Jahrszahl 1526 bezeichnet sind.
Das Hauptbild stellt den vom Kreuz abgenommenen von seinen Jüngern umgebenen
Christus dar, dem Magdalena die Hand küsst. In der Altarstaüel befinden sich die
Darstellungen des Christus an der Säule, des reuigen Petrus und zu beiden Seiten
der Donator und seine Gemahlin. Die Zeichnung in diesen Bildern ist vorzüglich
und das Colorit tief im Ton; beide erinnern an die ferrareser Schule des Costa.
Literatur. Passavant, Die christliche Kunst in Spanien.
Gualdo, Matten de, ein Maler, der im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts das
Innere des Kirchleins S. Caterina. oder S. Antonio di Via superba mit Fresken
schmückte.
Gualdorp, siehe Geldorp.
Gualtieri, Giovanni Batista und Giorgio, Glasmaler aus Flandern, welche die
Kunst von ihrem Vater erlernten und vielfach mit ihren Arbeiten die Fenster heimatli-
licher Kirchen schmückten. Sie reisten aber auch in Italien und fertigten dnrt unter
Anderem für den Herzog von Florenz eine Menge sehr schöner Glasfenster nach Zeich-
nungen des Vasari.
Guardi, Francesco , Maler aus Venedig, ein Schüler von Canaletto , geb. 1712,
gest. 1793, malte wie sein Lehrer Ansichten von Venedig, die den Beifall seiner
Zeitgenossen fanden. Sie beurkunden einen guten Geschmack und haben eine schöne
Wirkung, stehen aber in Genauigkeit der Verhältnisse und in kunstgemässer Behand-
lung denen seines Lehrers nach. In der Gallerie des Museums der bildenden Künste
zu Stuttgart befinden sich drei Gemälde von Guardi: eine Ansicht des grossen Kanals
zu Venedig, eine Ansicht der Insel von S. Giorgio ebendaselbst, ein Landungsplatz
am Meere bei einem alten Thurme.
Guarienti, Pietro , Maler aus Verona, geb. um 1701, gest. 1765, war ein Schüler
von Crespi, und bemühte sich, durch das Studium und die Nachahmung grosser
Meister der verschiedensten Länder, die er selbst bereiste, eine vielseitige Kunst-
bildung sich anzueignen. Später kam er nach Dresden, wo er von König August lll-
zum Aufseher der dortigen Gallerie ernannt wurde.
Guariento , ein Maler aus Padua, der im Jahr 1365 den Auftrag erhielt, den Saal
des grossen Raths im Dogenpalast zu Venedig mit Bildern zu schmücken. Man nennt
unter denselben ein Gemälde, auf dem das Paradies abgebildet ist, und rühmt be-
sonders eine Darstellung der blutigen Schlacht von Spoleto im Jahr 1155. Die
"Malereien im Chor der Eremitanerkirche zu Padua, welche ihm früher zugeschrieben
zilurden, werden jetzt mit überzeugenden Gründen einem Maler des 15. Jahrhunderts
eigelegt.
Guarini, Oamillo, eigentlich Don Gual-ino Guarini, 1624 in Modena geboren,
trat in den Orden der Theatiner und wurde Baumeister des Herzogs von Savoyen.
'Er baute in Turin die Porta del Po, die Rotonde del Sudario, die Theatinerkirche