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Gros, Pierre le
Groux , de.
besessen, wie er. Seine Köpfe sind voll Leben und Charakter, und sowohl in der
Zeichnung als im Helldunkel entwickelte er tüchtige Kenntnisse.
Literatur. Kunstblatt, Jahrg.1835. N10. 71-73. Wangen, Kunstwerke und Künstler in Frank-
reich. Villot, Notice des tableaux du Musäe imperiale du Louvre. Paris, 1855. J. B. Delestrp,
Gros e: ses ouvrages. Paris, 1845.
Gros, Pierre le, Bildhauer, geb. zu Paris 1656, gest. zu Rom 1719, War der
Sohn eines Bildhauers , von dem er auch den ersten Unterricht in der Kunst erhielt.
In seinem 20. Jahre errang er mit einem Basrelief, das den Noah darstellt , Wie er
mit seiner Familie in die Arche einzieht, den grossen Preis der Sculptur, womit ein
Reisestipendium nach Italien verbunden ist. In Rom erwarb er sich durch verschie-
dene Arbeiten einen sehr geachteten Namen, und auch in Paris, wohin er als Künstler
von anerkanntem Ruf zurückkehrte, wurde er vielfach für die Gärten der Tuilerien
und zu Versailles beschäftigt. Le Gros fand aber im eigenen Vaterland den Beifall
nicht, den er in Italien davon getragen, er begab sich daher wieder nach Rom, WO
er fortfuhr, durch seine Werke Bewunderung zu erregen. Er nahm auch unter Bild-
hauern seiner Zeit eine der ersten Stellen ein. Namentlich rühmt man die Zierlich-
keit und den Geschmack seiner Behandlung.
Zu seinen besten Arbeiten zählt man: die Kolossalstatue des heil. Dominicus
in der St. Peterskirche zu Rom; die Apostel Thomas und Bartholomäus in der Kirche
S. Giovanni in Laterano; die Gruppe der Religion in der Kirche del Gesu; die Mar-
morstatue der heil. Theresia in der Karmeliterkirche zu Turin.
Grosclaude, Louis, ein namhafter Genremaler aus Neufchatel, der seine Kunst
eine Zeitlang in Genf ausübte, dann aber nach Paris zog, wo wir bis 1851 Nach-
richten über ihn iinden. Er malte früher meistens Trinker, Raufer, Spieler u. s. w.;
später aber widmete er sich mehr dem höheren Genre in der Weise des Grenze.
Seine Bilder sind hübsch aufgefasst und haben eine tüchtige Färbung.
GIOSGIQIIÜC, Mdme. Jenny, eine Genremalerin der Gegenwart, die ihre Kunst
zu Neufchatel mit Glück übt. Ob und wie sie mit dem Vorhergehenden verwandt
wissen wir nicht. ä
Grospietsch, Florian, ein begabter Landschaftsmaler, der 1789 zu Protzen in
Schlesien geboren wurde, bis 1815 die Kunst ohne einen Lehrer gehabt und ohne
akademische Studien genossen zu haben, trieb, dann sich ausschliesslich dem laud- ßzß
schaftlichen Fache widmete, und sich 1820 ach Italien begab, wo er eifrig dem G
Studium oblag und sich -zu einem tüchtigen läünstler heranbildete. Aus seinen Ge- "G
mälden spricht ein dichterischer Sinn Iund ein schönes Naturgefuhl. Auf seinen
Arbeiten, Aquarellen und Zeichnungen, sowie auf einigen von ihm radirten Blättern qfß
sieht man nebenstehende Monogramme. 1310
GIOSSO, Nanni, Bildhauer, war ein Schüler von Andrea del Verocchiß, wir
finden aber weder über sein Leben, noch über seine Werke weitere genaue Angaben.
Grotefend, Adolph, Miniaturmaler, geb. 1812 in Klausthal im Hanuövefschen,
gest. 1847 zu Florenz, widmete sich, nach vollendetem Vorbereitungsunterricht,_ dem
Studium der Rechte auf der Universität Göttingen. Allein statt nach vollendetem
Examen die zu Erlangung eines Amtes weiter nöthigen Schritte zu thun, gab er
sich seiner schon frühzeitig gepflegten Liebe zur Kunst jetzt ausschliesslich hin und
ging im Jahr 1836 nach München, um sein entschiedenes Talent für Porträtmalerei
gründlich auszubilden. Diess gelang ihm auch in dem Maasse, dass er sich bald
unter den vorzüglichsten Miniaturmalern eine Stelle erwarb, und die ehrenvollsten
Aufträge erhielt. Ein hartnäckiges Halsübel nöthigte ihn aber schon 1846 das
milde Klima Italiens aufzusuchen, allein selbst hier fand er die gesuchte Linderung
seiner Leiden nicht, sondern erlag denselben viel zu frühe für ein so grosse Erfolge
versprechendes Talent. '
Grothe, Christian, ein Genremaler der Gegenwart in Tempelhof bei Berlin, der
sich unter der Leitung von Prof Kolbe zu Berlin bildete und sich durch seine Dar-
stellungen aus dem Leben einen geachteten Namen erworben.
Gmux, de, Gharles Gorneille Auguste, ein trefflicher belgischer Genremaler,