Farington
Fassin.
21
degli Uberti her. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er durch Niccolo Giolfino
und A. B adil e, er schwang sich aber in seinen Werken über seine Lehrer empor.
Es herrscht in denselben etwas eigenthiimlich Grossartiges, das ihn zum würdigsten
Vorgänger des gleich auf ihn folgenden Paolo Veron es e macht. Sie beurkunden
eine phant-asiereiche Eründungsgabe und sind , wenn gleich nicht ohne Uebertreihung
im Einzelnen, tüchtig und kräftig, mit erfreulicher Nachahmung der Natur durch-
geführt. Seine Zeichnung ist kühn, aber nicht immer correkt, sein Colorit dagegen
in seinen Oelgemälden, bei allem harmonischen Uebereinstimmen der Tinten , etwas
matt; seine Wandmalereien haben jedoch mehr Kraft. Er maltebis in sein hohes
Alter und es finden sich daher in seiner Vaterstadt und deren Umgegend, in Mantua,
Piacenza, Padua u. s. w. viele Bilder von ihm. Die wunderbare Speisung in S. Giorgio
maggiore zu Verona, ein grosses umfangreiches Bild, malte er, wie aus seiner In-
Schrift darauf ersichtlich, 1603 in seinem 79. Jahre. Zwei sehr schöne grosse Bilder
von ihm: ein Kindermord und Kaiser Constantin, der viele Kinder umbringen lässt,
um sich in ihrem Blute zu baden, sieht man noch nebst zwei kleineren: Christus,
der auf dem Meer geht und den heil. Gregor, der Arme speist, darstellend, in der
Hauptkapelle von S. Maria in Organe ebendaselbst. Die Taufe Christi, ein Altar-
gemälde in S. Giovanni in Fonte zu Verona, gehört ebenfalls zu seinen besseren
Werken. Eine im Wetteifer mit seinen Landsleuten gemalte Tafel mit dem h. Martin
kam in den Dom zu Mantua. Sehr bedeutende Fresken von seiner Handbeünden
Sich im Chor von S. Nazaro e Celso zu Verona. Im Berliner Museum verwahrt man
von ihm eine Darstellung im Tempel, und in der Gallerie des Belvedere zu Wien:
ein heidnisches Opfer mit vielen Figuren. Paolo Farinato radirt-e auch nach seinen
eigenen Eründungen mit einer breiten Nadel in Kupfer. Die schönsten seiner radirten
Blätter sind: Venus und Amor (1566); der Evangelist Johannes auf einer Wolke
(1567); die "heil. Magdalena und der heil. Petrus. Er bezeichnete seine Gemälde
Wie seine Radirungen mit einer Schnecke, letztere auch mit mehr oder Weniger ß
Anfangsbuchstaben seines Namens.
Farington, Joseph, ein geschickter Zeichner und Landschaftsmaler zu London,
geb. 1742, gest. 1805, zeichnete und malte verschiedene Ansichten und Gegenden
von England und wurde 1 770 als Mitglied in die Akademie zu London aufgenommen.
Sein Bruder Georg malt-e Historienbilder und lieferte trelfliche Copien nach Gemälden
alter Meister.
Farochon, Eugene Jean Baptiste, geb. zu Paris, ein sehr talentvoller Bildhauer
und Medailleur, bildete sich unter David von Angers, bekam 1835 den ersten
grossen Preis, ging mit der damit verbundenen Reiseunterstützung nach Rom und
setzte hier seine Studien nicht ohne sehr erfreuliche Resultate fort. Aus dieser Zeit
stammt ein sehr schönes Relief von ihm: die Barke des Charon (1838). Seine
Bildnissmedaillen zeichnen sich durch grosse Aehnlichkeit und treifliche Arbeit aus.
Fasano, TOmmaSO, ein Maler zu Neapel, der die Kunst bei Luca Giordano
erlernte und grosse Bilder mit Gouachefarben und in Oel ausführt-e. Er starb 1716,
Fasel, W. , ein Historienmaler zu Karlsruhe, dessen Bilder sich durch die Kühn-
heit und den Geist der Conception auszeichnen. 1838 stellte er zu Karlsruhe seine
Apotheose .Göthe's, 1839 ebendaselbst eine junge Rörnerin und ein Mädchen mit
einem Schmetterling, 1840 eine sehr anerkannte heilige Familie" aus.
Fasolato, Agostino, ein Bildhauer zu Padua, der daselbst um 1750 in dem
manierirten Geschmack seiner Zeit, aber mit ungemeiner technischer Geschicklichkeit
arbeitete. Im Pal. Trento Pappa-Fava daselbst sieht man von ihm eine Marmor-
gruppe aus einem Stück, den Sturz von 60 Teufeln vorstellend.
Fasolo, Gianantonio, ein Maler aus Vicenza, geb. 1528, gesi- 1572. der sich
nach Z e l o t t i , mehr aber noch nach P a o l o V e r o n e s e bildete und letzteren auch
nicht unglücklich nachahmte, wie man an seinem Bilde: die Geschichte des Kranken
am Teich zu Bethesda in S. Rocco daselbst und an einigen Bildern aus der römischen
Geschichte in dem dortigen Präfektenpalast sieht.
Fassm, Nicolas I-Ienri Joseph de, ein tüchtiger Landschaftsmaler, geb. 1728.