Grimmer , Hans
Groben.
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Grimmer, Hans , ein Historien- und Porträtmaler aus Mainz, der sich bei
M. Grünewald gebildet haben soll, und um 1560 blühte. Seine Gemälde eng.
fernen sich bereits wesentlich von der altdeutschen Darstellungsweise und erinnern
kaum noch an die Traditionen der früheren Schule; dagegen entsprechen sie bereits
mehr dem Charakter, welche die Bilder der gleichzeitigen holländischen Porträtmaler
tragen. Sie zeigen in der Regel eine-feine, lebendige und geistreiche Auffassung,
eine warme und klare Färbung, sind indessen ziemlich selten. In dem Bildersaal
der St. Moritzkapelle zu Nürnberg sieht man von ihm: das Bildniss eines Mannes
in rothem Bart und das Gegenstück dazu, das Bildniss einer Frau in schwarzer
Kleidung; in der Sammlung des Kaufmann Kraenner zu Regensburg: das Bildniss
eines alten Mannes (mit dem Namen des Künstlers bezeichnet); in der Gallerie des
Belvedere zu Wien: das Porträt des Freiherrn Adam von Puechhain (1570). Im
St-ädefschen Institut zu Frankfurt a. M. werden ihm zwei Flügelbilder zu einem
(fehlenden) Mittelbild zugeschrieben, auf denen eine Familie in anbetender Stellung
dargestellt ist. Auf dem einen Flügel sieht man den Vater mit vier Söhnen, auf dem
andern die Mutter mit sieben Töchtern.
Grimmer, Jakob, siehe Grimmaar, Jacques.
Grimner, Jacques, ein Maler, der 1510 zu Antwerpen geboren wurde und von
dem man in dem Musee royale zu Brüssel ein Bild mit zwei Flügeln sieht, auf
Welchem Geschichten aus dem Leben des heil. Hubertus in sehr iigurenreichen Com-
positionen dargestellt sind. Wir Enden über diesen Künstler aber ausser dieser Notiz,
welche wir dem Kataloge zu dem angeführten Museum entnehmen, weiter nichts
erwähnt. Sollte er eine und dieselbe Person mit dem oben genannten Grimmaar
oder Grimmer sein?
Grimoux auch Grimou oder Grimoud geschrieben Jean Alexis , ein vor-
züglicher Maler, geb. zu Romont im Kanton Freiburg (Schweiz) 1680, gest. zu Paris
1740, bildete sich nach van Dyck und Rembrandt ganz allein durch sich selbst.
Er besass ein bedeutendes Talent und seine Bildnisse und Familienscenen hatten sich
seiner Zeit eines grossen Rufes zu erfreuen, allein seine Launenhaftigkeit und sein
unregelmässiges Leben, das er so zu sagen fast in einer immerwährenden Trunken-
heit zubracht-e, hemmten jeden höheren Aufschwung. Dass er zum Coloristen ge-
boren, beurkunden alle seine Bilder, denn er besass einen ungemeinen Schmelz der
Behandlung und ein höchst feines Gefühl für das Helldunkel. Trotz seines leicht-
sinnigen Lebenswandels wurde er dennoch sehr gesucht, stritt man sich um Arbeiten
"von ihm; aber nur mit grosser Mühe und , indem man seinen lasterhaften Neigungen
schmeichelte, konnte man ein Bildniss oder sonst ein Gemälde von ihm bekommen.
Er malte meistens Halbüguren von Frauenzimmern als Pilgerinnen, singend oder die
Laute spielend. Im Jahr 1705 war er in die Akademie aufgenommen worden, in
Folge seines wüsten Lebens aber wurde er 1709 wieder von der Liste gestrichen.
Das Louvre zu Paris besitzt mehrere Bilder von Grimoux, darunter sein eigenes
Bildniss (1724), einen Trinker (1724); eine Pilgerin (1729) und zwei Bildnisse junger
Soldaten. Ausser Frankreich sind seine Gemälde selten. Doch sieht man auch in
der grossherzoglichen Kunsthalle zu Karlsruhe: zwei weibliche halbe Figuren und
im Städehschen Institut zu Frankfurt a. M. das Bildniss eines jungen Mannes.
Gringonneur , Jacquemm, ein altfranzösischer Maler, den wir in einer Rechnung
des Schatzmeisters Ch. Poupart vom Jahr 1392 erwähnt finden. Nach derselben
wurden ihm für drei Kartenspiele, die er mit Gold, verschiedenen Farben und mannig-
fachen Zierrathen für König Karl VI. von Frankreich gemalt hatte, 56 "S018 Parisis"
ausbezahlt Lenoir schreibt ihm in seinem: "Musee des monuments frangais" ein
Gemälde zu mit einer Darstellung des Juvenal des Ursins, das 61' für das älßeSte Bild
der französischen Schule hält. '
Literatur. Biographie universelle, ancienne et moderne. Paris, 1817.
Gritto da Fabriano, siehe Fabriano, Gritto da.
Groben, Michel, Genre- und Landschaftsmaler, geb. 1780 zu Lyon, war ein
Schüler von B ois sieu. Seine Bilder aus dem häuslichen Leben erinnern in der Auf-