296
Grimaldi, Giovanni Francesco
Grimmaar.
Francesco Grimaldi, wurde von seinem Vater in der Kunst unterrichtet. Wir
kennen von ihm indessen nur ein im Geschmack des Pietro Santi Bartoli radirtes
Blatt: eine Allegorie auf die Religion. Doch scheint er auch die Figuren in mehreren
Blättern seines Vaters gestochen zu haben.
Grimaldi , Giovanni Francesco, genannt il Bolognese , ein vortreflicher Land-
schaftsmaler und Kupferätzer, geb. 1606 zu Bologna, gest. 1680 zu Rom, bildete
sich in der Schule der Oaracci und machte sich anfänglich durch die Geschicklieh-
keit bemerkbar, mit der er Figuren darzustellen Wusste. Bald aber widmete er sich
ausschliesslich der Landschaftsmalerei, in der er sich Annibale Caracci und
Tizian zu Vorbildern wählte. Später kam er nach Rom, woselbst ihn Innocenz X.
im Vatikan und in der Gallerie des Palastes auf dem Monte-Cavallo beschäftigte.
Hierauf begab er sich 1648 nach Frankreich, wo der Kardinal Mazarin des Künstlers
Dienste vielfach für seinen Palast zu Paris und für verschiedene Säle des Louvre in
Anspruch nahm. Von Ludwig XIV. mit Wohlthaten überhäuft, kehrte Grimaldi nach
Rom zurück, WO er nach Innocenz' Tod an den Päpsten Alexander VII. und Clemens IX.
neue Beschützer fand , und nach seinem im 74. Jahre erfolgten Ableben seinen
Kindern, unter denen Alessandro der jüngste war, ein beträchtliches Vermögen
hinterliess.
Grimaldfs Landschaften zeichnen sich durch die geschmackvolle Wahl und poe-
tische Auffassung im Sinne seines Lehrers Ag. Caracci, die edle Composition, das
kräftige Colorit, den breiten und grossen Baumschlag, den satten und zwar etwas
dunkeln, aber dennoch klaren Ton und die breite und dennoch ileissige Ausführung aus.
In Rom sieht man noch eine grosse Anzahl von Bildern des Meisters, im Palazzo
Colonna, in der Gallerie des Belvedere u s. w. Aber auch sonst sind Gemälde des
Meisters in den öffentlichen und Privatgallerien nicht selten. Im Louvre zu Paris
zeigt man vier Landschaften von ihm, unter denen besonders diejenige, welche mit
Frauen staffirt ist, die sich mit Wäsche beschäftigen, gerühmt wird; in der Gemälde-
sammlung des Herzogs von Devonshire zu Chiswick: eine grosse ganz im Geiste
seines Lehrers gedachte Landschaft; in der Bildersammlung des Sir Thomas Baring
zu Stratton: zwei reiche poetische Landschaften; in der Gallerie des Hrn. Coke im
Schlosse von Holkham: eine treifliche Landschaft; in der Bildersammlung des Lan-
dauer Brüderhauses eine Landschaft mit einem durchbrochenem Felsen im Vorgrunde;
in der Gallerie zu Darmstadt: die Taufe Christi im Jordan.
Die von Grimaldi radirten Blätter beurkunden eine leichte und geistreiche Nadel.
Zu den besten zählt man: die hüssende Magdalena in einer Wüste; eine Landschaft
mit drei Männern, welche Karten spielen, st-afürt, nach A. Caracci; eine grosse
Landschaft mit dem heil. Franz von Assisi; die Taufe Christi im Jordan, in einer
haumreißhen GebifgSla-ndSßhäfß; eine Folge von 8 Blättern Landschaften; die Flucht
nach Aegypten.
Grimm, Ludwig Emil, Maler und Kupferätzer, geb. zu Hanau um 1792, Pro-
fessor an der Malerakadeinie zu Kassel, bildete sich unter Karl Hess zu München,
und auf der dortigen Akademie zu einem sehr geschätzten Künstler aus. Seine durch
glückliche Eriindungen ausgezeichneten, geistreich radirten Blätter, bestehend in
historischen Darstellungen, Genrebildern, Köpfen, Bildnissen und Landschaften, gab
er 1840 in 100 Stücken mit einem sehr hübschen Titelblatt, die Mährchenerzählerin,
heraus. Diesem Werke folgten im Jahr 1854 dreissig Blätter Radirungen als Supple-
ment. Ausserdem rühmt man besonders noch: die Bildnisse von Luther und Melanch-
thon, nach L. Kranach; des Professors Marheineke, nach Krüger; des Missionärs
P. WV. Bock (1811), von H. Heine; des A. L. Heeren (1326); der Bettina von
Arnim; der Gebrüder Grimm; dann sein: Zigeunerleben; sein: Slawakenlehen;
sein; Kinderspiel in Kurhessen; seine: Künstlerunterhaltung in München
Grimmaar, Jacques auch Jakob Grimmer geschrieben ein seiner Zeit
sehr hochgeschätzter Landschafts maler, der die Kunst bei Matthys Kock und
Ch- Queborn erlernte und 1546 in die Malergilde zu Antwerpen aufgenommen
wurde. Weiteres ist uns aber nichts über ihn bekannt-