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Grass, Peter
Grassi , Giuseppe.
giern (1848); einen Halt von Georgiern; Gefecht eines Tscherkessen mit einem
Russen; Till Eulenspiegel; den heil. Wilhelm (angekauft vom König von Preussen);
eine Scene aus Nathan dem Weisen; den Templer, der die Rebekka aus der Feuers-
brunst rettet.
Grass, Peter, ein geschickter Glasmaler, geb. 1813 zu Köln. In der Cuniberts-
kirche im Dom zu Köln, in der Apollinariskirche bei Remagen, auf Burg Stolzenfels
sieht man hübsche Glasgemälde von ihm.
Grass, Philippe, Bildhauer zu Strassburg, geb. 1801 zu Wolxheim bei Strassburg,
bildete sich bei Ohmacht und Bosio, und gründete sich zuerst 1830 durch seinen
Ikarus einen Ruf, den er seither durch jede neue Hervorbringung zu vermehren
bemüht war. 1833 stellte er den sterbenden Nessus und 1834 die aus dem Bade
steigende Susanne aus. Für die Stadt Strassburg fertigte er eine treffliche Statue
Klebers Unter den bedeutenderen Statuen, welche er für das Münster daselbst,
an welchem er seit 1837 als Bildhauer angestellt ist, ausgeführt, nennt man: das
Standbild der Sabina von Steinbach, am südlichen Seitenportale, und die Statue des
Jesajas unter der Kuppel des Gehäuses der Münsteruhr. Für die Kirche S. Severin
zu Paris bildete er 1842 eine Statue der heil. Jungfrau. Auf der grossen Pariser
Kunstausstellung im Jahr 1855 sah man von ihm: die Alpenrose, Marmorstatue; eine
im Bad überraschte Susanne, Marmorstatue (1850); eine junge Bretannierin, Marmor-
statue (1844), und eine Broncestatue des Ikarus.
Grasser, Erasmus, ein Werkmeister und Steinmetz, der in der zweiten Hälfte
des l5.Jahrhunderts zu München thätig war, und namentlich für rein technische
Bauten, Schöpfwerke, Brunnenhäuser und dergl. eine ungemeine Geschicklichkeit
besass, aber auch im Gebiete der höheren Steinmetzkunst Bedeutendes geleistet, wie
wir aus einem mit dem Namen des Meisters und der Jahrszahl 1482 versehenen,
einem Doktor der Rechte, Ulrich Hirsinger (oder Wirsinger?), gewidmeten Grab-
steine aus rothem Marmor ersehen, der mit mehreren gut gearbeiteten, in den
Gewändern jedoch schon den Verfall der Kunst verrathenden Figuren geschmückt
ist und sich an einem der unteren Thurmpfeiler in der St. Petrikirche zu München
befindet.
Literatur. Dr. Ru d. Margg-raff, München mit seinen Kunstschiitzen.
Grassi, Giovannino de', ein Baumeister, der mit Jacopo da Campione von
1393-1398, in we1ch' letzterem Jahre er starb, nach den Zeichnungen eines
Johannes von Fernach aus Friburg die Sakristei des Domes zu Mailand aus-
führte.
Grassi, GiOV. Batista, ein Maler und Architekt, der um 1568 in Udine lebte,
und, aus dem Colorit seiner Bilder zu schliessen, ein Schüler Tizian's gewesen zu
sein scheint.
Grassi, Girolamo, siehe Oarpi, Girolamo da.
Grassi, Giuseppe, Historien- und Porträtmaler, geb. 1768 zu Udine, gest. 1838
zu Rom, War ein ausgezeichneter Colorist. Besonders gelangen ihm seine weiblichen
Bildnisse, denen er eine ungemeine Grazie zu verleihen wusste. Aber auch seine
männlichen Bildnisse zeichnen sich durch den Ernst der Auffassung, dllTßh Natur-
wahrheit und die Frische der" Färbung aus. Man rühmt unter letzteren namentlich
sein eigenes Porträt. Grassi kam 1800 als Professor an die Akademie nach Dresden,
und 1817_ als Direktor der königl. sächsischen Pensionäre nach ROIII- Der verdiente
Künstler hatte sich mannigfacher, seinem Ruhm gebührender Auszeichnungen zu
erfreuen. So erhielt er vom Könige von Sachsen das Ritterkreuz des Sächsischen
Civilverdienstordens, vom Grossherzog von Gotha den Titel eines geheimen Legations-
raths; auch wurde er von verschiedenen Akademien unter die Zahl ihrer Mitglieder
aufgenommen. Seine sämmtlichen von ihm in Italien gesammelten Bilder, zum Theil
von hohem Werthe, hat der Künstler in dankbarem Andenken an die in der Nähe
des Herzogs August zu Gotha verlebten Tage der dortigen Bildergallerie vermacht.
In der Dresdner Gallerie sieht man zwei Gemälde von ihm: einen Johannes, den
Täufer, und den Apostel Petrus.