Granger
Grashof.
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führte. In den Motiven seiner Figuren beileissigte er sich der grössten Schlichtheit,
Einfachheit und Wahrheit. Die Anordnung beurkundet stets einen feinen Takt und
Geschmack und die Köpfe eine glückliche physiognomische Charakteristik. Die AUS-
führung ist nichts weniger als delicat, sondern die Haupttheile sind nur mit wenigen
und im Verhältniss fast zu breiten Zügen, aber mit grösster Sicherheit hinge-
schrieben.
Zu den bedeutendsten Bildern des Künstlers zählt man: Poussin, der auf einem
Speicher das berühmte Gemälde der Communion des heil. Hieronymus entdeckt;
Jacques Stella im Kerker, ein Bild der Madonna an die Wand malend, in der Leuchten-
berg'schen Gallerie (1810); den (schon erwähnten) Chor der Kapuziner vom Platze
Barberini zu Rom (ein Exemplar davon in der Privatsammlung König Georgs IV. im
Buckinghampalast zu London); den inneren Hof des Karthäuserklosters zu Rom;
die Communion der ersten Christen in den römischen Katakomben; Beatrice Cenci
auf ihrem letzten Gange vom Kerker zum Hochgericht; das Innere der Unterkirche
des heil. Franz zu Assisi während der Abhaltung eines feierlichen Amtes von den
Franziskanermönchen im Louvre zu Paris (1823); das Innere der Klosterkirche
S. Benedetto bei Subiaco im Luxembourger Palast zu Paris; die Bogenhalle der Villa
Aldobrandini zu Frascati (1824); die Loskaufung gefangener Christensklaven in
Algier durch Väter vom Orden der Redemptoristen (1831) im Louvre zu Paris; Gott-
fried von Bouillon , wie er im Jahr 1099 in der Kirche des heil. Grabes zu Jerusalem
die Trophäen von Ascalon aufhängt (im historischen Museum zu Versailles); Poussin,
auf dem Sterbebette, erhält den Besuch des Geistlichen, der ihm die letzten Sakra-
mente verabreichen Will (im Besitz des Grafen Demidoif); einen todten Ritter im
Kerker; die Todtenfeier für die Opfer der Fieschfschen Höllenmaschine im Dome der
Invaliden zu Paris (1839); den Maler Sodoma, der in's Spital gebracht wird (1815);
das Innere des Collosseums zu Rom und das Bildniss des Künstlers selbst (letztere
drei Bilder im Louvre zu Paris).
Granger, Jean Perin, Historienmaler, geb. 1779 zu Paris, gest. 1841, bildete
sich in David's Schule zu einem tüchtigen Künstler aus. Er malte meist Steife aus
der Mythologie und aus der griechischen und römischen Geschichte, doch gingen
auch mehrere kirchliche Gemälde unter Seinem Pinsel hervor. Eine Anbetung der
Könige von ihm, in der Kirche Notre Dame de Lorette zu Paris, zeichnet sich durch
leichte Behandlung der Farbe in der Art und Weise des Paolo Verionese aus.
Grant, Francis, ein tüchtiger Porträtmaler zu London, der seit 1839 mit seinen
Bildnissen auf den dortigen Kunstausstellungen eine verdiente Berühmtheit erlangte.
Gras, Abraham, ein Bildhauer aus Schlesien, gest. 1630 zu Nürnberg, zeichnete
sich vornehmlich durch ügürliche und ornamentistische halb erhabene Arbeiten aus.
Als besonders gelungen werden von ihm genannt: eine Darstellung des Gesellen-
stechens, wie solches 1446 auf dem Maxplatze zu Nürnberg stattgefunden, an der
Decke des oberen Rathhausganges daselbst (1613 vollendet) und zwölf mytholo-
gische Stuckdarstellungeu an der Decke des unteren Ganges ebendaselbst (1619).
Grasdorp, Jan, ein holländischer Maler, von dem man im Berliner Museum ein
Bild sieht, eine in einem Garten sitzende Dame mit einem Hündchen auf dem Schoosse,
welches von einem sich auf eine Ballustrade stützenden Herrn geneckt Wird-
Grasdorp, Willem, ein Blllmen- und Friichtemaler, der um 1710 in Amsterdam
lebte. Seine Arbeiten zeichnen sich durch Naturwahrheit und iieissige Ausfüh-
rung aus.
Grashof, Otto, Geschichts-, Genre-, Porträt- und Thiermaler, geb. 1812 zu
Pfellllßll, empfing seine künstlerische Ausbildung auf der Akademie zu Düsseldorf unter
Schadowk Leitung, brachte später einige Jahre in Russland zu und lebt seit 1845
zu Köln. Unter seine bedeutendsten Bilder Zählt man: den Cid (1835); die Schlacht
bei 50111111118 (1848); den Schutzengel (1845); russische Pilger; ein Porträt von
Franz Liszt; den heil. Wassily, den Glaubenseiferer; Christus und die Samafiterin
am Brunnen (1846); eine Bulldogge; iiüchtige Pferde; eine Odaliske; Wölfe bei
einem todten Pferde (1847); einen russischen Invaliden; eine Avantgarde von Les.