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Grandhomme, Jacques, der ältege
Grandi.
Gallerie, aber in der der grossen Bilder, sieht man eine Tafel von Granacci, welche
er für die Nonnen von S. Giorgio auf der Höhe ausgeführt: eine Madonna mit Heiligen.
Andere Gemälde von ihm sind im Privatbesitz zerstreut, wie verschiedene Cartons,
die er zu Glasfenstern entwarf, welche von den Jesuitermönchen zu Florenz gear-
beitet wurden. ß
Unter den deutschen Gallerien finden wir nur im Berliner Museum und in der
Münchener Pinakothek Bilder von ihm. In jenem sieht man: das Bildniss eines
jungen Mädchens; Maria mit dem Kinde, Johannes dem Täufer und dem Engel
Michael, und Maria in der Herrlichkeit, von fünf Cherubim umgeben, unten stehende
und knieende Heilige (in Gemeinschaft mit seinem Lehrer gemalt); in der Pinakothek
zeigt man: vier schmale Bilder mit den h. h. Hieronymus und Johannes, dem Täufer,
Apollonia und Magdalena, Bilder, die gut modellirt, klar und kräftig in der Farbe,
fliessend in der Behandlung, aber ohne besondere Vorzüge in Beziehung auf Charak-
teristik und Ausdruck sind.
Granacci vereinigt mit dem. Styl seines Lehrers eine gewisse leichtere Anmuth,
erreicht aber dieLebenskräftigkeit und Tiefe Ghirlandajds bei Weitem' nicht,
Später wandte er sich mehr der Weise seines grossen Mitschülers Michelangelo
zu, ohne es jedoch im Ganzen zu etwas Weiterem zu bringen, als zu einer aner-
kennenswerthen Tüchtigkeit, ohne höhere Eigenthümlichkeit.
Literatur. Vasari, Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister. Kugler, Hand-
buch der Geschichte der Malerei.
Grandhomme, Jacques, der ältere, ein Kupferstecher, der gegen das Ende
des 16. Jahrhunderts zu Lyon arbeitete. Zu seinen besten Blättern zählt man:
Simsqn, den Löwen erwürgend; den Kindermord; die Geburt unseres Herrn; die
heil. Jungfrau mit dem Kinde, das in einem Buche liest; Maria mit dem Kinde auf
dem Throne; Maria von Loretto; Laokoon.
Grandhommel, Jacques, ein Kupferstecher, der sich bei Theodor de Bry bildete
und zu Anfang des 17. Jahrhunderts zu Lyon thätig war. Unter seine besten Blätter
rechnet man: einen Ecce homo; Christus, welcher der Magdalena erscheint; den
guten Samariter; 17 Darstellungen aus dem Leben Jesu; verschiedene antike
Statuen, Copien nach Goltzius, Saenredam; Matham u. die Entführung
der Helena, nach Raphaelgdie Bildnissevon Buehanan, Grynaeus, Huss, Me-
lanchton, _Olevian.us.
Grandhomme, Jacques, der jüngere, ein Kupferstecher, der -um 1560- zu
Heidelberg geboren wurde, in Italien und Frankreich reiste, undgegen das iEnde
des 16. und um den Anfang des 17: Jahrhunderts zu Frankfurt a. M. arbeitete. Seine
besten Blätter. Sind: die mythologisdhen Gottheiten (22 Stücke); die Hochzeit des
Königs von Frankreich mit Maria vonMedici; dastBildniss der Katharina von Medici,
nach Gourdelle; 23 Blätter für die „La Teorica e Pratica.di bene scrivere .
oomposta per Alberto Mureti. . . Siena, 1594; 44 Blätter für die Topographie von
Rom, von R. Boissard.
Literatur. C311. Blaue, Manual de Yamateur Kestampes. Paris, 1855.
"Graridi, Ercole, ein Maler aus Ferrara, geb. 1491, gest.1531, bildete sich in
de; Schule des Lorenzo Costa, und blieb auch des Lehrers treuer Gehülfe und Mit-
arbeiter bis an dessen Tod. Zu der Tafel, welche Costa für die KßPeÜe des heil.
Vincenz in S. Petronio zu Bologna malte, fertigte er die Staffel, die um Vieles besser
als das Hauptbild selbst ausgefallen sein soll (kam später in die Casa. Aldrovaudi),
auch vollendete er die von seinem Lehrer angefangenen Malereien in einer Kapelle
von S. Pietro ebendaselbst. Dieselben bestanden in einer Kreuzigung Christi und
in einem Tod der Maria, in welch' letzterem Bilde der Künstler Sein eigenes Porträt
aubrachte, sie sind indessen nicht mehr ganz vorhanden. Nur ein noch erhaltener
Theil konnte von den Mauern gesägt werden, um in der Akademie der Künste zu
Bologna aufbewahrt zu werden, woselbst er sich noch befindet. Ercole fertigte nach
seiner Rückkehr von Bologna nach Ferrara noch eine Menge Bilder, doch kann man
ihm mit Sicherheit nur wenige zuschreiben. In der Kirche S. Paolo zu Ferrara. sieht