Volltext: F - L (Bd. 2)

Graiqnberg 
Granacci. 
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ihres künstlerischen Werths willen gesammelt werden, mit den verschlungenen An- 
fangsbuchstaben seines Namens oder mit C GF. Man hebt darunter besonders her- 
vor: Christus mit der Samariterin am Brunnen; die Bildnisse des Matthias Berlich 
(1619) und des Dr. Paul Laurßntius. 
Graimberg, Karl von, ein Maler, nach dessen Zeichnungen Haldenwang 
mehrere Ansichten des Heidelberger Schlosses stach. 
Grammatica, Antiveduto, Maler, geb. zu Siena, gest. 1626 zu Rom, war ein 
Schüler von Dom. Perugino. Er malte Historien und Bildnisse, und besonders die 
letzteren werden sehr gerühmt. 
Gramzoni, C. H., ein Bildhauer, der die Kunst bei Professor Wichmann in 
Berlin erlernte und sich später in Rom weiter bildete, wo seine bedeutendsten, mit 
grosser Anerkennung genannten Arbeiten entstanden: ein neapolitanischer Fischer 
in Lebensgrösse alla mora spielend und ein Mädchen, die ihr Haar ordnet. Sie 
zeichnen sich durch die stylistische Auffassung des Gegenstandes und ein bedeutendes 
Studium der Natur aus. 
Grau, Daniel, Historienmaler, geb. 1694 zu Wien, gest.1757 zu St. Pölten, 
bildete sich bei Prancraz, Ferg und Wernl e , und später auf Reisen in Venedig, 
Rom und Neapel. Er folgte in seinen Bildern der Richtung seiner Zeit, die auf eine 
die Sinne reizende Wirkung ausgieng, und erreichte diese "auch durch eine gewisse 
Grossartigkeit der Composition, durch kühne Stellungen und starke Farbencontraste. 
Unter seinen zahlreichen Oel- und Frescomalereien rühmt man besonders die Decken- 
bilder in der Wiener Hofbibliothek. In der Gallerie des Belvedere zu Wien sieht 
man von ihm: eine heil. Familie. 
Granacci, Francesco, Maler, geb. zu Florenz 1477, gest. daselbst 1544, erhielt 
den ersten Unterricht in der Kunst mit Michelangelo Buonarotti in den Gärten 
des prachtliebenden Lorenzo von Medici, trat dann mit jenem, der sich ihm sein 
Leben lang mit grösserer Liebe näherte, als irgend einem anderen Menschen, zu 
Domenico Ghirlandajo in die Lehre, und wurde hier bald so geschickt in der 
Behandlung der Temperamalerei, dass er nach des Meisters Tod dessen Brüdern, 
Davide und Benedetto Ghirlandajo, bei der Vollendung der vonjenen unbe- 
endigt hinterlassenen Hauptaltartafel von S. Maria Novella zu Florenz behülflich sein 
konnte. Auch schon in der Werkstätte seines Lehrers , noch bei Lebzeiten D. Ghir- 
landajo's, hatte er sich besonders tüchtig erwiesen im Malen von Schitfsfahnen, 
Standarten, Wappenschilder für verschiedene Ritter vom goldenen Sporen, die in 
Florenz ihren öüentlichen Einzug hielten, so dassLorenzo von Medici sich seiner 
Hiilfe und seines eriindungsreichen Geistes bei den Dekorationen für die in Florenz 
üblichen Carnevalsfeste, für die von ihm veranstalteten feierlichen Umzüge und dergl. 
bedienen konnte. Er scheint diese Arbeiten selbst noch in späteren Jahren fort- 
gesetzt zu haben, denn man rühmt namentlich seine Thätigkeit bei der Herstellung 
eines prächtigen Triumphbogens für den Einzug des Papstes Leo X. in Florenz im 
Jahr 1515, Von anderen früheren Werken von ihm werden eine Scene aus dem 
Leben Joseph's und ein Rundbild der Dreieinigkeit, beide in Oel gemalt, die er für 
Herrn Pier Francesco Borgherini in Borgo S. Apostolo ausgeführt, genannt. In der 
Kirche von S. Pier maggißre in Seiner Vaterstadt sah man von ihm eine Himmelfahrt 
der heil. Jungfrau, die nach dem Einsturz jener Kirche in den Palast Rucellai kam. 
Eine Madonna, welche dem heil. Thomas den Gürtel reicht, und vor der der Erzengel 
Michael knieet, welche für Granaccfs bestes Bild gilt, und die sich früher eben- 
daselbst befunden, zeigt man jetzt in den Ufüzien zu Florenz. Für die Kapelle der 
Kirche von S. Gallo malte er eine Madonna. mit Heiligen, die später nach S. Jacopo 
tra Tossi in Florenz kam, woselbst man sie jetzt noch sieht. Ferner fertigte er für 
das Kloster von Santa Apollonia zu Florenz verschiedene kleine Gemälde , von denen 
sich noch: eine Verkündigung; ein Abendmahl; eine Ausgiessung des heil. Geistes; 
vier Heilige, die Legende der heil. Apollonia in sechs Abtheilungen und einige Engel 
mit Lilien in den Händen erhalten haben und sich in der sogenannten Gallerie der 
kleinen Bilder in der Akademie der schönen Künste daselbst befinden. In derselben
	        
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