280
Graasbeek
Graeb.
Graasbeek, siehe Craesbecke.
Graat auch Graet geschrieben Barend, Landschafts-, Thier-, Bambocciaden-
maler und Porträtmaler, geb. 1628 zu Amsterdam, gest. 1709, erlernte die Kunst
bei seinem Oheim und bildete sich in der Folge zu einem tüchtigen Künstler in seinem
Fache aus, dessen Bilder in der Behandlungsweise an die des Pieter de Laar er-
innern. "In der Privatsammlung König Georg IV. zu London sieht man unter Anderem
von ihm eine Familienscene von grosser Lebendigkeit in den Köpfen und sehr heller
klarer Farbe.
Graat radirte auch in Kupfer und man schreibt ihm besonders ein sehr hübsches
Blatt mit einem stehenden und einem liegenden Schaf zu.
Grabau, Christian, Landschafts- und Thiermaler, geb. zu Bremen 1809 und ge-
bildet auf der Akademie zu Düsseldorf unter Fr. Simniler, stellt mit besonderer
Vorliebe Wasserfälle dar, er zeichnet sich indessen mehr in seinen Thierstücken aus.
Wir kennen von ihm: eine Landschaft mit Wasserfall am Königssee; Berchtesgaden;
einen grösseren Wasserfall aus der Schweiz. Grabau radirte auch in Kupfer, und
sein grosses Viehstück: Ochsen, Kühe, Ziegen und Schafe in einer Landschaft, ein
anderes mit Schafen und einem Hirtenknaben, und eine Landschaft mit zwei Rindern,
einem Schaf und einem Lamm (1835) sind geschätzte Blätter.
Gracht, Gümmarlls van der, ein Maler, der um 1590 zu Mecheln geboren wurde
und ein Schüler von Raphael Cocxie war.
Gracht, Jakob van der, ein holländischer Maler, der sich insbesondere durch die
1634 zu Gravenhage erfolgte Herausgabe einer Anatomie für Künstler einen geach-
teten Namen erworben. In der Bildersammlung zu Weimar befindet sich ein treff-
liches Bildniss von ihm.
Graeb , Karl Georg Anton, ein vortrelflicher Landschafts- und Architekturmaler
zu Berlin, dessen Bilder fast immer zu den Perlen der jeweiligen Ausstellungen
gezählt werden. Aus ihnen weht uns der lebendige Hauch der Schöpfung nicht
sowohl aus dem Ganzen, als aus jedem Einzeltheil desselben auf's Erquicklichste
entgegen. Mit einem man möchte sagen liebenswürdigen. Scharfblicke- für
das Charakteristische in der Natur, verbindet der Künstler eine ehrfurchtsvolle Scheu
vor der durch die Schöpfungswerke sich kundgebenden Allmacht ihres Meisters. Jeder
Strauch, jedes Blümchen erscheint ihm als ein in sich vollendetes Ganzes, als ein
lebendiges Zeugniss des Allmächtigen; er vernachlässigt daher nicht den geringsten
.Theil der Naturäusserung und selbst dem scheinbar Geringfügigen weist er, mit Zart-
heit und Milde diejenige Stelle im Bilde an, die ihm seiner Wesenheit nach zukommt.
Aus diesem Bestreben geht mit Nothwendigkeit die miniaturartige Durchführung des
Einzelnen hervor, und was diese wiederum so hoch stellt, ist, dass durch "diese
Detaillirung die Totalwirkung des Bildes in keiner Weise gestört wird. Ausgerüstet
mit einer vollkommenen Herrschaft über die Technik, versteht es Graeb, jeden
Gegenstand nach seiner Eigenthümlichkeit wahr und wirkungsvoll zu verbildlichen;
im Besitz einer "auf strengem Studium beruhenden Kenntniss der Luft- und Linear-
perspektive, Weiss er durch zweckentsprechende. Anwendung dieser kraftvoll wirken-
den Mittel dem anscheinend weniger Bedeutenden in der Natur eine wahrhaft künst-
lerische Bedeutsamkeit zu verleihen.
Zu seinen interessantesten und schönsten Gemälden zählt man: den Kreuzgarig
in'der Kathedrale zu Arles; eine grosse Ansicht von Palermo (1843); einen Theil
des Kreuzgalnges am Dom zu Regensburg (1850); den Strand bei Amalü; dann
einige ägyptische _Ansichten unter den Wandmalereien der ägyPtlschell Abtheilung
des Museums zu Berlin; das Innere eines Klosterganges (1854); AllSicht der Fontana
Medina in Neapel; eine innere Ansicht des Mausoleums zu Charlottenburg (1855);
Totalansicht von Rom. Auf der grossen Pariser KunstauSStßllllfig im Jahr 1855 sah
man des Künstlers Klosterhof beim Dom zu Regensburg, Wofür er eine ehrenvolle
Erwähnung erhielt.
Graeb, der Schüler und naehherige Tochtermann des J. K. J. Gerst, wurde
1851 zum königl. Hofmaler ernannt, erhielt 1853 die kleine und 1855 die grosse