Volltext: F - L (Bd. 2)

Goyers 
Gozzoli. 
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Goyen bezeichnete meistens seine Bilder, so wie auch einige seiner Blätter mit 
seinem Namen oder mit den Anfangsbuchstaben desselben.  
Goyers, Willem, ein belgischer Bildschnitzer, gest.1847 zu Löwen, verdankte 
seine ganze künstlerische Ausbildung sich selbst und erreichte durch rastloses Streben 
einen so hohen Grad von Kunstfertigkeit, dass man mit Recht ihm nachsagen kann, 
die Technik der Holzschnitzerei in unserer Zeit habe unter seinen Händen in Belgien 
ihre höchste Stufe erreicht. Namentlich bewundert man die Wiederherstellung und 
Ergänzung der Sculpturen an den Rathhäusern von Löwen und Audenarde.  
Goyet, Eugene, ein französischer Historien-, Genre- und Porträtmaler, der Sohn 
des Jean Baptiste Goyet, geb. zu Chalons-sur-Saöne, bildete sich bei Gros 
zu Paris zu einem tüchtigen, die naturalistische Richtung seiner Zeitgenossen und 
Landsleute p egenden Künstler in seinem Fache aus. Zu seinen besten Bildern 
zählt man: den Tod des heil. Paulus, des Anachoreten; eine heil. Franziska; einen 
Christus, im Sitzungssaale des Assisenhofes zu Paris; das Bildniss des Papstes 
Pius IX. Auf der grossen Pariser Kunstausstellung im Jahr 1855 sah man von ihm: 
einen Jäger nd ein Künstlerporträt.  
Goyet, Jän Baptiste, Historien- und Genremaler, der Vater des Vorigen, geb. 
zu Chälons-sur-Saöne, gest. 1854 zu Paris, bildete sich ganz durch sich selbst und 
brachte es dennoch auf eine noch ziemlich hohe Stufe. Auf der grossen Kunstaus- 
Stellung zu Paris im Jahr 1855 sahen wir von ihm: die heil. Jungfrau und die 
heil. Anna. 
Goyrand, Claude, ein Kupferstecher, der meistens Landschaften in der Manier 
des Silvestre stach. Die besten seiner mit Geschmack ausgeführten Blätter sind: 
Vues et perspectives nouvelles, nach della Bella (1645), 13 Blätter; 20 ver- 
schiedene Landschaften, nach Callot; die Ruinen des alten Schlosses Bicetre (1634); 
die grosse Font-aine des Gartens zu Tivoli. 
Gozzoli, Benozzo, ein treßlicher Maler, geb. zu Florenz 1424, gest. zu Pisa 
1485, war einer der ausgezeichnetsten Schüler von Fiesole. Sein Vater hiess 
Lese, wesshalb sich der Künstler auch Benozzo di Lese, meistens aber nur kurz- 
Weg Benotius, oder Benozius Florentinus, oder de Florentia schrieb. Er 
war in der Schule ungemein ileissig, und, bald geübt und von Natur eründungsreich, 
erreichte er rasch eine grosse Fertigkeit in den mannigfaltigsten Darstellungen von 
Thieren, Landschaften, Architekturen und Verzierungen. In seiner Jugend malte 
er für die Brüderschaft von S. Marco eine Altartafel, die in neuerer Zeit verschwun- 
den zu sein scheint, und in S. Triano ebendaselbst den Tod des heil. Hieronymus, ein 
Bild, dasspäter, als die Wand der Kirche längs der Strasse hergestellt wurde, z_u 
Grunde ging. Im Jahr 1447 vollendete er im Dom zu Orvieto in der Kapelle della 
Madonna di _S. Brizio oberhalb der Fenster die Gestalten der Apostel und Märtyrer, 
welche einen Theil der von seinem Lehrer angefangenen himmlischen Glorie des 
Weltrichters ausmachen, wofür er monatlich 7 Dukaten in Gold erhielt. Vom Jahr 
1450 ist die noch erhaltene Madonna, welche das Kind anbetet, zu ihrer Seite ein 
Engel, und eine Altartafel, worauf Maria, welche dem heil. Thomas den Gürtel gibt, 
nebst sechs Heiligen und einer Altarstaßel, welche das Leben der Madonna enthält, 
in der Kirche S. Fortunato zu Montefalco in Umbrien. Im Jahr 1452 malte er im 
Chor der Minoriten in S. Francesco, ebendaselbst. die Hauptbegebenheiten aus dem 
Leben des heil. Franz von Assisi, und in zehuRundbildern auf jeder Seite die Büsten 
berühmter Männer vom Orden des heil. Franz, in drei anderen die Bildnisse des 
Giotto, Dante und Petrarca. Das Werk war durch seinen Namen und die Jahres- 
zahl bezeichnet, es hat sich aber nicht ganz erhalten. Eine Altartafel von ihm, 
Madonna mit dem Kinde darstellend, welche aus der genannten Kirche in die Gallerie 
der Akademie der schönen Künste zu Perugia gekommen ist, trägt die Jahrszahl 
1456. Benozzo scheint damals in Montefalco ansässig gewesen zu sein. ImJahr1459 
begann er hierauf die bekannten Frescomalereien in der Kapelle des Palastes der 
Medici zu Florenz, jetzt Palazzo Riccardi. Leider sind diese herrlichen, grösgten- 
theils wohlerhaltenen Bilder durch Bauveränderungen, welche mit der Haupttreppe
	        
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