Volltext: F - L (Bd. 2)

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Goetgoebeur 
Götzenberger. 
selbst verfasste Text verräth einen hohen Grad von Intelligenz und tüchtige Kennt- 
nisse, während die 72 von ihm radirten, demselben beigegebenen Blätter sich durch 
Richtigkeit der Zeichnung und schöne Behandlung empfehlen. Auch für das grosse 
1832 zu Mailand erschienene Werk: „Eglises principales de l'Europe" zeichnete und 
radirte er die Hauptkirchen von Antwerpen und Gent. Goetghebuer bekleidet die 
Stelle eines Professors an der Akademie seiner Vaterstadt. Eines seiner Haupt- 
gebäude ist das nach seinen Plänen aufgeführte Hotel de la Poste zu Gent. 
Nebiges Monogramm findet man auf Blättern der oben angeführten Werke. l 
Goetgoebeur, Michiel, ein Maurermeister aus Brügge, der unter Anderem den 
Saal für die Festlichkeiten bei Gelegenheit der 1468 zu Brügge gefeierten Hochzeit 
Karl des Kühnen , Herzogs von Burgund erbaute.  
Goethe, Eosander von, Architekt, ein Schwede von Geburt, gest. 1723 zu 
Dresden, kam schon 1692 nach Berlin, wo er in die Dienste des Kurfürsten trat. 
Er baute unter Anderem das Schloss zu Schönhausen, die beiden Flügel und die 
Kuppel auf dem (von Schlüter errichteten) Hauptgebäude des Schlosses zu Char- 
lottenburg, den Orangeriesaal und die Favorite daselbst, das Schloss Montbijou und 
1707, nach dem Sturz des geistvollen, tüchtigen und redlichen Schlüter, den 
Goethe's Intriguen herbeigeführt hatten, die Fagade des Schlosses zu Berlin gegen 
die Freiheit mit dem grossen Portal, die wenig hervorspringende Seite der Stirnwand 
nach dem Lustgarten, die beiden auf Säulen ruhenden Treppen und die drei Seiten 
des inneren Schlosshofes. 1714 ging Goethe in schwedische Dienste und, nachdem 
er 1716 bei der Einnahme von Stralsund Kriegsgefangener geworden war, nach 
Frankreich und von da nach Sachsen, wo er wieder Dienste nahm und mit dem Titel 
eines Generallieutenants starb. 
Literatur. Nicolai, Nachricht von Berliner Künstlern u. s. w. 1786. 
GOGÜXB, ein schwedischer Bildhauer, der im Jahr 1779 in Stockholm geboren und 
1839 daselbst als Professor an der Akademie der Künste gestorben. Er war ein 
Schüler von Sergel und kam dann nach Rom, wo er sich von 1806-1810 weiter 
ausbildete. Wir kennen von ihm verschiedene Statuen mythologischer Gottheiten, 
Standbilder lebender Persönlichkeiten, Grabmonumente und Basreliefs, die sich durch 
gewählte Formen und geschmackvolle Behandlung empfehlen; besonders ausge- 
zeichnet sind aber seine Büsten, die ein wahrhaft antikes Gepräge an sich tragen. 
Göttmg, Johann Peter , ein Historienmaler und Bildhaue! aus Aachen, der eines 
der ältesten Mitglieder der Düsseldorfer Schule ist. Seine Bilder, von denen wir 
die bedeutendsten anführen wollen: Christus und Petrus auf dem Meere; den heil. 
Franciscus; eine Grablegung; Christus und Maria; Magdalena; Christus und Petrus 
auf dem Meere (des Künstlers bestes Bild); das Schweisstuch der heil. Veronica; 
den heil. Martin, sprechen durch den Ernst der kirchlichen Haltung und die Würde 
der Gestalten, durch die lleissige (freilich nicht immer von Gelecktheit freie) Aus- 
führung an; es mangelt ihnen jedoch der frische Hauch eigener Erfindung. Auch 
als Bildhauer ist Götting nicht ungeübt, doch ist er auch in der Plastik ebensowenig 
originell, wie in der Malerei. 
Götzenberger, Jakob, Historienmaler und grossherzoglich badischer Gallerie- 
inspektor zu Mannheim, geb. 1800 zu Heidelberg, bildete sich in der Schule des 
Cornelius zu Düsseldorf, und siedelte mit dem Meister nach München über, wo 
ihn dieser bei seinen Arbeiten für die Glyptothek beschäftigte. Sein Talent ent- 
wickelte sich rasch und fand auch die gehörige Anerkennung; denn kaum aus der 
Akademie getreten, erhielt er mit anderen Schülern des Meisters den Auftrag, für 
die Aula der Hochschule zu Bonn vier Gemälde , die vier Fakultäten darstellend, a1 
fresco an die Wand zu malen. Von diesen grossräumigen Bildern sind: die Juris- 
prudenz, die Medicin und die Philosophieralleinige Werke Götzenbergers, die Theo- 
lßgie malte er in Gemeinschaft mit Förster und Hermann. Nach Beendigung" 
dieser Gemälde schmückte er eine Kapelle zu Nierstein in Rheinhessen mit kirchlichen 
Fresken. Er stellte darin die Anbetung der Hirten und Weisen (als Hauptbild), die 
Krönung Maria, den Evangelisten Johannes, die büssende Magdalena, Glaube, Liebe
	        
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