Fal connier
Fancegli.
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als Architekt eine vielseitige, rege Thätigkeit entfaltete. Er baute für Luigi Cornaro
einen herrlichen Palast, den jetzigen Palazzo Giustiniano, mit der sehr schonen
reichgeschrnückten Loggie (1524); das mit vier paarweise stehenden dorischeu Saulen
verzierte Portal des Pal. del Capitanio; die Thore S. Giorannl (1523) und Sfwoutuulß
(1530); begann den Bau der Dominikanerkirche S. Maria delle_Grazie, eine kleine
Rotonde für Conzerte und Bälle, die dem Palladio zu seiner Villa Capra bei13adua-
als Modell gedient haben soll, und machte überhaupt viele Entwürfe zu Gebauden,
zu Padua, Verona (die Kapelle S. Biagio an S. Nazario e Celso) und Venedig, so
dass er mit Recht als einer der ersten betrachtet werden kann, der den Renaissance-
styl in diesen Gegenden einführte, jene Bauweise, welche hernach ebendaselhst durch
Fra Giocondo und Michele Sanmichele zu so hoher Vollkommenheit durch-
gefühTt Wurde. Auch hielt das Vorbild Falconettlfs in Padua noch längere Zeit dle
bessere Architektur vor der hereinbrechenden Geschmacksverderbniss aufrecht.
Falconnier, Läon , ein französischer Bildhauer aus Ancy-le-Franc, der Sich um?
Drolling, Ramey, dem Sohn, und A. Dumont bildete. Seine Arbeiten sind m
einer mehr malerischen lNeise behandelt, und leiden in den Motiven allzusehr all
einer Neigung zum Theat-ralischen, in den Köpfen am Gezierten, in den nackten
Theilen der Formen an Leere. Auf der grossen Kunstausstellung zu Paris im Jahr
1855 sah man von ihm die Marmorstatue des vom Herrn verfluchten Kain.
Falconi, Bernardo Nello di Giovanni, Maler, war ein Schüler des Andrea del
Sarto und soll nach Vasari seiner Zeit im Dome von Pisa viele Gemälde aus-
geführt haben.
Falda, Giovanni Battista, Baumeister und Kupferätzer, geb. 1648 zu Valduggia,
hielt sich von 1669-1691 zu Rom auf. Von seiner Thätigkeit als Architekt wissen
wir wenig, dagegen ist er uns durch eine Reihe von Radirungen bekannt, welche
verschiedene Gebäude, Gärten und Brunnen von Rom darstellen und wegen dem Ver-
ständniss, mit welchem darin die Regeln der Baukunst und Perspektive beobachtet
sind, sehr geschätzt werden. Auch die zahlreichen Figuren darauf sind mit Ge-
schmack gezeichnet und mit einer ebenso zierlichen als eleganten Nadel radirt. Unter
die besten dieser Blätter gehören: die grosse Ansicht der Engelsburg (1671); die
Fontainen zu Rom in 31 Blättern; ein grosser Plan der Stadt Rom in der Vogel-
perspektive.
Literatur. Bartsch, Le Peimre graveuh
Faldqni, Antonio, geb. zu Ascoli 1687, lernte Anfangs die Landschaftsmalerei,
legte Sich aber später ganz auf die Kupferstecherkunst und machte sich als Bildniss-
stecher einen geachteten Namen,
Fall-ins, Kareli Maler, geb. 1684 zu Antwerpen, gest. 1733 zu Paris, arbeitete
nicht ohne Glück in der Manier des Wouverman.
P9111310, JacaPo, ein Maler von gutem Ruf in Venedig, der zur Zeit des Tiliüu
lebte und von dem Vasari eine Malerei auf der Orgelthiire der Jcsuitenkirche da-
SelbSt 311511111, wßTal-lf Giovanni Colomhino dargestellt ist, wie er vom PaPSt Am
gcsichts einer grossen Anzahl Kardinäle das Ordcnskleid erhält.
Falocco, Nicolö, ein Maler aus 0mm, der um 1740 lebte, ein Schüler von
Francesco Solimena war und dessen Bilder sehr getreu zu copiren wusste, jedoch
auch hin und wieder selbstständige Compositionen ausführte_
Falta, Giov. Batt. , siehe Falda.
Falz, Raimund, einer der ersten Medailleurs seiner Zeit, geb. 1658 zu Stockholm,
gest. 1703 zu Berlin, führte eine grosse Anzahl von Medaillen aus, auf denen die
Bildnisse von grosser Aehnlichkeit und von sehr tüchtiger Zeichnung sind.
Famin, Charles, ein französischer Architekt, der sich durch Ausgrabungen antiker
Muuuruente in Italien, Entwürfe zu Restaurationen derselben, und dllmll Herausgabe
architektonischer Werke einen Namen erworbelh Im Jahr 1339 leitete er die AuS-
grabung des alten Minerventempels zu Assisi.
Fancegli, Giovanni, auch Giovanni di Stoccho genannt, Bildhauer zu Florenz,
wo er um 1565 arbeitete, führte viele gute Bildwerke in Marmor und Stein aus.
Müller, Künstler-Lexikon. u. 2