Volltext: F - L (Bd. 2)

Goeimare 
Goes, Hugo van der. 
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Christi darstellend, deren eines das erstere der nebenstehenden Monogramme trägt. 
Die anderen Zeichen sieht man auf den von ihm gefertigten Blättern eines Werkes, 
das l590_1598 zu Dresden unter dem Titel: „Auszug der ältesten und für- 
nehmsten Historien des uralten streitbaren und beruffenen Volkes 
der Sachsen, insonderheit aber des k. k. churfürstl. Stammes u. s. w." 
in 59 Blättern erschien. Wir kennen auch 4Blätter Jagdgeräthschaften, Grottesken 
(1596) von ihm.  
Goeimare, Jan, ein Landschaftsmaler, der zu Anfang des 17. Jahrhunderts in 
Flandern lebte. Seine Landschaften waren mit Vieh überreichlich staflirt, und m15 
vieler Sorgfalt, aber in einer etwas trockenen Weise, ausgeführt. Nebiges Mono- 
gramm ündet man auf seinen Bildern. 
Goeje, Pieter de, ein Landschaftsmaler zu Amsterdam, geb. 1789, bildete sich 
bei H. Numan und P. G. van Os. Er beschickte seit 1814 die verschiedenen Aus- 
stellungen mit Bildern , die überall Anklang fanden.  Seine Frau, eine Tochter des 
Malers P. Barbiers zu Haarlem, zeichnet Blumen in höchst ausgezeichneter Weise. 
G068, Hugo van der , ein berühmter Maler, geboren zu Gent um 1420 und 1479 
noch am Leben, bildete sich bei Hubert van Eyck, es ist uns aber über seine 
Lebensverhältnisse äusserst wenig bekannt. Wir wissen nur, dass er 1467 die Feste 
leitete, welche man in seiner Vaterstadt zu Ehren Karl des Kühnen bei dessen In- 
stallirung als Grafen von Flandern gab; dass er 1468 an der Ausschmückung des Saales 
zu Brügge Theil nahm, in welchem derselbe Herzog seine Hochzeit feierte; dass er 
1473 die Dekorationen für das Jubiläum des Papstes malte und dass er sich später 
in das Kloster Roodendale in dem Walde von Soignes bei Brüssel zurückzog, woselbst 
er Priester und Domherr geworden und auch gestorben sein soll. Die letzte Nach- 
richt über ihn datirt sich von 1479 , in welchem Jahre er ein von Dierick Stuer- 
bout von Harlem gefertigtes Gemälde, das letzterer, weil er während der Arbeit starb, 
unvollendet hinterlassen hatte, taxiren musste. Die Angabe, dass Hugo van der Goes 
aus Schmerz über den Verlust seiner Gattin in's Kloster getreten, beruht lediglich 
auf Vermuthung, gleichwie die ganze Erzählung seiner Verheirathung dem Gebiet 
der Sage angehört. Dieser zufolge soll er das Porträt der schönen Tochter des 
Bürgers Jakob Weytens zu Gent in dem Hause ihres Vaters in einem mit Oelfarben 
an die Wand gemalten Bild, welches die kluge Abigail darstellt, wie sie, begleitet 
von ihrer weiblichen Hausgenossenschaft, dem hocherzürnten König David entgegen- 
tritt, angebracht haben, und es soll sich in diesem Gemälde eine so grosse Züchtig- 
keit in den weiblichen Gestalten, ein so ehrbar süsses Wesen ausgesprochen haben, 
dass der Vater, hingerissen von der Schönheit des Kunstwerks, dem Maler dafür 
seine Tochter, die jenen längst geliebt, zur Gemahlin gegeben. Das Bild muss 
übrigens seiner Zeit Aufsehen erregt haben, denn der Dichter und Maler Lucas de 
Heere besang dasselbe, und Karel van Mand er, der es noch gesehen zu haben 
Scheint, beschreibt es (in seinem Schilder Boeck, 1618) mit Begeisterung. 
Aus dem Umstande, dass des Meisters Hauptbild sich in der Kirche S.Ma1'ia 
Iluova zu Florenz beündet, hat man den Schluss ziehen wollen, dass van der G068 
ill Italien gewesen; allein keine Nachricht spricht dafür, dass er _je dieses Land 
gesehen, weit eher dürfte der Thatbestand, dass der Stifter dieses Werks, F310" 
Portinari, zur Zeit der Ausführung desselben Geschäftsführer der Medici zu Brügge 
war, darauf hindeuten, dass Hugo dasselbe in den Niederlanden gemalt, als dass er 
zu dessen Ausführung nach Italien berufen worden. 
Dieses Gemälde enthält in der Mitte die Geburt Christi mit den anbetenden 
Hirten und einer reizenden Gruppe von Engeln, welche über dem Kinde schweben, 
auf den Seitenilügeln je zwei männliche und zwei weibliche Heilige, neben denen 
der Stifter mit seinen Söhnen und dessen Gemahlin mit ihren Töchtern, lebensgrosse 
bedeutungsvolle Gestalten, knieen. Ein anderes, aber weniger bedeutendes Bild 
im Pal. Pitti zu Florenz stellt nochmals denselben F alco Portinari in halber Figur, 
73 Lebensgrösse, dar. Aus dem Thatbestande, dass auf dessen Rückseite der Engel der 
Verkündigung grau in grau gemalt ist, dürfte zu schliessen sein, dass dieses Bild 
Müller, Künstler-Lexikon. n. 17 
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