Volltext: F - L (Bd. 2)

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Glover 
Gnaios. 
Nikolaus Glockendon hatte zwölf Söhne "die zog er alle auf zu Künsten", 
wie sein Zeitgenosse Neudörßer sagt. 
Literatur. Johann Neu dörffer, Nachrichten von den vornehmsten Künstlern und Werklenten, so 
innerhalb 100 Jahren in Nürnberg gelebt haben, 1546.  J. Merkel, Die Miniaturen der Hofbibliothek 
zu Aschaüenburg mit 14 Blättern, in Umrissen, 1836.  Waagen, Kunstwerke und Künstler in 
Deutchland. Leipzig, 1843-1845.  Kunstblatt, Jahrgang 1846, Nro. 32. 
Glover, John , ein englischer Landschaftsmaler, der sich grosse Verdienste durch 
Förderung der Aquarellmalerei in England erworben. Er malte zwar auch in Oel, 
aber namentlich seine Bilder in Wasserfarben wurden wegen der Zartheit der Be- 
handlung und der blendenden Wirkung sehr gerühmt. Er blühte im ersten Viertel 
dieses Jahrhunderts. 
Glume , Johann Gottlieb , Historienmaler und Kupferätzer, geb. 1711 zu Berlin, 
gest. 1778, war ein Schüler von Pesne und Harper. Er malte Historien, Genre- 
bilder und Landschaften, radirte aber auch recht hübsch in Kupfer. Zu seinen besten 
Blättern zählt man: das Porträt seines Bruders , eines geschickten Bildhauers , Karl 
Philipp. Glume (1750); einen Raucher (1748); einen im Lehnstuhle sitzenden 
Zeichner (1748). 
Glykon, ein altgriechischer Bildhauer aus Athen, von dem wir ein mit seinem 
Namen bezeichnetes vorzüglich schönes Nachbild einer Lysippschen Herkulesdar- 
stellung, die Kolossalstatue des Herkules, bekannt unter dem Namen des farnesischen 
Herkules, kennen. Dieselbe wurde in den Bädern des Caracalla zu Rom gefunden 
und befindet sich derzeit im Museum zu Neapel. Eine Wiederholung sieht man im 
städtischen Museum zu Volterra. Die Statue des farnesischen Herkules, in welcher 
sich eine möglichst grosse Kraftbefähigung in einer, bei aller Meisterschaft der Be- 
handlung doch schon mehr manierirten Weise darlegt, stammt ohne Zweifel aus dem 
Anfange der römischen Kaiserzeit. 
Glykon, ein altgriechischer Edelsteinschneider, dessen Namen wir auf einem ge- 
schnittenen Steine, einem Sardonix mit einer Darstellung der auf einem Seestiere 
ruhenden ,i von Liebesgöttern umgebenen Venus , finden. 
Gmelin, Wilhelm Friedrich, Zeichner und vorzüglicher Kupferstecher im Land- 
schaftsfache, geb. 1745 zu Badenweiler (im Breisgau), gest. 1821 zu Rom, wohin 
er 1788 gekommen war, erlernte seine Kunst bei Christian von Mechel zu Basel, 
bildete sich aber mehr durch sich selber, durch üeissiges Studium der Natur und der 
Technik seines Faches aus. Seine nach Claude Lorrain, nach Poussin und 
eigenen Zeichnungen ausgeführten Blätter sind in einer gefälligen , reinen und kräf- 
tigen, Woollet's Geschmack sich nähernder Manier gestochen. Die besten sind: 
eine Landschaft mit dem Tempel der Venus (nach dem Bild in der Gallerie Colonna 
zu Rom); die sogenannte Mühle des Claude Lorrain (nach dessen Gemälde im Pal. 
Doria zu Rom); eine heroische Landschaft mit der Flucht nach Aegypten (nach dem 
Gemälde in der Dresdner Gallerie), alle drei nach Claude Lorrain; die Grotte 
des Neptun mit dem Tempel der Vesta und der Sibyllc zu Tivoli (1793); der WibSSer- 
fall des Velino bei Terni (1795); Halle im oberen Stock der Villa des Mäceifs zu 
Tivoli; Ansicht im unteren Stocke der Villa des Mäcen's zu Tivoli; der See von 
Alba-Iw bßiR0I11Ü796); i Sepolchri diPossino, sämmtlich nach Nic. Poussin (1814); 
il temporale del Possino, nach C, Poussin's Bild im Pal. Colonna zu Rom (1812); 
Rinaldo e Arlnida, SC-llöne Gebirgslandschaft, nach G. Poussins Gemälde im Pal. 
Corsini zu Rom (1816). 
Gmelin, ein _Landschaftsmaler, der zu Rom lebt, und von dem wir seit 1839 verschie- 
dene Bilder auf den dortigen Kunstausstellllngen ehrenvoll erwähnt finden; eine Ansicht 
der Insel Ischia; eine grosse Landschaft von dem Gestade bei Vißo, unweit Neapel; 
mehrere Ansichten von Rom und Palermo; die riesige Wasserleitung in der Cam- 
pagna bei Tivoli. In der Gallerie des künigl. Landhauses Rosenstein (dem König 
von Württemberg gehörig) bei Stuttgart sieht man von ihm: die Ruinen des Theaters 
von Taormina; Salerno mit dem Vesuv; den Sibyllentempel zu Tivoli. 
Gnaios, ein altgriechischer Stempelsclmeider, der zur Zeit des Kaisers Augustus ge" 
lebt zu haben scheint, und dessen Namen wir auf verschiedenen antiken Gemmen finden.
	        
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