Glaukion
Glen.
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namentlich wegen seiner Statuen olympischer Sieger gerühmt wird. Es wird von
ihm angeführt: die Statue des Gelon aus Gela, des nachherigen Tyrannen in Syrakus,
nebst dem Viergespann, durch das er in der T3. Olympiade den Sieg davon getragen,
als Weihegeschenk für Olympia bestimmt; die Statue des Theagenes aus Thasos,
des gefeiertsten unter den griechischen Kämpfern; die Statue des Philon, eines
Sohnes des Glaukias von Corcyra, der zweimal im Faustkampfe zu Olympia siegte;
die Statue des Glaukos von Karystos.
Glaukion, ein altgriechischer Maler aus Korinth, der gegen 330 v. Chr. Geb.
blühte und der sikyonischen Schule angehörte.
Glaukos, ein Erzgiesser aus Chios, der als der Erfinder der Löthung des Erzes
gerühmt wird. Von seinen Werken ist uns nur ein einziges bekannt, der eherne
Untersatz zu einem silbernen Mischgefässe, welches Alyattes von Lydien nach Delphi
weihte , ein Werk, so gepriesen im Alterthum, dass dadurch die Technik des Glaukos
sprichwörtlich wurde. Ueber die Zeit der Thätigkeit des Meisters schwanken die
Angaben. Alyattes soll das Werk des Glaukos um 600 v. Chr. Geb. nach Delphi
geweiht haben, während letzterer die Löthung schon um 688 erfunden haben soll.
Da alle Nachrichten fehlen, diese Angaben einer Kritik zu unterwerfen, so könnte,
um die erstere zu retten, angenommen werden, Alyattes habe ein früher vollendetes
Werk des Meisters nach Delphi gesandt Mag aber Glaukos der 45. oder der 22.
Olympiade angehören, so bleibt doch seine kunstgeschichtliche Bedeutung dieselbe,
nämlich durch seine Vervollkommnung der Metallarbeit weitere Fortschritte vorbe-
reitet zu haben.
Literatur. Brunn, Geschichte der griechischen Künstler.
Glaukos, ein Erzgiesser aus Argos, der in Gemeinschaft mit Dionysios einen
Theil der Weihegeschenke fertigte , welche Mikythos, der Vormund der Kinder des
rheginischen Tyrannen Anaxilas, vor 460 v. Chr. Geb. aus Veranlassung der Ge-
nesung eines schwindsüchtigen Sohnes nach Olympia weihte, und zwar rührten von
seiner Hand die grösseren Arbeiten: Amphitrite , Poseidon, Hestia her.
Gleditsch, Paul, ein tüchtiger Kupferstecher und Aet-zer zu Wien, woselbst er
1793 geboren wurde und noch lebt, bildete sich unter F. Leybold und erhielt schon
1819 den ersten Preis. Zu seinen besten Blättern zählt man: Maria betrachtet das
vor ihr liegende schlafende Christuskind, nach Guido Reni; Madonna mit dem
Kinde, der heil. Magdalena und Katharina, nach P. Peru gino; Madonna mit dem
Kinde und dem heil. Hieronymus, nach Raphael; Amor, den Bogenschnitzer, nach
dem Bilde des Parmeggianino (früher angeblich Correggio), in der Gallerie des
Belvedere zu Wien.
Für die Widmung "seiner Platte mit der heil. Katharina, nach Carlo Dolci,
erhielt er 1343 vom Könige von Preussen die goldene Medaille für Kunst und
Wissenschaft.
Gleim, ein Landschaftsmaler, der sich in München bildete und sich durch einige
Bilder, an denen man die ernste Naturauffassung und den feinen Sinn für Farbe und
Ausführung rühmte , vortheilhaft bekannt machte, von dem wir aber seit 1841 nichts
mehr hörten.
Gleissmyller, Hans, ein Maler, der im Jahr 1437 für Herzog Albrecht III.
arbeitete.
Glen, Jan de, Buchdrucker und Formschneider, geb. um die Mitte des 16- Jahr-
hunderts und 1631 noch am Leben , schnitt sämmtliche Bildnisse der Päpste zu dem
von seinem Bruder J. B. de Glen geschriebenen 1600 gedruckten Buch: Histoire
pontificale, ou plutöst demonstration de 1a. vraye äglise, fondee par
J. C. et ses apostres etc. Dann verfertigte er nach seinen eigenen Zeichnungen
die Holzschnitte zu dem Werk: Des habits, moeurs, ceremonies et facons
de faire anciennes et modernes etc., Liege 1601. Auch die Holzschnitte in
den beiden Werken: Les merveilleS de 1a ville de Rome, Liege 1631, und;
EUTOPa: SiVß Primariarum Europae Provinciarum ritibus, caeremoniis,
et vestibus, sind nach seinen eigenen Zeichnungen von ihm in Holz geschnitten.