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Falcone , Bernardo
Falconetto, Giovanni Maria.
Lebendigkeit, Mannigfaltigkeit der Motive, der Gestalten, der Physionomien, der
Bekleidung und Waffen, treffender Ausdruck in der Bewegung sowohl als in den
Gesichtern, und Geschmack in der Anordnung. Sie sind überdiess gut gezeichnet
und fleissig colorirt. Im Louvre zu Paris sieht man von ihm einen Kampf zwischen
Türken und christlichen Rittern (1631). Bartsch schreibt in seinem „Peintre
graveur" dem Falcone auch zwanzig radirte Blätter zu, von denen drei mit dem
wahrscheinlich abgekiirzten Namen: Ang. Falco. bezeichnet sind. Da die darge-
stellten Gegenstände durchaus nichts mit Schlachten oder militärischen Scenen ge-
mein haben, Falcone in seiner Jugend aber historische und christliche Bilder gemalt,
hatte, auch eine der Radirungen die Jahrszahl 1619 trägt, so nimmt man an, dass
er dieselben Wahrscheinlich noch in der Schule des Ribera und ehe er sich aus-
schliesslich dem Schlachtenfach gewidmet, ausgeführt. Diese Blätter beurkunden
eine lebendige Einbildungskraft, eine feste und verständige Zeichnung, Bewegungen
und Physiognomien, die an Parmigianino erinnern, und eine immer leichte,
geistreiche Nadel. Die besten sind: Apollo und Marsias; 4 Blätter Apostel: Jaco-
bus, der kleinere und der grössere, Johannes, der Evangelist, und Matthias; eine
junge schlafende Frau mit einem Kinde an ihrer Brust. Mehrere solcher Radirungen
sind auch mit den Anfangsbuchstaben seines Namens bezeichnet. Eine Anbetung der
Hirten, nach Raphael, mit nebigem Monogramm, schreibt Brulliot in seinem
„Dictionnaire des monogrammes" ebenfalls dem Falcone zu.
P3100116, Bernardo, Cavaliere, ein Bildhauer aus Lugano, der gegen das Ende
des 17. Jahrhunderts meistens in Venedig thätig war. Er fertigte in Gemeinschaft
mit Siro Zanello aus Pavia die kolossale 66 Fuss hohe Erzstatue des S. Carlo
Boromeo oberhalb Arona.
P8100116, Giovanni Angele, ein Architekt, der meistens in Genua thätig war,
und daselbst 1657 an der Pest starb.
Falconet, Stephan, ein Bildhauer, der 1716 zu Vevay geboren wurde, sich bei
Lemoine in Paris ausbildete und daselbst viele Statuen für öffentliche Plätze und
Gärten, Paläste und Kirchen in dem entarteten Geschmack seiner Zeit ausfiihrte.
In St. Petersburg, wohin er 1766 berufen wurde, fertigte er die kolossale Reiter-
statue Peter des Grossen, die, in Erz gegossen, auf dem Petersplatz daselbst auf-
gestellt wurde. Im Jahr 1778 nach Paris zurückgekehrt, arbeitete Falconet wenig
mehr in seiner Kunst, sondern beschäftigte sich hauptsächlich mit Schriften über
dieselbe.
Falconetto, Giovanni AntOniO, Maler aus Verona und Bruder des Folgenden,
stammte aus einer Familie von Malern, die aber sich keiner allzugrossen Berühmtheit
zu erfreuen hatten. Er genoss den Unterricht bei seinem Vater J aco p o und führte
eine grosse Anzahl von Bildern in seiner Vaterstadt und deren Umgegend aus. Vor-
zugsweise Schön malte er Thiere und Früchte. Er starb zu Roveredo, woSelbst er
später seinen bleibenden Wohnsitz genommen hatte.
FaIGOnBÜO , Giovanni Maria, Maler und trelflicher Baumeister aus Verona, der
Bruder- des Vorigen, geb. 1458, gest. 1534, lernte die AnfangSgTÜIlde der Malerei
bei seinem Vater, einem mittelmässigen Künstler, und später bei Melozzo da
Forli, brachte es aber, obgleich er seinen Vater bald übertroffen hatte, darin nicht
weit, Wie man noch heute an einigen Bildern aus der christlichen Geschichte im
Dom zu Verona, und in S. Nazzaro ebendaselbst sieht. Da er indessen seine geringe
Vollkgrnmenheit in der Malerei erkannte, widmete er sich fortan ausschliesslich der
Baukunst. Er begann die Alterthümer seiner Vaterstadt Zll Zeichnen, ging hierauf
nach Rom, um dort die bewundernswürdigen Ueberreste der klassischen Vergangen-
heit zu studiren und blieb daselbst 12 Jahre. In seine Vaterstadt zurückgekehrt,
fand er jedoch keine Gelegenheit, die Baukunst zu üben; er beschäftigte sich daher
wieder mit der Malerei, und war namentlich für den Kaiser Maximilian I. thätig,
unter dessen Herrschaft damals Verona stand. Nachdem aber die Stadt wieder an.
Venedig gekommen war, musste er dieselbe als Anhänger des Kaisers verlassen.
Er begab sich desshalb nach Trient, und von da nach Padua, woselbst er nunmehr