Giulio Romano
Giuntalocchio.
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Spanien berufen wurden, um in der Alhambra und in verschiedenen Palästen zu
Madrid Arabesken in der Art der RaphaePschen Loggien auszuüihren. Sie verbrei-
teten den Geschmack an derartigen Malereien und an dem heiteren Spiel und der
Lebenslust in profanen Gegenständen der Kunst, welcher damals in Italien so sehr
im Schwange war, auch in Spanien. Giulio soll ein Schüler von Giov. da Udine
gewesen sein. Beide starben in Italien 1530.
Giulio Romano, siehe Pipi.
Giunta. Pisano, auch Giunta. da Pisa genannt, ein Maler aus Pisa nach
Anderen soll er aus dem in der Nähe von Pistoja liegenden, durch Catilina's Nieder-
lage bekannten Piteccio stammen der mit Guido von Siena zu den ersten
Meistern in Italien gehört, welche, obgleich vielleicht nicht zu den bedeutendsten
ihrer Zeit zählend , und , immer noch in dem byzantinischen Styl befangen , dennoch
in der naturgemässen Durchbildung einzelner Theile die Grenzen desselben bereits
bedeutend überschritten. Er soll um 1190 geboren worden, der Sohn eines Guidotto
dal Colle gewesen und um 1210 bei griechischen Malern, deren starre Weise damals
ganz Italien beherrschte, in der Lehre gestanden sein. In Urkunden kommt er bis
1258 vor, dagegen schreibt man 1267 schon weiland ("quondam") von ihm, er
scheint also zwischen 1258 und 1267 gestorben zu sein. In Pisa ist jedoch von ihm
nur noch ein einziges beglaubigtes Jugendwerk, ein Cruciüx, vorhanden, ein Bild,
in dem sich noch eine sklavische Nachahmung der Griechen bemerkbar macht (in
einer Kapelle des Campo santo). Im Jahr 1230 wurde der Künstler durch Elia di
Cortona, den General der Franciscanermönche und Gefährten des heil. Franz von
Assisi, nach Assisi berufen, um die Oberkirche von S. Francesco mit Fresken zu
schmücken. Die ihm dort zugeschriebenen, zum Theil noch einigermassen erhaltenen,
zum Theil stark übermalten Bilder, unter denen wir hier nur das Marterthum des
heil. Petrus (gest. v. Lasinio) und den Sturz des Simon Magus nennen wollen, zeigen
den Maler in Bewegung und Ausdruck noch todt und unfrei, doch verräth sich bereits
ein gewisser Sinn für reinere Form und für heitere Farbenwirkung, Welcher den
Byzantinern jener späteren Zeit fremd ist. Ein von dem erwähnten Fra Elia di
Cortona bestelltes Gemälde, ein Cruciiix mit dem knieenden Bildnisse des Bestellers,
das Giunta für dieselbe Kirche malte, trug die Unterschrift: F. Helias fecit fieri.
Jesu Christe pie miserere precantis Heliae. Juncta Pisanus me pinxit
an. d. 1236. Indict. IX., ist aber verloren gegangen. Dagegen befindet sich in der
Kapelle des rechten Armes der Kirche S. Maria degli Angeli in der Ebene nächst
Assisi noch ein wohlerhaltenes Cruciiix mit der Aufschrift:
NTA PISANVS
TINIMEF.
welches ebenfalls dem Giunta zugeschrieben wird, weil jene Schrift:
JVNTA PISANVS
JVNINI ME EECIT
ergänzt wurde, was um so erlaubter erscheint, als der Künstler in Urkunden Gillntß
di Giuntino genannt wird. Ob übrigens dieser Junta eine und dieselbe Person mit
jenem Juncta auf dem angeführten Bild von Assisi vom Jahr 1236 sei, bleibt immer
llßßlpdie Frage. Noch Sßhfeibt man Giunta ein (fast erloscheneS) Cruciüx in
S- Ranieri zu Pisa zu, sowie eine Kreuzigung in der Sammlung des Hrn: Young
Ottley zu London, ein Bild, von dem Waagen („Kunstwerke und Künstler in Eng-
land") sagt, dass es, wenn nicht von Giunta, doch ein vortreifliches italienisches
Bild in griechischer Weise und dieses Meisters durchaus würdig sei.
Es wird behauptet, Giunta Pisano sei der Lehrer des Cimabue gewesen.
Wenn auch nicht, bahnte er doch diesem den Weg.
Diktatur. Vasari, Leben der ausgezeichuetsten Maler, Bildhauer und Baumeister. Lanzi,
22591221121; idßr Malerei. Rumohr, Italienische Forschungen. 11112191, Handbuch der Geschichte
Giuntaloechio, Domenico, ein Maler und Baumeister aus Prato, der die Kunst
bei Niccolb Loggi erlernte und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts thätig