Volltext: F - L (Bd. 2)

Giraud, Pierre Frangois Gregoire 
Girodet. 
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Schüler von Hersent und Richomme, hatte 1826 den grossen Preis erhalten, mit 
welchem eine Reiseunterstützung nach Rom verbunden ist, machte nach seiner Rück- 
kehr aus Italien mit A. Dumas eine wissenschaftliche Expedition nach Spanien und 
wurde 1851 zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Auf der grossen Pariser Kunst- 
ausstellung im Jahr 1855 sah man von ihm zwei sehr schöne Pastellbildnisse, und ein 
Genregemälde: Zapateado (ein spanischer Tanz). Geoffro y lithographirte nach ihm 
ein Blatt: die spanische Kokette. 
Giraud, Pierre FIMIQOiS Gregoire, Bildhauer, geb. 1783 zu Paris, bildete sich 
unter seinem Oheim J. B. Giraud und Rame y zu einem tüchtigen Künstler in seinem 
Fache aus. Für seine Reliefs: der Tod des Pallas und der verwundete Philoktet, 
erhielt er 1805 und 1806 Preise. 
Girl, Elisene, eine Malerin in Augsburg, deren Bilder gelobt werden. Wir Enden 
von ihr angeführt: eine Gemüsehändlerin (1853), eine Arbeit, die zu den besseren 
Hervorbringungen des deutschen Genrefachs unserer Zeit gehört; eine Mutter mit 
ihren Kindern am Brunnen (1854); eine Gärtnerin (1855). 
Girodet de Roucy Trioson, Anne Louis, Historienmaler, geb. 1767 zu Montargis, 
gest. 1824 zu Paris , verlor sehr jung seinen Vater und kam dadurch in die Vormund- 
schaft des Armeearztes Trionson, dessen Namen er, nachdem dieser 1812 seinen 
Sohn verloren hatte, dem seinigen anhängte. Den ersten Zeichnungsunterricht er- 
hielt er durch einen unbekannten Maler-Luquin, worauf er in seinem 18. Jahre in 
David's Atelier trat. Nachdem er im Jahr 1789 durch sein Gemälde: Joseph gibt 
sich seinen Brüdern zu erkennen, den ersten Preis davongetragen, reiste er mit der 
mit letzterem verbundenen Pension nach Rom, studirte dort üeissig und kam nach 
einem fünfjährigen Aufenthalte nach Paris zurück. Hier errang er sich 1810 den 
grossen zehnjährigen Preis und schuf fortan Werke , die gleich bei ihrem Erscheinen 
grosse Bewunderung erregten. Die Zahl seiner Gemälde ist jedoch nicht gross, 
dagegen fertigte er eine beträchtliche Menge von Studien und Zeichnungen. Seine 
Conipositionen zu den Werken von Racine , Virgil, Anakreon, Sappho, Bio, Moschus, 
Ossian u. s. w. sind bekannt. Er selbst schrieb auch ein Gedicht über die Malerei, 
lieferte Uebersetzungen. oder Nachahmungen griechischer Dichtungen und veröffent- 
lichte mehrere didaktische Abhandlungen. 1815 war dem Künstler die Auszeich- 
nung zu Theil geworden, zum Mitglied der Akademie erwählt zu werden, und später 
erhielt er auch das Ritterkreuz der Ehrenlegion. 
Girodet besass ein tüchtiges Talent und gehörte zu den besten SchülernDavids 
Auch er huldigte der Nachahmung antiker Formschönheit, wie sein Lehrer, er be- 
handelte aber einentheils mehr elegische Situationen, anderseits wurde er einer der 
Vorläufer der Liebhaberei an der Behandlung von verzweiflungsvollen Gegenständen. 
Im Louvre zu Paris sieht man von ihm drei Gemälde: den von der Diana be- 
suchten Endymion (gest. von Chatillon); die zu Grabe bestattete Atala (gest. vßn 
Roger und von R. U. liflassard)  mit nebenstehendem Monogramm bezeichnet; 
eine Scene aus der Sündfluth (lith. von Aubry le Comt e) , ein Bild ohne alle innere 
Wahl-hegt in der Erfindung und geschmacklos und eckig in den Linien. 
Weitere Bilder von ihm werden angeführt: die Empörung von Cairo, im histo- 
rischen Museum zu Versailles , ein dramatisch durchgeführtes Gemälde mit Vielen 
glücklichen Motiven und lebendigen Köpfen, aber ebenfalls ohne Liniengefühl und 
richtige Abstufung der Töne auf den verschiedenen Plänen; Hippvkraßßs, die ihm. 
Von dem persischen Gesandten angetragenen Geschenke ausschlagend; die Üeber- 
gabe von Wien (im historischen Museum zu Versailles); Pygmalion und Galathea 
(gest. von Nicolas Laugier); die vier Jahreszeiten in vier reizenden Figuren: Mars, 
Bacchus, Bellona, und Pgmona; Ossian, der in den elysäischen Gefilden die Helden 
Frankreichs empfängt; eine Danae (lith. von Aubry le Comte); Psyche; Flora, 
m": ZePhyF kosend (gest. von P radier). Auch mehrere Bildnisse von sprechendem, 
gßistvßllem Ausdruck kennt man von Girodet, z B. das deS Vaters von Napoleon; 
des Arztes Trioson; des Hrn. v. Chateaubriand; des Katschef Dahouth, eines zehn- 
jährigen bekehrten Mameluken aus Georgien u. s. w. Ausserdem hinterliess der
	        
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