Giovannini
Giraldini.
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demselben Jahr gemalte Krönung ltiariä, eine Nachahmung der Hauptgruppe des
Frescobildes von Fra Filippo Lippi im Dom zu Spoleto. Einige Heiligen ebenda-
selbst, um 1527 gemalt, zeigen schon eine schwache Nachahmung der Raphael.
scheu Darstellungsweise. Noch geringer sind an demselben Orte die Apostel Petrus
und Paulus und der heil. Antonius vom Jahr 1530. In der Kirche der Riformati zu
Todi sieht man von ihm eine Copie nach einem Gemälde von Raphael (welches sich
in der Kirche derselben Mönche zu Narni befindet), und eine Replik davon in
Trevi bei Fuligno. Für das Gemälde in Todi wurden ihm 200 Dukaten in Gold
bezahlt. In Perugia besitzt der Cav. Ghino Bracceschi Menconi eine Tafel von
ihm, eine Pieta mit dem heil. Johannes und der heil. Magdalena, und umher neunzehn
halbe Figuren verschiedener Heiligen. 'Auch die Gallerie der Akademie daselbst ver-
wahrt ein Bild des Künstlers, eine Lunette in Oel gemalt, Gott Vater, von vielen En-
geln umgeben. Im Palast Colonna zu Rom wird ihm ein tüchtiger S. Hieronymus in
der Wüste beigelegt.
Giovannini, Jacopo Maria, ein Kupferstecher und Aetzer, der sich zuweilen auch
Jovanninus und Joanninus nennt, geb. 1667 zu Bologna, gest. 1717 zu Parma, er-
lernte die Anfangsgründe der Kunst bei Giuseppe Rolli, widmete sich mit Eifer
der Malerei und arbeitete für verschiedene Kirchen und Paläste. Später legte er sich
ausschliesslich auf die Kupferstecherkunst und lieferte eine beträchtliche Anzahl von
Blättern, die ihn uns aber mehr als sicheren Zeichner denn als glücklichen Stecher
zeigen. Er führte seine Nadel mit ängstlicher Zierlichkeit, Wodurch seine Arbeit im
Allgemeinen trocken , kalt und monoton wurde. Seine besten Blätter sind: die Com-
mnnion der Apostel, nach Franceschini; die Himmelfahrt Christi aus der Kuppel
von S. Giovanni zu Parma von Correggio in 12 Blättern; eine heil. Familie, der
sogenannte Tag des Correggio; 12 Blätter mit Darstellungen aus dem Leben des
heil. Benedict nach den Malereien von L. Caracci und seinen Schülern, im Kloster
S. Michele in Bosco zu Bologna.
Sein Sohn Carlo Cesare, geb. 1695 zu Bologna, gest. 1'758, malte Kirchen-
bilder, beschäftigte sich aber vornehmlich mit der Restauration von Gemälden, auf die
er sich sehr gut verstand.
Seine Tochter Bianca, gest. 1744, malte Bildnisse.
Giovenone, Girolamo, ein Maler aus Vercelli, der um 1500 blühte und 1516 noch
am Leben war. Er war der erste Lehrer des Gaudenzio Ferrari, und ein Bild von
ihm in der Turiner Gallerie, Maria mit dem Kinde, dem sich unter dem Schutze zweier
Heiligen die Familie des Donators betend naht (bezeichnet Iheronimi Juvenonis
Opificis 1514), erinnert auch in den Köpfen, im Styl der Zeichnung, in der Compo-
Sitißll und im Fälifbelltßn ganz an die Weise des G-audenzio. Die Zeichnung ist streng
und scharf, aber lieblich und fein, nur in den Islalten mager und im Idealen etwas
schwächlich, die Behandlung sehr flüssig, mit sichtbaren Contoluen und Schraifirun gen.
In Vercelli sieht man noch mehrere Gemälde von ihm. Die Augustiner haben einen
auferstandenen Christus von Giovenone mit der h. Margarethe und der h. Cäcilie nebst
Zwei Engeln, ein Bild von schönem Charakter, das den Werken Bramantinfs und
denen der besten Mailänder seiner Zeit zur Seite gestellt werden kann.
Giovenone, Giuseppe, ein Maler aus Vercelli, von dem man in der Turiner Gallerie
ein Bild der Auferstehung Christi (bezeichnet: Joseph Juvenone oppifiße) Sieht,
das seltsame Kontraste in sich vereinigt. Dasselbe sucht in der Conception Symbo-
lisches und Dramatisches zu verbinden , und so strenge es im Styl der Zeichnung ist,
so frei vom alten System erscheint es in der Anordnung, so dass diese eher Unordnung
genannt werden muss. Im Colorit schwankt es zwischen Licht und Buntheit. Es
Sßhffintflm das Ende des 15. Jahrhunderts gemalt zu sein.
Giovita, siehe Bresciano.
GJÜTWEH, Ü- 911., ein schwedischer Architekt, geb. 1766, hat das neue Garnison-
lazareth, einen Koloss ohne sonder-liehen Geschmack, das Schloss Säfst-aholm und den
Königinpavillon zu Haga, erbaut
Giraldini, siehe Gerardini.