Giouani
Giovanni da San Giovanui.
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Welche das Haupt Johannis empfängt, dar, eine sehr edle Figur, beide ebenfalls
Fragmente eines Frescogemäldes aus der Karmeliterkirche zu Florenz (gest. von
Patsch). In der Pinakothek zu München schreibt man ihm: die h. h. Stephan,
Nicolaus, Dominicus, Mauritius und Petrus, stehende unter lebensgrosse Figuren
eines Altarflügels, und das Gegenstück dazu, fünf andere stehende Heiligen zu; ferner
ein heil. Abendmahl; Christus am Kreuz; das Brustbild des Franciscus Braccius, und
ein Gemälde, das in vier Abtheilungen: einen Engel, der mit einem Heiligen spricht,
die Taufe Christi, den heil. Augustin und einen Prediger mit seinen Zuhörern zeigt.
Vor etlichen Jahren hat man eine Reihe von Frescobildern von Giotto in der ehe-
maligen Kapelle des Palazzo del Podesta wieder von der Tünche befreit, deren Dar-
stellungen sich auf das Leben der heil. Magdalena beziehen. In der Darstellung des
Paradieses findet man ein höchst interessantes Bildniss des Dante in einem Alter vom
dreissig Jahren. Ueberreste eines Ciboriums des Meisters über dem Hochaltar von
St. Peter zu Rom werden jetzt in der dortigen Sakristei aufbewahrt. Der Stifter
dieses Werkes, Kardinal Stefaneschi, liess durch Giotto auch eine Handschrift, das
Leben des heil. Georg mit den Thaten dieses Heiligen und mehreren Begebenheiten
des Papstes Cölestin V. schmücken. Dieses wichtige Manuscript findet sich noch im
Archiv der St. Peterskirche zu Rom.
Noch wird ein Gemälde über dem Hauptaltar von S. Paolo zu Florenz erwähnt,
worauf eine Madonna mit dem Kinde, vier Heilige und zwei schwebende Engel auf
Goldgrund dargestellt sind. Dieses Bild kam nachher an den Seitenaltar der Kapelle
Valori, und an dem Hauptaltar brachte man ein Bild von Andrea del Castagno an.
Literatur. Vasari, Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister. Rumohr,
italienische Forschungen. E. Förster, Beiträge zur neueren Kunstgeschichte. Leipzig, 1835.
Derselbe, Kunstblatt Jahrg. 1837 Nro. 86, 89, 92. Kugler, Handbuch der Geschichte der Malerei.-
Kugler, Handbuch der Kunstgeschichte. Stuttgart, 1848. Derselbe, Kleinere Schriften und Studien
zur Kunstgeschichte. Wangen, Kunstwerke und Künstler in Paris. Derselbe, Kunstwerke und
Künstler in England. Burckhardt, Der Cicerone.
liupferwerke. Seroux dßtgincourt, Hisioire de Part pur les monuments. Fea, Descrizione della
bssilica di S. Francesco d'Assisi. Stauislas Aloe, Les Peintures de Giotto de FEgIise de llncoro-
nata ä Naples. Berlin, 1843. Riepenliausen, Geschichte der Malerei. Kuhbeil, Studien nach
altüorentinischen Meistern.
Giouani, E, ein Kupferstecher, der 1635 geboren und ein Schüler von C. Maratti
gewesen sein soll. Wir kennen nur ein von ihm mit seinem Namen bezeichnetes Blatt:
das Jesuskind auf einer Wolke bei der Krippe, links zwei Engel, rechts drei Cheru-
bimköpfe. Dasselbe ist ganz in demselben Geschmack behandelt, wie eine: Fran-
ciscus Juuants bezeichnete Anbetung der Hirten, nach C. Maratti, und ein Blatt
mit dem sitzenden Saturn, das den Namen: Franciscus Juuanis trägt, weshalb man
annimmt, dass jener F. Giouani und dieser Franciscus Juuants oder Juuanis
eine und dieselbe Person sei.
Giovanni da. Bologna, siehe Bologna.
Giovanni da Faenza, ein gleichzeitig mit Perugino blühender Maler, der als ein
Wahrer Vorläufer Raphaels gelten kann, insofern er in seinen Bildern die Anmuth
der umbrischen Schule mit der Tiefe und Reinheit der alten ilorentinischen verband.
Im Servitenkloster (jetzt Gymnasium) seiner Vaterstadt sieht man noch heute von
ihm eine, um 1506 gemalte stehende Madonna mit dem segnenden Kinde , nebst
Engeln und Heiligen.
Giovanni da San Giovanni, genannt Manozzi, ein Maler aus San Giovanni, geb.
1590, gest. 1636 , erlernte die Kunst bei Matteo Roselli und bildete Sich 511 der
Folge zu einem der bedeutendsten und fruchtbarsten Frescomaler Italiens aus. Er
führte im Kirchenstaate , zu Rom , in Toseana, in Florenz, eine unglaubliche Anzahl
gTQSF-Pällmiger Malereien, sowohl historischen und mythologischen als christlichen
Inhalts aus. Mit einer lebhaften und fruchtbaren Phantasie verband er eine ungemeine
Sicherheit der Technik. Wie Caravaggio und Spagnoletto liebte er starke Ge-
gensätze von Licht und Schatten , doch erscheinen diese bei ihm gemässigter, dafür
1st aber auch die Wirkung in seinen Gemälden nicht so gross , wie bei denen der ge-
nannten Meister. Im Colorit steht er übrigens letzteren durchaus nicht nach. Als