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Gilpin , Savery
Gimignano, Vincenzio da San.
für den Ernst der Schönheit, noch an Energie des Willens und ausgebreitetem Talent
nachstand; erfüllt werden.
Literatur. Fr. Kugler. Karl Friedrich Schinkel. Eine Charakteristik seiner künstlerischen Wirksam-
keit. Berlin, 1842.
Gilpin, Savery, ein seiner Zeit sehr geschätzter englischer Thiermaler, der zu
Anfang dieses Jahrhunderts gestorben und sich neben der trefflichen Thiercharak-
teristik besonders dadurch ausgezeichnet haben soll, dass er seinen Thieren in Thier-
fabeln, z. B. in Swifts bekannter Satyre von Hoynhrns und Yahus, in Shakespeares
„As you like it" , dem traurigen, einsamklagenden Hirsch u. s. w., den vom Dichter
beabsichtigten Ausdruck sprechend ähnlich verliehen habe. Zu seinen besten Werken
zählt man die grosse Fuchsjagd mit Barret gemalt (von Morris und Bartolozzi
gestochen), und eine Falkenjagd (gest. v. Morris).
Gilpin, William, ein englischer Landschaftsmaler, der sich namentlich durch die
Herausgabe malerischer Reisen in Aquatinta einen geachteten Namen unter seinen
zeitgenössischen Landsleuten erworben. Kühn und voll Kraft hebt sich der Vor-
und Mittelgrund seiner Landschaftsgemälde hervor, und die Ferne entschwindet dem
Auge gleichsam in einem dämmernden durchsichtigen Nebelschleier. In seinen litera-
rischen Werken, bestehend in Abhandlungen über die landschaftliche Schönheit in
der Natur, in Beobachtungen über verschiedene Gegenden, Gebirge, Flüsse Gross-
britanniens, in malerischen Reisen u. s. w., zeigt er sich als ein richtiger und gefühl-
voller Beobachter von Naturscenen, als geschmackvoller Landschaftsmaler und Be-
urtheiler der Landschaftsmalerei, als unterrichteter und unterhaltender Schriftsteller.
Gilpin starb im ersten Jahrzehend dieses Jahrhunderts.
Literatur. Fiorillo, Geschichte der Malerei in Grossbritannien.
Gimignani Giminiani, Geminiani oder Gimignano Giacinto, Historien-
maler aus Pistoja, geb. 1611, gest. 1681 , bildete sich bei Nic. Poussin in Rom,
ging aber später in Pietro da Cortonafs Schule über, richtete sich jedoch in seinen
Bildern in Composition und Zeichnung nach ersterem, während er im Colorit und im
Geschmack der Bauwerke mehr den zweiten nachstrebte, in seinen Frescobildern
letzteren sogar ganz nachahmte. Zuweilen eiferte er auch dem Guercino nach, wie
in jenem Leander der königl. Gallerie zu Florenz, der lange für ein Bild jenes
Meisters galt. Zu Rom, im Baptisterium des Laterans, zu Florenz und anderen Orten
hinterliess er- viele seiner Zeit geschätzte Fresken.
Wir besitzen auch eine Anzahl radirter Blätter dieses Meisters, die sehr gesucht
sind, und das grosse Talent Gimignanfs beurkunden, Man tadelt zwar an ihnen die
Arme und Beine, die mit mehr Geschmack gezeichnet Sein könnten, aber sie sind
doch durchaus mit einer eben so freien und leichten als hübschen Nadel radirt und
erfreuen durch die angenehme, malerische Wirkung.
Zu den besten zählt man: den Raub der Sabine-rinnen (1649); die Belagerung
und Kapitulation von Tournay im Jahr 1581, und die Schlacht von Covensteyn, beide
Blätter befinden sich in Strada's Geschichte des niederländischen Befreiungskriegs;
die Weinieße (1647); den Tod der Virginia; Semiramis eilt vom Putztisch, um einen
Aufruhr zu stillen.
Nebenstehende Monogramme sieht man auf einigen seiner Blätter.
Gimignani, LOIIOViOO, Historienmaler, der Sohn und Schüler des Vorigen, geb.
1644 zu Rom , gest. 1697, erwarb sich durch Seine Gemälde fast noch mehr Achtung-
als sein Vater mit den seinigen; denn sind die des Lodovico auch nicht so correkt
in der Zeichnung, Wie die des Giacinto, so übertreffen sie dagegen die des letzteren
durch geistreichere Einfälle, reizendere Tinten, gefälligere Bewegung-am Seine
Fresken wurden Wegen der trelflichen Behandlungsweise oft von Malern stndirt.
Vater und Sohn malten auch in Gemeinschaft zu Rom verschiedene Kirchen-, Saal;
und Zimmerbilder. Mehrere dieser gemeinsam von ihnen gemalten Bilder- wnrden von
Blqemaert, Caylus und Anderen gestochen.
Gimignano , Bastiano da, siehe Mainardi.
Gimlgnano, Vincenzio da. San nach seinem Geburtsort so genannt, sein