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Gillis, Antonius Laurentius
Gillray.
Gillis, Antonius Laurentius, ein Stempelschneider, der im Jahr 1'797 zu Ant-
werpen geboren wurde. Zu seinen besten Arbeiten zählt man: das Wappen der
königl. Akademie zu Antwerpen und das der Akademie von St. Lucas ebendaselbst.
Gillis, Jakob, von Einigen auch Jakob Gellig geschrieben, ein Maler, der zu
Utrecht um 1676 blühte und mit grosser Meisterschaft alle Gattungen von Fluss-
und Seefischen malte. Später malte er auch Bildnisse. Im Museum zu Berlin sieht
man von ihm ein treElich gemaltes Bild mit einer Anzahl Flusstische. Er War mit
einer 'Tochter des bekannten Landschaftsmalers Adam Willaarts verheirathet.
Gillmeister, Ernst, grossherzoglicher Genremaler zu Schwerin, ein äusserst
tüchtiger Künstler in seinem Fache, geb. zu Ludwigslust (im Mecklenburgschen),
gab sich, als der Sohn eines Glasers, schon frühe mit Versuchen in der Glasmalerei
ab, und beschloss, als die Wiedererweckung dieser Kunst allseitiges Interesse er-
regte, sich ganz derselben zu widmen. Seine chemischen Kenntnisse erwarb er sich
in Göttingen, seine künstlerische Ausbildung aber in München und später in Sevres.
Im Jahr 1846 vollendete er die drei grossen Prachtfenster der Heiligen Blutskapelle
im Dome von Schwerin nach den herrlichen Cartons von Peter v. Corneliu s. Im
Mittelfenster ist die Himmelfahrt Christi dargestellt, die beiden Seitenfenster ent-
halten rechts den Apostel Petrus, links den Apostel Paulus, in den äussersten Fenster-
nischen rechts Moses, links Jesaias. Die Ausführung auf Glas vereinigt vollkommene
Durchsichtigkeit sämmtlicher Farben bei aller Gluth und Pracht des Colorits mit
einer ganz harmonischen Wirkung. Ferner malte er auf die Gläser von sechs
Fenstern eines Saales im neuen Schloss zu Schwerin nach den Cartons den Maler
Schumacher und Lenthe, achtzehn Vorfahren des grossherzoglichen Regenten-
hauses , würdige Gestalten von guter Zeichnung und lebendiger Charakteristik End-
lich übernahm er die Ausführung der drei Altarfenster der wiederhergestellten Kirche
der Altstadt Röhel, unweit Wittstock, nach Cartons von G. Lenthe, und im Auf-
trag des Grossherzogs von Mecklenburg die Vervollständigung der noch fehlenden
Glasmalerei in der Kirche zu Doberan.
Gillot, Claude, Maler und Kupferätzer, geb. 1673 zu Langres, gest.1722 zu-
Paris, war anfänglich ein Schüler seines Vaters, eines mittelmässigen Malers, ver-
vollkommnete aber später seine künstlerische Ausbildung bei J. B. Corneille zu
Paris. Er war einer der ersten Künstler in Frankreich, welche es unternahmen,
Gesellschaftsstücke, französische und italienische Schauspieler in tragischen und
komischen Scenen, Satyre und Faune mit schalkhaften und lüsternen Blicken, Possen-
reisser und Charlatane, Maskeraden und Balle, zu malen. Diese Malereien, mit
Geist und Feuer entworfen und lebendig und geschmackvoll ausgeführt, waren lange
Zeit hindurch die Bewunderung der Menge und verschafften 1715 ihrem Urheber
eine Stelle unter den Mitgliedern der Akademie. Gillot wurde indessen, WähTßnd
er auf dem Gipfelpunkte seines Ruhrnes stand, von seinem Schüler Ant. Wateau,
den Aehnlichkeit der Ideen und des Geschmacks an seinen Lehrer fesselten , der aber
mehr Talent und einen noch lebhafteren Geist besass, als dieser, überilügelt und ver-
dunkelt. Er gab desshalb die Malerei auf und widmete sich der KüPfeYStCChf-Ifkllnst.
Die Gegenstände, die er nun mit der Radirnadel darstellte, waren fast die nämlichen,
die er früher gemalt; seine Blätter fanden desshalb auch so großen Beifall, da-SS
sie häufig nachgeahmt wurden. Sie zeigen in der Regel, so viel sich auch an ihnen
in Beziehung auf Correktheit der Zeichnung und Bezeichnung des Charakteristischen
aussetzen lässt, eine verständige Behandlung der Nadel und haben eine kräftige-
Wirkung. Die besten seiner radirten Blätter sind: das durch Satyrn unterbrochene
Dianenfest; das Fest des Waldgottes; Satyrn und Bacchanten feiern das Fest des.
Bacchus; Waldgötter und Nymphen feiern das Fest des Pan; la laitiere et le pot
renverse.
Gillray, James, ein berühmter englischer Karrikaturenzeichner und Kupferstecher,
geb. um 1'750, gest. um 1820, wurde von seinem Vater, einem Invaliden, zu einem
Schriftstecher in die Lehre gethan; dieser Beruf gefiel ihm aber nicht, und er be-
schloss unter die Komödianten zu gehen. Nachdem er als Schauspieler geraume