Ghisolfi
Ginnnicola.
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GhiSOHi, Giovanni, geb. 1632 , ein Maler aus Mailand, der sich nach Salvator
Rosa bildete, und in dessen Bildern man auch die Befolgung der Grundsätze dieses
Meisters erkennt. Er malte meistens treifliche Architekturst-iicke und perspektivische
Ansichten, die er mit hübschen Figuren stafiirte. in der Dresdner Gallerie sind zwei
Bilder von ihm: Ueberreste verfallener Prachtgebäude und: Marius auf den Ruinen
von Karthago. g
Einige seiner Bilder tragen nebenstehendes Zeichen.
Ghitiii, Pompeo, Historienrnaler, geb. 1631 zu Marone im Brescianischen, gest.
1703, erlernte die Kunst bei Ottavio Amigoni zu Brescia und hernach bei G. B.
Discepoli, dem er später als Gehülfe nützliche Dienste leistete. Er verschaffte
sich durch seine fruchtbare Einbildungskraft, die Richtigkeit der Zeichnung und das
kräftige Colorit, das man in seinen Bildern in Oel und al fresco wahrnimmt, einen
geachteten Namen.
Wir kennen von Ghitti auch vier correkt gezeichnete und mit freier leichter
Nadel radirte Blätter, denen man es ansieht, dass ihr Urheber sehr gut mit der
Feder gezeichnet haben muss. Es sind eine heil. Familie und eine Ruhe in Aegypten,
nach Discepoli; die Dornenkrönung, nach Tizian, und der heil. Maurus, Kranke
heilend.
Giacarolo, Battista, ein Maler aus Mantua, der sich in Giulio R0mano's
Schule bildete. Wir linden von ihm ein Altarbild in der Kirche S. Cristoforo seiner
Vaterstadt angeführt.
Giachetto (Jaquet), genannt Francioso, ein ausgezeichneter französischer Bild-
nissmaler, welcher neben Johann van Eyck und Rogier von Brügge genannt
wird, von dem aber nur der Name auf uns gekommen ist. Der Bildhauer Antonio
Filarete, welcher den Künstler in Rom gekannt zu haben scheint, bemerkt nämlich
in dem Dedikationsschreiben an Francesco Sforza, welches an der Spitze seines
Werks über die Architektur steht: „Auch ein giachet-to (vom französischen: Jaquet)
francioso, der noch lebt, ist ein guter Meister, hauptsächlich im Malen nach dem
Leben. Er malte zu Rom Papst Engen (IV. reg. 1431-l447) mit zwei von seinen
Leuten neben ihm, Gestalten, welche wahrhaft zu leben scheinen. Dieses Bild, auf
Tuch gemalt, wurde in derSakristei von S. M. della Minerva aufgestellt."
Literatur. Dr. Gio. Gaye, Carteggio inedito d'artisti dei secoli XIV., XV., XVI. Firenze, 1839.
Giachinetti, Gonzalez Juan, in Italien il Borgognone dalle teste genannt,
Maler, geb. zu Madrid um 1630, gest. 1696 zu Bergamo, scheint sich in Italien
vorzugsweise nach Tizian gebildet zu haben. In Madrid findet man noch Bilder
von ihm.
Giambono, Michiel, ein Maler und Mosaikarbeiter, der in der ersten Hälfte des
15.Jahrhunderts in Venedig thätig war und in dem damals herrschenden germani-
sehen Styl der Malerei arbeitete, in jener Richtung, die sich durch eine eigenthüm-
liche hinschnielzende Weichheit," der es jedoch nicht an Ernst und Würde fehlte, und
das warme gesättigte Colorit, besonders der Carnation, anszeichnete. Vorzüglich
schöne Mosaiken vom Jahr 1430 sieht man von ihm in der Kapelle de' Mascoli zu
Venedig. Ein Altarwerk von ihm, einen Christus mit vier Heiligen, verwahrt die
dortige Akademie. Im Berliner Museum ist von demselben Meister ein Temperabild
zu sehen, die heil. Magdalena von sechs Engeln zum Himmel emporgetragen.
Giani, Felice, aus Rom, Stand Zll Ende des vorigen Jahrhunderts im Ruf des vor-
züglichsten Malers für Zimmerdekorationen. Seine Ornamente sind sehr mannigfaltig,
mit Geschmack angegeben, leicht und gefällig behandelt.
Giannetti, Filippo, ein Landschaftsmaler aus Messina, gest. zu Neapel 1702,
bildete sich bei dem Holländer A. Casembrot, der damals für den besten Land-
schaftsmaler in Giannettfs Vaterstadt galt. Er übertraf aber den Lehrer an Gross-
artigkeit der Erfindung, in Beziehung auf Ausführung stand er ihm jedoch sehr
nach. Giannetti arbeitete sodeicht und rasch, dass man ihn den Fa presto der
Landschaftsmaler heissen könnte.
Giannicola, siehe Manni.