Gherardini , Giovanni
Gheyn, Jakob de, der ältere.
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Gherardini, Giovanni, Maler aus Bologna, geb. 1610, gest. 1685 , bildete sich
bei Michelangelo Colonn'a und half demselben später bei seinen vielen Arbeiten.
Gherardini, Giovanni, ein italienischer Kupferstecher, der um 1669 arbeitete
und nach Guido Reni, A. Sacchi, P. Berettini stach.
Gherardini, Stefano, Maler aus Bologna, gest. 1755, bildete sich bei Gius.
Gambarini und malte, wie dieser, Bambocciaden, die ihrer Munterkeit und lleissigen
Ausführung wegen gefallen.
Gherardini, Tommaso, Maler aus Florenz, geb. "1715, gest. 1797, war ein
Schüler von Vinc. Meucci, sah sich aber auch in der bologneser und venezianischen
Schule um. Er war besonders in der Nachahmung von Basreliefs und Helldunkel
sehr geschickt, malte jedoch auch Geschichtsbilder in Oel und al fresco. In der Gallerie
des Belvedere zu Wien sieht man von ihm drei Gemälde: ein Opfer zu Ehren des
Pan; Viktoria mit der Fama auf einem Siegeswagen, und den Triumphzug der
Ariadne, alle drei Bilder Nachahmungen antiker Reliefs, grau in grau in Wasser-
farben gemalt.
Gherardo delle Nette , siehe Honthorst.
Gherardo, ein Mosaikarbeiter, Tempera- und llrliniaturmaler, auch Kupferst-echer aus
Florenz, der im Auftrag des Lorenzo Magnilico mit Domenico Ghirlandajo die
Ausschmückung der Kapellen des Doms zu Florenz mit Mosaiken übernahm; die
Arbeit wurde jedoch, kaum begonnen, durch den Tod des grossen Medicaers (1492)
unterbrochen. Nur das Haupt des heil. Zenobids in natürlicher Grösse in der Kapelle
dieses Heiligen wurde fertig und wird noch heute dort bewahrt. Von seinen Wand-
gernälden hat sich nichts erhalten, dagegen sieht man in der Pinakothek zu
Bologna eine von ihm für die dortige Kirche S. Domenico gemalte Altartafel, die
heil. Katharina von Siena darstellend. Von Miniaturen, in denen er den Styl des
Dom. Ghirlandajo mit einer unglaublichen Pracht und Zierlichkeit verbindet,
schreibt man ihm zu: die für König Matthias Corvinus (um 1490) ausgeführte Bibel
(jetzt in der vatikanischen Bibliothek zu Rom) und ein Missale vom Jahr 1494 in der
laurentianischen Bibliothek zu Florenz. Auch im Archiv des Spitalpfarrers von
S. Gilio daselbst sollen sich noch einige Bücher mit Miniaturen von Gherardo vor-
finden. In den letzten Jahren seines Lebens kamen Stiche von Martin Schon-
gauer und Albr. Dürer nach Florenz, die dem Künstler so wohl gefielen, dass er
einige derselben sehr gut mit dem Grabstichel in Kupfer nachstach. Man führt von
solchen von ihm gefertigten Arbeiten namentlich einen Christus am Kreuz mit Maria
und Johannes, nach ersterem Meister, an; es hat sich aber weder dieses noch sonst
ein beglaubigtes Blatt von Gherardo erhalten. Passavant (Kunstblatt, Jahrg. 1850,
Nro. 37) hat Gründe, ihm eine Pieta, ein höchst merkwürdiges Blatt im brittischen
Museum, zuzuschreiben.
Literatur. Vasari, Leben der ausgezeichnetsteu Maler, Bildhauer und Baumeister. Kngler, Hand-
buch der Geschichte der Malerei.
Ghering, Jan, ein Maler, der um 1665 in Flandern blühte, und sich namentlich
in der Darstellung des Innern von Kirchen im prächtigen Renaissancestyl einen
Namen erwarb. ln der Gallerie zu Dresden und im_Bolvedere zu Wien Sieht man
derartige Bilder von ihm. Er piiegte seine Bilder mit nebenstehendem Monogramm i
zu bezeichnen.
Ghesquiere , NQPOIGOD FIMIQÜIS, ein Genremaler, geb. zu Gent 1812, genoss
in den Jahren 1836-1837 die Unterweisung des Fr. de Braekeler und machte
sich seit dieser Zeit durch seine Bilder, welche die verschiedenen Kunstausstellungen
schmückten, rühmlich bekannt.
Gheyn, Jakob de, der ältere, Historienmaler und Kupferstecher, geb. 1565 zu
Antwerpen, gesh 1515, Wal- egn Schüler seines Vaters Johann de Gheyn, der
die Kunst der Glasmalerei übte, und bildete sich bei diesem so rasch aus, dass er es
schon in seinem 17. Jahre so Weit gebracht hatte, die nach dessen Tod llllVßllelldet
hinterlassenen Arbeiten fortsetzen zu können. Sterbend aber empfahl ihm noch der
Vater die Malerei mit der Kupferstecherkunst, in der der Sohn unter seinen
Müller, Künstler-Lexikon. II. 13