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Facius, Friedrich Wilhelm
Fägerplan.
Unter ihren Büsten, die glücklich aufgefasst, sehr ähnlich und edel charakterisirt
sind, hebt man besonders hervor die des Prinzen Wilhelm und der Prinzessin Karl
von Preussen , des Grossherzogs von Sachsen-Weimar u. s. w.
Facius, Friedrich Wilhelm, grossherzogl. Hofmedailleur und Professor, geb.
1764 zu Greitz im Voigtlande , gest. 1843 zu Weimar, der Vater der Vorigen , wurde
von seinen Eltern anfänglich zum Kaufmann bestimmt, und erst nach wiederholten
Beweisen eines unläugharen bedeutenden Talentes durfte er seiner Neigung für die
Stempelschneidekunst sich hingeben. Um sich die Mittel zu seinen Studien zu sichern,
gravirte er Wappen und Symbole in Stahl, bis er im Jahr 1788 nach Weimar kam,
wo er Göthe, Wieland, Herder u. s. w., kennen lernte und durch ein Porträt
des Herzogs als Medaillon in Wachs dessen Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Auf
Göthefs Veranlassung erlernte er, unterstützt vom Herzog, bei Tettelbach in
Dresden die Steinschneidekunst, und brachte darin auch recht hübsche Arbeiten,
bestehend in mythologischen Figuren u. s. w. zuwege. Bei Gelegenheit des neuen
Schlossbau's in Weimar erfand er für die architektonischen Leistenornamente eine
Masse, die an Dauer und Schönheit die bisher gebräuchliche französische übertraf,
so dass der Herzog ihm die Lieferung sämmtlicher in dieses Fach einschlagender
Artikel übertrug. Fortwährend blieb übrigens Facius als Medailleur tbätig und unter
vielen derartigen Arbeiten erwarben ihm seine Medaille auf die Zusammenkunft der
Kaiser Napoleon und Alexander zu Erfurt, die Medaillen auf den Staatsminister von
Voigt , auf Göthe, Schiller, Wieland u. s. w. auch in weiteren Kreisen Beifall. Unter
seinen Intaglien, deren Anzahl sich sehr hoch beläuft, rühmt man besonders einen
Arion, Gruppen von Tänzerinnen und einen I-lerkuleskopf. Seine späteren Arbeiten
waren meist Wappen in Stein oder Stahl. Es ist darunter besonders das sogenannte
„Alliancewappen der Frau Grossherzogin" in brasilianischem Topas zu nennen. Seine
letzte bedeutendere Arbeit war das grosse, in Stahl gravirte Staatssiegel des Gross-
herzogthums, dessen feste und reine Vollendung von der Hand des 76jährigen Greises
bewundernswürdig ist.
Literatur. Kunstblatt, Jahrg. 1843, Nro. 53.
Facius, Georg Sigmund und Johann Gottlieb, Brüder, Zeichner und ihrer Zeit
sehr geschätzte Kupferstecher in punktirter Manier, waren beide 1750 zu Regens-
burg geboren, bildeten sich in ihrer Kunst aber in Brüssel aus, wo ihre Eltern
später hinzogen. Im Jahr 1776 gingen sie nach England, woselbst sie zu Ende
des vorigen Jahrhunderts starben. Zu ihren besten Blättern zählt man: den Maler
WVest und seine Familie, nach West (1777); Apollo und die Musen, nach C. Maratti
(1784); Apollo mit den Musen auf dem Parnass, nach L. Guttenbrunn (1794);
Hektor und Paris, nach Ang. Kaufmann; Abraham bewirthet die drei Engel, nach
Murillo; den Kuhhirten, gewöhnlich der grosse Stier genannt, nach P. Potter.
Factor, Nicolas , genannt el beato, Maler, geb. zu Valencia im Jahr 1520, be-
schäftigte sich anfänglich mit den Wissenschaften und der Kunst zugleich , trat aber
schon 1537 in den Orden des heil. Franziscus und widmete sich von nun an, ausser
seinen geistlichen Uebungen, ausschliesslich der Malerei. Er malte für das Kloster
seines Ordens Santa Maria de Jesus in seiner Vaterstadt verschiedene Werke in fresco,
die sich durch Stlldlfte Zeichnung, überhaupt durch solide Technik auszeichnen und
unter denen man den Sieg des heil. Michael über Lucifer besonders rühmt. Auch
die Chorbücher seines Ordens schmückte er mit Miniaturen; ausserdem sieht man
noch in anderen Kirchen und Klöstern von Valencia Bilder aus der Passion und zur
Älerberrlichung der heil. Jungfrau von ihm. Er starb 1583 und wurde wegen seiner
Frömmigkeit 1786 vom Papst selig gesprnnhem Sein Hauptwerk: eine Madonna
mit- dem Kinde. auf den Armen , in dem genannten Kloster, wurde von der Akademie
S. Carlos zu Valengig, zum Gegenstand einer Preisaufgabe für Kupferstecher be-
zeichnet.
hneralur- Blrmudez, Diccionario historico de los mas illustres professores de las bellu arge; in Eßpifll.
FägerPlan, ein schwedischer Maler, geb. 1788, nlalte sowohl Historien als
F rüchtestücke und hat sich in beiden Gattungen der Malerei einen Namen erworben.