186
Gerike
German Llorente.
Erfolg hatte, als in Paris, und gab sich dort viel mit Lithographiren ab; namentlich
aber widmete er sich daselbst dem Studium der Pferde , mehr als diess bis daher der
Fall gewesen. Nach seiner Rückkehr in's Vaterland malte er eine grosse Anzahl
Staifeleibilder und Aquarellen, beschäftigte sich auch mit Modelliren, ja er trug sich
mit dem Plan, eine Reiterstatue auszuführen; es blieb jedoch bei der Idee, wie auch
einige Entwürfe zu grossartigen Gemälden nicht zur Ausführung kamen. Ausser dem
angeführten grossen Bilde der Medusa sieht man von ihm im Louvre zu Paris noch
mehrere kleinere genial gemalte Gemälde, Soldaten- und Pferdstücke, welche letztere
Meisterwerke in ihrer Art sind.
Gericaults Thätigkeit als Lithograph verdient desshalb noch eine besondere Er-
wähnung, weil, durch seine Zeichnungen auf Stein angefeuert, die noch so junge
Kunst der Lithographie in Frankreich jetzt allmählig das ganze wirkliche Leben mit
allen seinen Erscheinungen in den Bereich ihrer Darstellungen zog, und eine neue,
selbstständig schafende Richtung nahm, durch Welche sie sich auf die Höhe schwang,
auf der sie heute noch steht.
Gerike, Samuel Theodor, I-Iistorienmaler, geb. 1665 zu Spandau, gest. zu Berlin
1730 als Hofmaler und Galleriedirektor, bildete sich bei Romandon, auch soll er
seine Studien in Rom fortgesetzt haben. Man kennt von ihm zwei radirte Blätter:
Maria, den Leichnam ihres Sohnes am Grabe küssend, und Johannes, den Täufer, in
der Wüste (1696).
Gerino, ein Maler aus Pistoja, ein Freund des Pinturicchio, der viele Arbeiten
mit ihm ausführte, ahmte mit vielem Fleisse die Manier des Perugino nach. In
Pistoja. malte er 1509 eine Tafel in S. Piero maggiore, welche dort noch zu sehen
ist, und im Jahr 1520 eine andere für das Refektorium der Nonnen da Sala (jetzt
in der üorentinischen Gallerie). Für die Brüderschaft von Buon Gesu in Borgo S. Se-
polcro führte er eine Beschneidung Christi auf Holz in Oel aus , auch schmückte er
daselbst mehrere Kapellen mit Frescogemälden, nämlich die der dasigen Dechanei,
eine andere an der Strasse nach Anghiari, eine dritte in S. Lorenzo, der Abtei der
Mönche von Camaldoli.
Literatur. Vasari, Leben der ausgezeiclmetsten Maler, Bildhauer und Baumeister.
Gerke , Johann Philipp , ein Maler aus Orgendorf bei Hamburg, der sich auf der
Akademie zu München bildete. Im Jahr 1834 stellte er hier mehrere mit nebigem
Monogramm bezeichnete historische Bilder aus, deren Stoff meist deutschen Gedichten .
entnommen war. (E1
Gerlach, Philipp, ein Architekt, geb. 1679 zu Spandau, gest. 1748 als Ingenieur-
major und Geheimerrath zu Berlin, war ein Schüler von J. B. Broebes , bildete sich
aber namentlich auf Reisen. Seine Haupt-bauten sind; die grosse Friedrichshospital-
kirche und der Glockenthurm der reformirten Parochialkirche zu Berlin und die
Garnisonskirche zu Potsdam,
Germain, Pierre, Bildhauer, Goldschmied und Medailleur, geb. zu Paris 1647,
gest. 1684, hat sich durch goldene Platten in getriebener Arbeit, mit denen die Ein-
bände der Bücher verziert wurden, welche die Kriegsthaten Ludwig XIV. schildern,
und durch verschiedene schöne Medaillen seiner Zeit einen geachteten Namen er-
worben.
Germain, Thomas, Architekt, Bildhauer und Goldschmied, der 501111 des Vorigen,
geb. 1673 zu Paris, gest. 1748, bildete sich hauptsächlich in Rom lllld führte nach Seiner
Rückkehr in's Vaterland meistens Prachtgeräthe für Paläste und Kirchen von Gold
und Silber aus, mit denen er sich Ruhm und Ehre unter seinen Zeitgenossen erwarb.
Er soll sich auch mit der Architektur beschäftigt haben und man nennt eine Kirche
in Livorno als sein Werk- Die Kirche St. Louis du Louvre zu Paris wurde-unter
seiner Leitung erbaut. Sein Sohn Pierre bemühte sich düTCh seine Arbeiten den
Künstlerruhm der Voreltern aufrecht zu erhalten. Er gab 1748 ein Buch: "Elemens
de Yorfevrerie" in 100 Blättern heraus.
German Llorente, D, Bernardo, Maler, geb. zu Sevilla 1685, gest. daselbst
1757, bildete sich bei seinem Vater und hernach bei Cristobal Lopez so rasch,"