180
Genuari, Cesare Genoels.
Gennari, Gesare, ein Maler aus Cento, der Sohn des Erccle, der "Bruder des
Benedetto, des jüngeren, und Neife des Guercino, geb. 1641, gest. 1688, war
gleich jenem Schüler und Nachahmer des letzteren, wie man besonders in einer
Maria Magdalena zu S. Martino in Bologna sehen kann. Im Louvre zu Paris sieht
man von ihm: die heil. Jungfrau mit dem Kinde. Er hatte zwei Söhne: Gian.
Francesco und Carlo Gennari, die ebenfalls Maler waren und in der Manier des
Guercino malten.
Gennari, Ercole, der Sohn Benedetto's, des älteren, und jüngere Bruder des
Bartolommeo, Maler, geb, zu Cento 1597, gest. 1658, erlernte die Kunst bei
seinem Schwager Guercino und ahmte diesen auch in seinen Werken auf s Pünkt-
lichste nach.
Gennari, Giovanni Battista, ein Maler, der von 1598-1607 blühte, von dessen
Lebensverhältnisse wir aber keine weitere Kunde besitzen.
Gennari, Lorenzo, ein Maler aus Rimini, der um 1650 lebte, und ebenfalls ein
Schüler von Guercino gewesen sein soll. In der Kapuzinerkirche seiner Vaterstadt
sieht man ein sehr verständig gemaltes Bild von ihm.
Gennerich, Otto, ein talentvoller Historienmaler zu Berlin, von dem man unter
Anderem auf der dortigen Kunstausstellung im Jahr 1852 ein interessantes Bild:
die letzte Geheimerathsitzung des grossen Kurfürsten sah, an dem man das Streben
in dem Wiedergeben des Aeusserlichen, in Lokalität, Costüm u. s. w., wie der inneren
Charakteristik der Figuren rühmte, obgleich noch mehr Prägnanz des Ausdrucks
und etwas mehr individualisirende Zeichnung der Charaktere zu wünschen ge-
Wesen wäre.
GGIIOÖ, Michel Philibert, Historien- und Genremaler, geb. 1'795 zu Lyon, bildete
sich unter Revoil zu einem der bedeutendsten Künstler seiner Vaterstadt. Seine
Bilder sind gemüthlich und wahr und mit grossem Fleisse durchgeführt. Auf der
grossen pariser Kunstausstellung im Jahr 1855 sah man von ihm ein sehr nettes
Bild: das Familienfest.
Genoels oder Genaels, Abraham, genannt Archimedes, berühmter Land-
schaftsmaler und Kupferätzer, geb. 1640 zu Antwerpen, erhielt den ersten Unter-
richt in der Kunst durch Ab r. Backereel und später durch Firelens in Herz0gen-
busch, begab sich hernach nach Paris, "wo er acht grosse Gartens mit Kinderspielen
und Landschaften zu Tapeten für den Minister Louvois ausführte, auch für andere
französische Grosse Bilder fertigte und Lebrun die landschaftlichen Hintergründe
zu seinen Alexandersschlachten malte. Nachdem er auf Lebrun's Vorschlag 1665
Mitglied der französischen Akademie, und 1672 Freimeister der St. Luccasgilde ge-
worden war, reiste er 1674 mit einigen Freunden nach Rom, und blieb daselbst
mehrere Jahre, emsig mit Studien nach der Natur beschäftigt. Nach Frankreich
zurückgekehrt, wollte man ihn in Paris unter sehr günstigen Bedingungen zurück-
halten, allein die Liebe zu seinem Vaterland trieb ihn 1682 in Seine Heimath zurück,
wo er in hohem Alter starb.
In Genoels Bildern nimmt man die seltene Vereinigung einer geistvollen Erfin-
dung mit einer grossen Naturwahrheit wahr; sein Vortrag ist verschieden , je nach
dem Gegenstand, und durchaus charakteristisch. Sein Colorit ist frisch und kräftig,
seine Behandlung geschmackvoll. Im Museum zu Antwerpen Sieht man von ihm
ein Bild: Minerva und die Musen.
Seine geätzten Blätter sind in einer breiten Manier radirt und haben mehr das
Aussehen freier Skizzen, als vollendeter Radirungen. Ihr Hauptreiz besteht gerade
nicht in einer besonders grossen Wirkung, sondern mehr in der zierlichen Behand-
lung. Die schönsten sind: eine Ansicht des Campo Vacßino (1635); die Entführung
der Europa (1634); der durchbrochene Felsen; die Ruhe in Aegypten (1677); eine
Landschaft mit zwei am Ufer des Flusses knieenden Figuren; 6 Blätter gl-osse
heroische Landschaften. ß
Literatur.
dam , 1812.
en Vlaam.
mmerzeel, De Levens en Werken de: Holl-
- Bansoh, Le peintre graveur nebst Suppe.
Kunstschilders u.
Amster-