Volltext: F - L (Bd. 2)

Gengembre 
Gennari, Benedetto, der jüngere. 
179 
Gengembre, JOSGPh Zäphirin, ein Schlachtenmaler zu Paris, der meistens die 
siegreichen Kämpfe der Franzosen in Algier zum Gegenstand seiner Darstellungen 
wählt. Im Jahr 1855 sah man von ihm auf der grossen Kunstausst-ellung zu Paris 
aber auch: eine Scene aus der Schlacht an der Alma. 
Genisson, Victor Jules, ein ausgezeichneter Architekturmaler, geb. 1805 zu 
St. Omer (in Frankreich), bildete sich an der Akademie zu Antwerpen unter der 
Leitung von Math. van Bree, machte hierauf von 1829 an Reisen nach Frankreich, 
Italien und Deutschland und liess sich 1834 zu Löwen nieder, woselbst er sich mit 
grossem Erfolg der Darstellung von kirchlichen Architekturen, namentlich von In- 
terieurs mittelalterlicher Kirchenbaut-en mit ihren Altären und dem reichen Schmucke 
von Bildhauerarbeiten widmet. Seine Bilder zeichnen sich durch die geniale Auf- 
fassung, durch den Reiz und die glänzende Wirkung des Colorits , die Klarheit und 
Durchsichtigkeit des Luft- und Lichttons, die correkte Zeichnung und die acht künst- 
lerische Durchführung aus. Zu seinen Hauptwerken zählt man: das Innere der 
Jakobskirche in Lüttich; die Paulskirche zu Antwerpen; das Innere des Münsters 
von Strassburg; das Chor der Collegiatkirche von St. Gommaire in Lierre; das Innere 
der Kirche von Averbade; eine Innenansicht der Kathedrale von Amiens. 
Gennari, Bartolommeo, der ältere Sohn Benedetto, des älteren, und Bruder des 
Ercole, geb. 1594 zu Cent-o, gest. 1661, war wie dieser Schüler und Nachahmer 
des Guercino. Im Rosario zu Cento sieht man von ihm den heil. Thomas, der 
seine Finger in Christi Wundmale legt. 
Gennari, Benedetto, der ältere, ein Maler von Cento, war der Lehrer des 
Guercino , über seine Lebensverhältnisse ist aber nichts Näheres bekannt, als dass 
er 1610 gestorben. 
Gennari, Benedetto, der jüngere, Maler, geb. zu Cento 1633, gest. 1715 zu 
Bologna, war der Sohn des Ercole Gennari, der Neffe und Schüler des Guercino. 
Schon in seinen ersten Arbeiten legte er eine solche Geschicklichkeit, sich in die 
Kunstweise seines Meisters hineinzuarbeiten, an den Tag, dass dieser ihn bald als 
seinen besten Gehilfen verwenden konnte. Eben so rasch erwarb er sich durch eigene 
Hervorbringungen, seinen heil. Antonius von Padua in der Kirche der Kapuziner, 
seine heil. Rosa in S. Domenico und andere Bilder zu Bologna und Fano Ruhm und 
Ehre. Da er aber- erfuhr, in welchem Ansehen die Werke seines Oheinis bei König 
Ludwig XIV. von Frankreich standen, begab er sich 1672 nach Paris, woselbst er 
sehr schmeichelhaft aufgenommen wurde und vielfach Beschäftigung fand. Schon 
nach zwei Jahren verliess er jedoch Paris wieder, um sich nach London zu begeben, 
wo er von König Karl II. von England sehr huldvoll empfangen wurde und mannig- 
fache Aufträge, besonders in Bildnissen, erhielt. Nach dem Tode des Königs trat 
er 1685 in die Dienste seines fNachfolgers Jakob IL, für den er, weil derselbe die 
katholische Religion in England wieder einzuführen beabsichtigte , eine Menge kirch- 
licher Gemälde für Verschiedene neu errichtete Kirchen und Kapellen ausführen 
musste. Nachdem aber der König vom Thron gestürzt worden, iioh auch Gellllafi 
nach Frankreich, wandte jedoch (bald auch diesem Lande wieder den Rücken und" 
liess sich in Bologna nieder, wo er für die Höfe von Modena und Gnastalla bis an 
seinen Tod vielseitig beschäftigt blieb. 
In seinen Malereien folgte Gennari ganz der Manier seines Lehrers. Gleich 
diesem suchte er anfänglich durch starke Gegensätze von Licht und Schatten 
eine grosse Wirkung hcrvorzubringen; später liebte er mehr sanfte Uebergänge , ein 
gefälligeres Colorit und eine sorgfältigem Ausführung. In der Bildersammlung zu 
Alton Tower in England sieht man von ihm; ein "Bildniss von ausgezeichneter Leben- 
digkeit und Kraft der Farbe; in der Dresdner Galleric: eine Frau mit Pinsel und 
Palette vor dem Gemälde eines schlafenden Amors, dessen Zeichnung ein neben ihr 
sitzender Alter hält; in der Gallerie des Belvedere zu Wien: den heil. Hieronymus 
vor einem Crucifix betend. 
Literatur. 
Museo Fiorentino, 
woselbst auch sein Porträt im Stich zu linden ist.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.