Volltext: F - L (Bd. 2)

Geldersman 
Geläe , Claude. 
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J oris Ponse in der Kunst unterrichtet wurde und Blumen und Früchte mit vieler 
Wahrheit malte. 
Geldersman, Vincent, ein Maler, der um 1539 zu Mecheln geboren wurde. Man 
sieht von ihm noch in seiner Vaterstadt: eine Leda; eine Susanna und eine Kleopatra 
mit der Schlange. Vor der Plünderung von Mecheln besass die Ritterkapelle in der 
S. Reinbaldskirche daselbst eine mit vielem Gefühl gemalte Kreuzabnahme von ihm. 
Geldorp, Georg, ein Porträtmaler, der wahrscheinlich der Sohn des Gortzius 
Geldorp war und zu Köln geboren wurde, sich aber, nachdem er hier eine Zeitlang 
wirksam gewesen , in London niederliess , woselbst er 1653 noch am Leben war. 
Geldorp, GOItZiIJlS, ein vorzüglicher Maler, geb. 1553 zu Löwen, geSt. 1616 
(nach Anderen 1618) zu Köln, genoss den ersten Unterricht in der Kunst bei Franz 
Franck, dem älteren, bildete sich aber darin bei Franz Porbus weiter aus und 
brachte es zu solcher Vollkommenheit, dass ihn der Herzog von Terra Nova als 
Hofmaler in seine Dienste nahm. Mit diesem kam er 1579 nach Köln, woselbst er 
bis an sein Lebensende, vielfach beschäftigt, unter allgemeiner Anerkennung seiner 
Zeitgenossen, seine Kunst ausübte. Er malte selten geschichtliche Vorstellungen,  
sein eigentlicher Beruf war die Bildnissmalerei, in welcher er Ausgezeichnetes 
leistete. Seine Porträts sind lebendig aufgefasst, äusserst ausdrucksvoll, tüchtig 
modellirt und von ungemein zartem Schmelz der Färbung. Unter seinen historischen 
Bildern findet man häufig Wiederholungen, z. B. die Brustbilder von Christus und 
Maria, die Sünderin Magdalena, die er in einer an C. Dolce erinnernden ManiermF 
darstellte. In Köln sind fast in allen Kunstsammlungen Gemälde von ihm anzu-  
treffen. Auch die Pinakothek in München und die Gallerie des Belvedere zu WienwF. 
verwahren je ein Porträt von ihm. Seine Bilder sind meistens auf Holz gemalt und 5,62]? 
mit nebigen Monogrammen bezeichnet.  Peter Isselburg, Crispin de Passe 
und Joh. Gole haben nach ihm gestochen. FGF 
Literatur. Merlo, Nachrichten von dem Leben und den Vferken köluischer Künstler. 
GBlIlOIP, Melchior, ein Portriitmaler, der von 1620-1640 zu Köln thätig und 
wahrscheinlich ein Sohn und Schüler des Gortzius Geldorp war. Wenigstens 
ahmte er diesen in seinen Arbeiten nach, ohne ihn jedoch zu erreichen. 
Gelee, Claude, gewöhnlich Claude Lorrain genannt  er selbst schrieb sich 
öfters Glaudio Gillee oder Gille  , der berühmteste Landschaftsmaler, geb. 1600 
auf dem Schlosse Champagne an den Ufern der Mosel in der Diöcese Toul, gest. 1682 
zu Rom, war der dritte Sohn des Jean Gelee, hatte aber schon in seinem zwölften 
Jahre beide Eltern verloren, so dass er sich genöthigt sah, sich nach Freiburg im 
Breisgau zu seinem älteren Bruder Jean Gelee zu begeben, der ein geschickter 
Formschneider war, und Claude sofort mit dem Zeichnen von Ornamenten und Ara- 
besken beschäftigte. Nachdem letzterer auf solche Weise die Anfangsgründe der 
ZeißhenkllllSt eTleTllt hatte, nahm ihn einer seiner Verwandten, ein Spitzenhändler, 
mit nach Italien, wo er in Rom eifrig den Studien oblag. Da aber in Folge des 
Kriegs mit der Schweiz die Unterstützungen von seiner Familie ausblieben, begab 
er sich nach Neapel, Wß-selbst er zwei Jahre lang unter der Leitung des Malers 
Gottfried Wals aus Köln, der ihn in der Perspektive , im Architektur- und Land- 
schaftsmalen unterrichtete, arbeitete. Nach Rom zuriigkg-ekghrt, kam er zu 
Agostino Tassi, einem Schüler des Paul Brill, in dessen Hause er bis zum 
Jahre 1625 blieb und nicht sowohl einen in allen Theilen tüchtigen Unterricht, seine 
erste eigentliche Kunstbildung erhielt, sondern auch vertraute Freundschaft genoss. 
Seine Art, die Natur darzustellen, fand Gefallen, und er bekam von allen Seiten 
Aufträge. Da er aber unablässig nach immer weiterer Vervollkommnung strebte, 
so begab er sich, nachdem er die ersten Früchte seiner Arbeit genossen, auf  
die Reise, studirte in Venedig die meisterhaften Landschaften von Tizian und 
Giorgione, reiste dann über Tyrol nach Bayern, wo er in München erkrankte, 
besuchte hierauf sein Vaterland wieder und liess sich in Nancy nieder. Hier machte 
ihn einer seiner Verwandten mit Charles Dervent, dem Hofrnaler des Herzogs 
von Lothringen, bekannt, der damals gerade das Gewölbe der Kirche von Garmes
	        
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