Fabris , Giuseppe
Facchinetti.
Talent und gehört unter die ersten Meister dieses Faches in Italien. Man besitzt
von ihm verschiedene Illustrationen zu italienischen Dichtern, zu Manzoni's: Cinque
Maggio, zu Dante's: Divina Commedia u. s. w., die in der leichteren englischen Weise
ausgeführt sind und einen gewandten Zeichner verrathen.
Fabris, Giuseppe, tretflicher Bildhauer zu Rom, Direktor der Museen des Vatikans
und Laterans, Ritter des päpstlichen St. Georgenordens und des österreichischen der
eisernen Krone, Mitglied der Akademie von S. Lucca zu Rom, der Wiener und Pariser
Akademie, geb. 1800, bildete sich vorzugsweise unter Canova zu einem der tüch-
tigsten Künstler seines Vaterlandes in seinem Fache aus. Seine Werke beurkunden
eine ausserordentliche technische Gewandtheit und ein gründliches Studium der Natur
und der Antike. Von seinen früheren Arbeiten sind bekannt: eine Gruppe des Milon
von Croton , sowie die Gruppen von Venus und Amor, und Hektor und Androinache.
Von seiner Hand ist ferner der sitzende Genius an dem Monumente Cauovafs in der
Kirche S. Maria dei Frari zu Rom; das Marmordenkmal des Papstes Leo XII. in der
Basilica Vaticana zu Rom (enthüllt 1837); das Monument Tassds; das Denkmal Palla-
dio's auf dem Friedhof von Vicenza, sowie _die Statuen .des h. Lucas und des h. Petrus,
jene für die Peterskirche zu Rom, diese für die neue Kirche S. Francesco de Paula
zu Neapel ausgeführt.
Fabritius, Bernhart, Maler, war ein Schüler von Rembrandt und lebte noch
1669. Von ihm sieht man im StädePschen Institut zu Frankfurt a. M. zwei mit seinem
Namen und der Jahrszahl bezeichnete Bilder: eine Geburt Johannis des Täufers (vom
Jahr 1669), in der die Charakteristik der Personen besonders sprechend und das
Einzelne gut colorirt ist, und das Bildniss eines jungen Mannes (vom Jahr 1650).
Fabritius, Karel, Porträt- und Historienmaler, geb. 1624, gest. zu Delft 1654.,
zeichnete sich in seinen Bildern, unter denen besonders sein heil. Petrus. die Familie
des römischen Centurio Cornelius in Cesarea segnend, gerühmt wird, durch tüchtige
Kenutniss der Linienperspektive aus.
Fabritius auch Fabricius geschrieben , Kilian, Landschafts- und Historien-
rnaler, war Hofmaler bei dem Kurfürsten von Sachsen Johann Georg II. Seine histo-
rischen Zeichnungen sollen seiner Zeit sehr gesucht gewesen sein Er arbeitete zu
Dresden von 1633-1680 und radirte auch einige seltene Blätter, unter denen:
Christus bei Nicodemus; eine heil. Familie (1633) und eine grosse Jagd unter dem
genannten Kurfürsten zu Ehren des kaiserlichen Hofes am l7.Aug. 1677 zu den
besten gezählt werden.
Fabrizio, ein Maler aus Venedig, dessen Vasari im Leben des Jacopo Sauso-
vino (1479-1570) erwähnt. Nach diesem Schriftsteller soll er in der Kirche S.
Maria Sebenico zu Venedig auf der WVand einer Kapelle die Einweihung eines Tauf-
steins dargestellt und auf diesem Gemälde eine Menge anmuthiger, nach dem Leben
gemalter Bildnisse angebracht haben.
Fabrizzi, Antonmaria, ein Maler aus Perugia, dessen Lebensdauer verschieden
angegeben wird, und von dem man, nur weiss, dass er den Unterricht des Annibale
Garage; in Rom, jedoch nur drei Jahre, nach Verliuss von welchen dieser starb,
genoss, und darauf sein eigener Lehrer und Schüler war. Seine Bilder sollen nicht
besonders viel Genauigkeit verrathen, dagegen ein hübsches Colorit und kluge An-
ordnung zeigen.
Fabullus, oder wie jetzt richtiger geschrieben wird: Amulius, war nach Plinius
ein ernster und strenger, dabei aber doch glänzender römischer Maler, von dem
unter Anderem im goldenen Hause des Nero eine Minerva zu sehen war, die jeden
anblickte, von welcher Seite man sie auch ansah. Er soll nur wenige Stunden des'
Tages, und immer mit ernsthafter Würde und selbst auf Gerüsten in der Toga ge-
malt haben. Jenes goldene Haus nennt Plinius den Kerker seiner Kunst, denn es
sollen ausser demselben wenig Stücke von ihm zu finden gewesen sein.
Fßßßhlnettl, Giuseppe, Historien-, Architektur- und Perspektivmaler, war einer
der besten Schüler des A. F. Ferrari. Er malte in S. Catterina da. Siena zu Ferrara
und alldefwärtis in einem gediegenen und doch zarten" Style.