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Geel, Johannes Franciscus van
Gaerax-ds.
Landsleuten erwarb , sind uns bekannt: das Monument für die in der Revolution von
1830 Gebliebenen auf dem Place des Martyrs zu Brüssel; das Grabmal des Grafen
von Merode in der St. Gudulakirche daselbst; eine Statue der heil. Genoveva von
Brabant (1836); das Brustbild der Francesca da Rimini; die allegorischen Statuen
der Schwermuth, des Gebets , der Hoffnung auf die Ewigkeit- für verschiedene Grab-
mäler zu Antwerpen; das Denkmal Gretry's zu Lüttich; die Statue Rubens' in Ant-
werpen (1838); das Denkmal des Generals Belliard zu Brüssel; die prachtvolle
Kanzel in der Kathedrale St. Paul zu Lüttich mit vielen in Holz geschnitzten
Figuren und 5 Marmorstatuen, ein Werk, an dem der Künstler 4 Jahre lang
arbeitete (1843 vollendet); das Standbild Karls des Grossen am Eingang der diesem
Kaiser gewidmeten Kapelle in der Kirche St. Servaas zu Maestrieht (1844); das
Denkmal für den Gouverneur Baron von Steenhoult in Arlon; die Büste des Erz-
bischofs von Mecheln im Bibliotheksaale zu Löwen; das Standbild des berühmten
Anatomen Andreas Vesalius zu Brüssel (1845); die Statue Leopold's, des Königs
der Belgier (1850). Im Jahr 1852 wurden ihm, seinem Bruder Joseph und einigen
anderen Bildhauern die Bildwerke an dem Brüsseler Nationalmonument übertragen.
Auf der grossen Pariser Kunstausstellung im Jahr 1855 sah man von ihm: seine
Marmorstatue König Leopo1d's; eine Marmorbüste und eine Marmorgruppe, der
verliebte Löwe" betitelt.
In Geefs' Werken gibt sich der Einfluss kund, den die moderne französische
Plastik auf die gleichzeitige belgische ausgeübt. Er ist zwar in monumentalen Auf-
gaben weniger glücklich, zeichnet sich dagegen in seinen idealen und genreartigen
Schöpfungen, sowie in Porträtdarstellungen durch feinen Natursinn und edles Formen-
gefühl aus.
hilcrntllr. Immerzeel, De Levens cn Werken der Hell. en Vlaam. Kunstschilders u. s. w. Amsterdam 1842.
G681, Johannes Franciscus van, ein tüchtiger Bildhauer seiner Zeit, geb. 1756
zu Mecheln, gest. 1830, war ein Schüler von Pieter Valck. Im Jahr 1784 wurde
er Professor an der Zeichenakademie seiner Vaterstadt und später Bildhauer des
Kardinals Jan Hendrick, Erzbischof von Meoheln; im Jahr 1817 Professor der Bild-
hauerkunst an der Akademie zu Antwerpen und das Jahr darauf Bildhauer des
Prinzen de Mean, Erzbischofs von Meeheln. Zu seinen besten Arbeiten zählt man:
den Gottesdienst und die Zeit, zwei allegorische Statuen für den Palast des Erz-
bischofs; drei Apostelstandbilder in der Liebfrauenkirche zu Mecheln; einen Prome-
theus; eine Gruppe Mars und Venus; einen Neptun; eine Maria Magdalena in der
Metropolitankirche zu Mecheln.
G881, 110118111168 Ludovicus van, ein Bildhauer, der Sohn des Vorigen, geb. 1787
zu Mecheln, erlernte die Kunst bei seinem Vater, bildete sich aber von 1809 an
in Paris und von 1816 in Rom weiter aus. Im Jahr 1821 in's Vaterland zurück-
gekehrt, hat er sich durch eine Reihe von Bildwerken, unter denen wir nur den
Löwen von Waterloo, das Standbild des Claudius Civilis, das Standbild des Prinzen
Karl von Lothringen nennen wollen, einen geachteten Namen erworben.
G661, JOOSÜ van, ein Genre- und Porträtmaler, geb. 1631 zu Rotterdam, gest.
1698, malte im Geschmack des Gabriel Metzu, wesshalb man ihn auch für einen
Schüler desselben hält. Seine Bilder sind selten.
Geelen", Christiaan van, Maler, geb. 1755 zu Ut1'eeht, gest. 1826, ein Schüler
von Jakob Maurer, malt-e gute Bildnisse, Familienstiicke und Landschaften.
Sein Sohn Christiaan, geb.1794, gest. 1825, besass glückliche Anlagen, starb
aber zu jung, um es zu grosser Vollendung zu bringen.
Geeraerts, Martinas Josephus, Maler, geb. 1706 zu Antwerpen, gest. 1791,
war ein Schüler von Eyckens und zeichnete sich besonders durch seine Nach-
ahmung von Basreliefs aus. Im Jahr 1774 wurde er Direktor der Akademie seiner
Vaterstadt. Ein Bild von ihm (vom Jahr 1775) besitzt die Gallerie des Belvedere
zu Wien.
Geerards auch Gerards, Geraerd, Gerhard oder Guerard geschrieben
' Abgebildetiudenbenkmälern der Kunst. Atlas zu Kuglers Handb. der Kunstgesch. Taf. 118, Fig. 8.