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Gatti , Girolamo
Gaudin.
und das Martyrium der heil. Cäcilia in S. Pietro derselben Stadt (1601) beweisen.
Doch wählte er zuweilen auch die Arbeiten der Caracci zum Vorbilde.
Gatti, Girolamo, ein Maler aus Bologna, geb. 1662, gest. 1726, war ein Schüler
von Franceschini, ahmte aber im Colorit mehr den- Cignani nach. Er malte mehr
kleinere Figurenstücke als Kirchenbilder, zeigte sich übrigens in dem von ihm er-
Wählten Fache gewandt und tüchtig.
Gatti, Olivier, Maler und Kupferstecher aus Parma, der von 1602-1648 zu Bo-
logna, woselbst er die Kupferstecherkunst bei Ag Caracci, die Malerei bei
J. L. Valesio erlernt hatte, arbeitete. Es fehlte ihm durchaus nicht an Talent;
seine Compositionen verrathen Phantasie und Geschmack; aber seine Zeichnung ist
nicht immer correkt, namentlich in den Extremitäten. Seine Stiche sind meistens mit
dem Grabstichel in einer dem A g. Caracci verwandten Weise behandelt; doch führte
Gatti sein Instrument weder so leicht noch so sicher und sauber, und man sieht seinen
Arbeiten oft die allzu grosse Eile, mit der sie gemacht sind, an.
Seine schönsten Blätter sind: der heil. Hieronymus, nach A g. Cara_cci (1602)
und der heil. Rochus (1605).
Gatti, Tommaso, ein Maler aus Pavia, geb. 1662 und 1718 noch am Leben, war
ein Schüler von Carlo Sacchi, ging aber später nach Venedig, um sich hier im
Colorit weiter auszubilden. Er wurde ein guter handfertiger Maler.
Gatti, Uriel, ein Maler (vielleicht ein Bruder des Gervasio Gatti), der zu
S. Sepolcro in Piacenza einen Christus am Kreuz mit mehreren Heiligen hinterliess,
mit der Unterschrift: Uriel de. Gattis dictus Soj arius 1601.
G311, Franz Christian, ein treiflicher Architekt, geb. zu Köln 1790, gest. zu Paris
1854, bildete sich von 1812 zu Paris unter Debret und Lebas, reiste hierauf 1814
nach Italien, und unternahm 1818 eine Reise nach dem Orient, deren Ergebniss er in
einem Werke: Antiquites de la Nubie ou monuments inedits des bords du
Nil, dessines et mesures en 1819 niederlegte, das 1821_1827 zu Paris und
Stuttgart (bei Cotta) mit französischem und deutschem Text herauskam und seinem
Verfasser in den weitesten Kreisen einen sehr geachteten Namen erwarb. Nach seiner
Rückkehr nach Europa liess er sich in Paris nieder, wo er in königliche Dienste trat
und 1825 das Ritterkreuz der Ehrenlegion erhielt. Unter seine bedeutendsten dort
ausgeführten Arbeiten zählt man: die Restauration der Kirche St. Julien le Pauvre
und den Bau des Presbyteriums der St. Severinskirche; das Gefangniss an der Barriere
de PEnfer. Im Jahr 1838 wurde ihm der Bau einer Kirche in der Vorstadt St. Ger-
main übertragen. Er wählte dafür den germanischen Styl und seine Pläne zeigten,
mit welch inniger Liebe und Hingebung, feinem Kunstgeiühl und gründlicher Kennt-
niss er sich der Baukunst des Mittelalters zugewendet, wie sicher er aber dabei
zugleich, bei aller Ueberzeugung von der Alleingültigkeit des romantischen Kirchen-
styls für ßhriStlißhe Kirchen überhaupt, die blos der Zeit angehörigen Mängel oder
gar Unschönheiten von demselben zu sondern wusste.
Gau hat sich auch durch die Herausgabe der letzten Hälfte des dritteniBandes
von Mazois' Praßhtwerk: „Les ruines de Pompeji" nach dessen Zeichnungen grosses
Verdienst erworben.
Gaucher, Charles Etienne, Kupferstecher, geb. zu Paris 1749, War ein Schüler
von Basen und Le Bas, dessen Leben und Werke er beschrieb. Unter seinen ziem-
lich zahlreichen Arbeiten sind einige kleine Bildnisse berühmter Männer, die 1765
bis 1771 herauskamen, die besten.
Gauci, 13., ein geschickter englischer, derzeit zu London lebender Lithograph.
Gaudin, 91 P. D. Luis Pascual, ein Maler aus Villa franca, geb. 1556, gest. 1621,
widmete sich mit Liebe und Eifer der Malerei, zog sich aber 1594 in die Karthause
Scala Dei zurück, wo er indessen fortfuhr, seine Kunst Zu üben. Er führte für die
Kalthause zu Grenoble, für die Ordenskirchen zu Sevilla, Valenßia, Mßllteßlegrev
besonders aber für sein Kloster verschiedene Malereien aus, die sich durch die ver-
ständige Composition, richtige Zeichnung, den Adel der Charaktere und das kräftige
9010m emPfehlen. Im Kloster von Scala. Dei sieht man noch heute von ihm in eine!