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Gasser, Hans
Gatta.
Hierauf schmückte er das Vorzimmer der Königin im Residenzschlosse zu München
mit eilf Frescen aus den Gedichten des Minnesängers Walther von der Vogelweide.
Dann sind unter den Deckengemälden der Loggien in der neuen Pinakothek, in denen
die Geschichte der Malerei des Mittelalters dargestellt ist, mehrere von Gassen's Hand
nach den Compositionen von P. v. Cornelius ausgeführt worden. Endlich gehören
unter seineiHauptwerke die Malereien in der von L as s aul x erbauten Dreifaltig-keits-
kirche zu Weissenthurm bei Koblenz, die einen sehr harmonischen und edlen Eindruck
auf den Beschauer hervorbringen. Ueberhaupt findet man in Gassens Bildern im
Allgemeinen eine durchdachte Composition, in den Einzclnheiten fleissiges Studium,
eine strenge, dabei aber durchaus nicht unschöne Zeichnung und einen leichten
gefälliger: Vortrag.
Gasser, Hans, ein Bildhauer aus Kärnthen, der in Wien lebt und sich durch seine
Arbeiten rasch einen Namen vom besten Klang erworben hat. Er zeichnet sich
namentlich durch Büsten nach dem Leben und Bildnissstatuen aus, wesshalb er sich
auch ganz besonders zur Ausführung von Denkmälern eignet, wie man an dem von
ihm gefertigten (1857 vollendeten) Wielandsmonurnent sehen kann. Wir kennen
von ihm auch die sehr artigen Porträtstatuetten von Jenny Lind , Kaulbach und Jul.
Schnorr. Für das neue Arsenal in Wien führte Hans Gasser die beiden Krieger-
statuen, welche das Aeussere des neuen Cominandanturgebäudes M schmücken, sowie
die allegorischen Figuren für das grosse Waffenmuseum desselben Gebäudes aus. Im
Jahr 1857 nahm er auch die Ausführung des Monuments in Angriff, welches auf
Gemeindekosten zur Erinnerung an Mozart auf dem Marker Friedhof zu Salzburg
aufgestellt werden soll. Für seine Statue Wielands erhielt Gasser im Jahr 1857 vom
Grossherzog von Sachsen-Weimar das Ritterkreuz des Hausordens vom Falken".
Gasser, JOSGph, ein Bildhauer aus Tyrol, der zu Wien lebt, und sich vorzugsweise
der kirchlichen Sculptur zuwendet. In seinen Arbeiten gibt sich ein lebendiges Ge-
fühl für die schlichte Innigkeit mittelalterlicher Plastik, verbunden mit einer liebe-_
vollen Sorgfalt der Ausführung zu erkennen, wie man unter Anderem an seinen
Statuen in der neuen Kirche S. Johann von Nepomuk zu Wienf und den in Holz
geschnitzten Statuetten an dem neuen gothischen Altar der Barbarakapelle im Ste-
phansdom-ebendaselbst sehen kann.
Gassies, ein Maler aus Bordeaux, der sich zu Paris unter Vincent und Lacour
bildete und-eine bedeutende Anzahl von Gemälden aus dem alten und neuen Testa-
ment, aus der Geschichte des modernen und mittelalterlichen Frankreichs ausführte.
Im königl. Museum zu Brüssel sieht man von ihm: Abraham und Hagar (1811).
Gassner, SimOII, Historien- und Landschaftsmaler, auch Kupferstecher mit der
Nadel und in Aquatintamanier, geb. 1755 zu Steinberg in Tyrol, bildete sich bei
Streicher in Salzburg und bei Gallrap und Demel in München, von wo aus er
sich nach Italien begab. Einem Ruf des Markgrafen" von Baden folgte er nach Karls-
ruhe, um daselbst einen Saal mit Gemälden zu schmücken, verlegte aber schon 1790
seinen Wohnsitz wieder nach München, wo er Landschaften in Wasserfarben und i"
Zimmerdekorationen malte. Eine radirte Ansicht des Tempels im englischen Garten (g 0
zu München bezeichnete er mit nebcnstehendem Monogramm. 179
Gasto, Francisco (161, ein spanischer Bildhauer, der sich bei Alonso Berruguete
in Valladolid bildete und in letzterer Stadt eine grosse Anzahl von Werken ausführte.
Philipp II. ernannte ihn 1592 zu seinem Hofbildhauer,
Gasull, Agustin, ein spanischer Maler aus Valencia, der sich in Rom bei Carlo
Maratti bildete und sich nach seiner Heimkehr in Valencia nicderliess, wo sich noch
eine Menge Kirchenbilder von ilnn, die namentlich wegen dem guten Colorit geschätzt
werden, befinden.
Literatur. Bermude z, Diccionario historico de los mas illustres 111039550105 de las bel-las artes en Espaüa.
Gatta, Don Bartollommeo della, Abt von S. Clemente in Arezzo und vorzüglicher
Maler, wurde im Karmeliterkloster degli Angioli zu Florenz gebildet. Er gab sich
' Abeeb. in den 1) enkmälern a er Kun s t. Atlas zu xuglers Hmidb- der Kllnstgesch. Taf. m, Fig-4 u. 5.
" Ebßndßißlbst. Tnf. 116, Fig. 2 u. 3.